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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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nun nicht mehr so einen lethargischen Eindruck wie bei unserer ersten Begegnung. Ich fürchtete um das Leben der Geisel, einer Farbigen in mittleren Jahren. Phil und ich konnten noch nicht eingreifen, wir waren immer noch zu weit entfernt.
    Doch June Clark nutzte das Überraschungsmoment für sich aus. Die blonde FBI-Agentin bewegte sich schnell und geduckt auf Isabel Ortega zu, wobei sie die Körper der in Schockstarre verharrenden übrigen Wartenden als Deckung benutzte. Sekunden später griff unsere Kollegin die Verbrecherin von hinten an.
    June trat in Isabel Ortegas Kniekehle, während sie gleichzeitig die Täterin am Handgelenk packte und den Arm nach hinten riss. Isabel Ortega gab einen Schmerzensschrei von sich, als June ihr Handgelenk verdrehte. Die Nagelfeile fiel zu Boden, die Geisel war außer Gefahr.
    Gleich darauf sprang Blair seiner Partnerin bei, um Isabel Ortega Handschellen anzulegen. Die Gefahr durch diese Frau war gebannt. Phil und ich konnten uns nun Roy Jordan widmen. Noch hatte ich den Kerl nicht aus den Augen verloren. Er lief quer durch den Bus Terminal. Sein Ziel waren offenbar die Rolltreppen, die zum Ausgang an der Ninth Avenue führten. Aber wenn alles geklappt hatte, dann würden die Transport Cops dort schon auf ihn warten.
    Rücksichtslos drängte Jordan auf der Rolltreppe Passanten beiseite. Bisher hatte ich noch keine Waffe bei ihm bemerkt. Daher zogen Phil und ich unsere Pistolen ebenfalls nicht. Wir wollten eine noch größere Panik vermeiden. Die Menschen um uns herum hatten ohnehin schon bemerkt, dass eine Verfolgungsjagd im Gang war. Es gab wie immer Unverbesserliche, die mit ihrer Handykamera zu filmen begannen. Aber die meisten Leute waren so vernünftig, dem Flüchtenden aus dem Weg zu gehen.
    Es gelang uns, den Abstand zu Jordan zu verkürzen. Am Ausgang zur Ninth Avenue stauten sich die Passanten. Das lag natürlich daran, dass dort die Officers nun mit Argusaugen jeden betrachteten, der den Bus Terminal verlassen wollte. Auch Jordan entging nicht, dass er in der Falle saß. Er hatte nun die uniformierten Cops vor sich, während Phil und ich hinter ihm waren.
    Jordan blieb abrupt stehen. Trotz der Entfernung konnte ich die Panik auf seinem verschwitzten Gesicht erkennen. Der Flüchtende stand unter einem enormen Stress. Wir mussten bei ihm mit allem rechnen.
    Und plötzlich zog er einen Revolver aus der Jackentasche, richtete die Waffe auf Phil. Mein Freund hob seine Hände langsam auf Schulterhöhe, um den Verbrecher nicht unnötig zu provozieren. Dadurch verschaffte Phil mir einen Moment Luft. Ich griff zu meiner SIG und legte nun meinerseits auf den Verbrecher an.
    Der Hahn von Jordans Revolver war bereits gespannt. Der Ganove musste nur noch seinen Zeigefinger krümmen, um Phil zu töten oder schwer zu verletzen. Aber das würde ich nicht zulassen. Ich ging leicht in die Hocke, hielt dabei meine Pistole im Beidhandanschlag.
    Phil redete beruhigend auf den Kriminellen ein.
    »Legen Sie den Revolver auf den Boden, Jordan. Noch ist niemand verletzt worden. Machen Sie sich nicht unglücklich. Sie können nicht mehr entkommen, das muss Ihnen doch klar sein.«
    »Das werden wir ja sehen!« Jordans Stimme überschlug sich fast. »Ich nehme dich als Geisel, dann klappt das schon. Du bist ein Cop oder ein G-man, nicht wahr? Lass deine Knarre fallen. Und das Gleiche gilt für deinen Kumpel, verstanden?«
    Während Jordan den letzten Satz aussprach, deutete er mit einer Kopfbewegung auf mich. Natürlich hatte Jordan mitbekommen, dass er nun seinerseits von mir bedroht wurde. Phil knöpfte sein Jackett auf, ließ das Gürtelholster mit der SIG sehen. Ich ahnte, dass Phil etwas vorhatte. Wir waren schließlich ein eingespieltes Team. Und ich hatte mich nicht getäuscht.
    Plötzlich ließ sich mein Freund blitzschnell zur Seite fallen. Die Bewegung war so schnell, dass Jordan nicht sofort reagierte. Doch im nächsten Moment schwenkte die Revolvermündung in Phils Richtung. Ich musste handeln.
    Ich feuerte auf Jordans linke Wade und traf mein Ziel. Die Kugel riss den Verbrecher von den Beinen. Schreiend stürzte er zu Boden. Bevor Jordan erneut anlegen und zielen konnte, hatten Phil und ich uns mit vereinten Kräften auf ihn gestürzt. Phil entwaffnete den fluchenden Verletzten, während ich per Handy eine Ambulanz anforderte.
    ***
    Der Mordverdächtige wurde zur Krankenstation von Rikers geschafft, wo seine Schusswunde behandelt werden sollte. Wir befassten uns zunächst mit seiner

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