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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Online-Überweisungen lief kaum noch ein Mensch mit größeren Barbeträgen herum. Es sei denn, er wollte illegale Geschäfte abwickeln.
    »Hat Redmond eigentlich von Ihnen eine Gegenleistung verlangt, nachdem er Ihnen die 10.000 Dollar geborgt hatte?«
    »Nicht direkt, Agent Cotton. Er meinte nur, dass ich ihm ja nun einen Gefallen schulden würde. Alex ist allerdings nicht konkreter geworden. Und bevor ich ihn noch einmal danach fragen konnte, war er schon tot.«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Ich finde Sie nicht sehr glaubhaft, Taylor. Angenommen, Sie sagen die Wahrheit – warum haben Sie uns dann ein falsches Alibi gegeben? Sie hätten sich doch denken können, dass wir Ihre Angaben überprüfen würden. Glaubten Sie wirklich, damit durchkommen zu können?«
    Taylor hob die Schultern.
    »Okay, das war wahrscheinlich unüberlegt von mir. Aber ich bin fast jeden Abend in dieser Bar. Also dachte ich mir, dass sich niemand daran erinnert, dass ich gerade am Montag nicht dort gewesen bin.«
    »Was haben Sie denn nun wirklich am Montag gegen 18 Uhr gemacht?«, wollte ich wissen. Der Mordverdächtige schüttelte den Kopf.
    »Nichts. Ich bin in der Stadt herumgefahren und habe nach einem Kautionsflüchtling Ausschau gehalten, der auf meiner Liste stand. Dafür gibt es leider keine Zeugen. Aber es ist nichts dabei herausgekommen. Solche Tage gibt es leider, das wird bei Ihnen nicht anders sein, Agent Cotton.«
    »Möglich, aber mein Kollege und ich stehen nicht unter Mordverdacht. Sie hätten lieber gleich die Wahrheit sagen sollen, das wäre besser für Sie gewesen. – Aber zurück zu Tom Howard, der beinahe Ihnen und Ihren Kollegen zum Opfer gefallen wäre. Wie sind Sie überhaupt auf ihn gekommen? Woher wussten Sie, dass er in diesem Lagerhaus in Queens lebte?«
    »Wir Kautionsjäger haben unsere Kontakte zur Unterwelt. Und die haben wir genutzt, denn wir wollten unbedingt den Tod von Alex Redmond rächen. Das war für uns eine Frage der Berufsehre. Also haben wir die Information gestreut, dass wir nach Roy Jordan suchen. Natürlich haben wir ihn so gut wie möglich beschrieben.«
    »Und wie gut Ihre Darstellung war, das hat man ja gesehen!«, höhnte Phil. »Beinahe wäre ein Unschuldiger erschossen worden. Abgesehen davon würden wir Selbstjustiz auch nicht dulden, wenn Sie dort den wahren Mörder aufgetrieben hätten.«
    Darauf fiel Taylor keine Erwiderung ein. Es dauerte einige Minuten, bis er die Sprache wiederfand.
    »Ich habe jedenfalls Alex Redmond nicht umgelegt«, sagte er trotzig.
    An dieser Stelle kamen wir nicht weiter. Ich versuchte einen anderen Ansatz.
    »Was ist mit Redmonds Kokainkonsum? Wussten Sie davon?«
    Taylor lächelte, als ob er in eine saure Zitrone gebissen hätte.
    »Gesagt hat er es mir nie. Aber ich erkenne eine Koksnase, wenn ich sie sehe. Ich mache mir nichts aus dem Zeug, mir ist Whisky lieber. Whisky und der verfluchte Roulettetisch. Ich schätze, dass Alex gekokst hat, um die Nächte durcharbeiten zu können.«
    »Dann muss er ja etwas anderes vorgehabt haben, da er laut Ihrer Aussage als Kautionsjäger kaum noch etwas gemacht hat.«
    »Wahrscheinlich. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, womit er sich beschäftigte. Es muss nur ziemlich einträglich gewesen sein, schätze ich.«
    »Und dann wissen Sie wohl auch nicht, woher Redmond sein Kokain bezogen hat?«
    Der Mordverdächtige beantwortete meine Frage mit einem lang anhaltenden Kopfschütteln.
    ***
    »Für mich ist Taylor der Mörder seines Kollegen«, meinte Phil, als wir uns nach dem Verhör kurz in der Kantine stärkten. Der verhaftete Kautionsjäger wurde in seine Arrestzelle zurückgebracht. Er sollte am nächsten Morgen dem Haftrichter vorgeführt werden.
    »Ich bin nicht so ganz von seiner Schuld überzeugt, Phil. Wir wissen jetzt, dass Taylor spielsüchtig ist. Er braucht dringend Geld. Warum hat er Alex Redmond nach der Ermordung nicht ausgeplündert? Du weißt auch, dass bei der Leiche Bargeld und Kreditkarten sichergestellt wurden. Die Kreditkarten hätte Taylor problemlos auf dem Schwarzmarkt verkaufen können.«
    »Das stimmt, Jerry. Aber vielleicht wurde Taylor gestört. Nachdem er geschossen hat, könnten lästige Zeugen aufgetaucht sein. Aber du hast recht, wir sollten uns nicht ausschließlich auf diesen Spieler konzentrieren. Lass uns doch Alex Redmonds Finanzen durchleuchten. Dann stoßen wir möglicherweise auf seine angeblichen geheimen Geldquellen.«
    Das war ein guter Vorschlag, wie ich fand. Wir baten Mr

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