Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld
Zielscheibe geworden, weil er Vergewaltiger vertreten hat. Über seine Fälle wurde ja auch in den Medien berichtet. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihn das zum Ziel gemacht hat.«
»Wir suchen also jemanden, der es auf Vergewaltiger und alle, die sich quasi mit ihnen verbündet haben, abgesehen hat, wahrscheinlich eine Frau«, fasste Phil zusammen.
Ich nickte. »Wenn die weibliche DNA, die an den ersten beiden Tatorten gefunden wurde, auch in der Wohnung von Dukers sichergestellt wurde, dann wäre das sogar ziemlich sicher. Allerdings hat die Crime Scene Unit das noch nicht bestätigt, die Untersuchungen sollten aber bald abgeschlossen sein.«
»Frauen«, warf Phil ein. »Das bringt mich auf die drei Frauen, gegen deren Klagen Dukers seine Mandanten erfolgreich verteidigt hat. Die sollten wir uns vornehmen, immerhin haben sie ein Motiv.«
»Wenn Sie nichts dagegen haben, kümmere ich mich um die drei«, sagte Detective Cunningham.
»Keine Einwände«, erwiderte ich. »Phil kann Ihnen gleich die Daten der drei geben.«
»Und welche Spur verfolgen wir?«, fragte mich Phil.
»Wir haben zum einen die Telefonkontakte der Opfer, wobei es bei den Nummern keine Übereinstimmungen gab. Ein paar der Kontakte könnten wir von der Sitte überprüfen lassen, ob Prostituierte dabei sind. Des Weiteren würde ich gern den Zuhälter von Mira Dolohova ausfindig machen und befragen. Möglicherweise weiß er etwas, das uns weiterhelfen kann. Vielleicht gibt es in der Szene Gerüchte über eine Frau, die sich an Freiern rächt, denen wir nachgehen können.«
Mr High nickte. »Gut, gehen Sie so vor. Informieren Sie mich, wenn sich etwas Konkretes abzeichnet.«
Wir gingen zu unserem Büro, wo Phil Sue Cunningham die versprochenen Informationen über die drei Frauen gab, die ihre Klagen gegen Dukers’ Mandanten verloren hatten. Sie machte sich auf den Weg, um der Spur nachzugehen, und ich überlegte mit Phil, wie wir Mira Dolohovas Zuhälter finden könnten.
»Mira Dolohova wohnte in der Bronx, somit ist anzunehmen, dass sie dort in der Nähe tätig gewesen ist«, sagte ich. »Eventuell aber auch im angrenzenden Manhattan. Wir sollten auf jeden Fall einen unserer Informanten aus der Gegend fragen.«
»Wie wäre es mit Vincent Donovan?«, erwiderte Phil. »Mit dem Straßenstrich hat er nicht viel zu tun, wohl aber mit den vornehmeren Escort-Services. Vielleicht kann er uns einen Tipp geben.«
Ich nickte zustimmend. »Ja, der ist genau der richtige Mann.«
***
Wir machten uns auf den Weg und verließen das FBI-Gebäude, wobei uns unser Weg nach Norden führte, vorbei am Central Park, zum Achieve Guest House auf der 126th Street in Harlem. In diesem Gebäude war Donovan gewöhnlich zu finden. Er lebte davon, zu wissen, was vor sich ging, und diese Informationen gegen entsprechende Bezahlung weiterzugeben. Wir hatten bei ihm noch etwas gut, also würde er uns wohl nicht zur Kasse bitten.
Ich hatte gerade den Jaguar vor dem Gebäude geparkt und wir machten uns daran auszusteigen, als Donovan das Gebäude verließ und die Treppe zum Bürgersteig heruntereilte.
»Hey, Leute, was wollt ihr denn hier?«, fragte er, nachdem Phil die Scheibe des Seitenfensters heruntergelassen hatte. »Euer Wagen ist ziemlich auffällig und im Moment kann ich es mir nicht leisten, mit Leuten eures Berufsstandes gesehen zu werden. Besser, wir treffen uns in der Gasse da hinten.«
Phil nickte, Donovan ging los und wir fuhren kurz darauf los, zum Treffpunkt. Als wir dort ankamen, schaute unser Informant hinter ein paar Mülltonnen hervor, um zu sehen, ob die Luft rein war, und kam dann schließlich auf uns zu.
»Na, wo drückt denn der Schuh?«, fragte er.
»Wir suchen jemanden und dachten, du könntest uns helfen«, antwortete Phil.
»Gut möglich«, sagte Donovan. »Um wen geht es denn?«
Phil holte ein Foto hervor. »Das ist Mira Dolohova, hat vor ein paar Monaten das Land verlassen. Davor ist sie wahrscheinlich anschaffen gegangen. Wir suchen ihren Zuhälter.«
Donovan betrachtete das Foto. »Schöne Frau, kann gut sein, dass sie für jemanden in dem Gewerbe tätig war. Ich kann mich umhören und sehen, was ich herausfinde. Aber wenn ich euch sage, was ihr wissen wollt, dann sind wir quitt, geht das klar?«
»Ja, geht klar«, sagte Phil. »Aber nur, wenn wir die Information schnell bekommen. Wir haben es nämlich eilig.«
»Habe ich euch denn jemals warten lassen?«, erwiderte Donovan und tat empört.
»Nein, eigentlich nicht«, sagte
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