Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Phil. »Wenn Sie flitzen gehen, obwohl Sie auf Kaution draußen sind, dann ist das Ihre eigene Dummheit.«
    »Sind Sie nur gekommen, um mich zu beleidigen, G-men?«
    Phil und ich nahmen auf Besucherstühlen links und rechts seines Krankenbetts Platz.
    »Nein«, widersprach ich und stellte uns offiziell vor. »Sie werden des Mordes an Alex Redmond angeklagt. Agent Decker und ich sind mit der Aufklärung dieses Verbrechens beauftragt.«
    Jordan riss die Augen auf.
    »Wen soll ich umgelegt haben? Von einem Redmond habe ich noch nie gehört.«
    Ich zeigte ihm ein Foto des Ermordeten.
    »Redmond war ein Kautionsjäger. Wollen Sie behaupten, ihn noch nie gesehen zu haben?«
    »Ich will gar nichts behaupten, aber ich bin kein Killer, okay? – Hey, aber den Typen kenne ich. Also, der wurde bei Isabel im Treppenhaus abgeknallt. Ah, jetzt kapiere ich endlich. Der Kerl war wegen mir dort, oder? Sie denken, ich war das?«
    Ich nickte.
    »Was sollen wir sonst annehmen, Jordan? Alex Redmond wollte Sie verhaften, um seine Prämie zu kassieren. Und Sie sind seit dem Mord spurlos verschwunden. Wen würden Sie an unserer Stelle für den Mörder halten?«
    »Keine Ahnung. Wie wäre es mit dieser blonden Frau, die ihn abgeknallt hat?«
    »Was für eine blonde Frau?«, fragte ich. »Wollen Sie behaupten, dass Sie ein Augenzeuge des Mordes sind?«
    »Das nicht, Agent Cotton. Ich war bei Isabel in ihrem Apartment, als die Schüsse fielen. Und ich wollte nachsehen, was draußen los war. Ich ging hinaus, beugte mich über das Treppengeländer und sah diesen Redmond blutüberströmt auf den Stufen liegen. Jemand rannte davon. Ich konnte gerade noch die langen blonden Haare und die dunklen Klamotten sehen, dann hatte die Killerlady die Haustür erreicht.«
    »Und Sie sind sicher, dass diese Frau Redmond erschossen hat?«
    »Gesehen habe ich es nicht. Aber aus welchem anderen Grund sollte sie unmittelbar nach den Schüssen so schnell weglaufen?«
    »Genau wie Sie selbst scheute die Frau vielleicht eine Aussage bei der Polizei«, warf Phil ungeduldig ein. »Vorausgesetzt, es gibt diese Täterin überhaupt. Ich glaube Ihnen nämlich kein Wort.«
    »Warum sollte ich lügen, Agent Decker?«
    »Nun, Sie haben ein erstklassiges Motiv für die Tat, können kein Alibi vorweisen und sind nach dem Mord geflohen. Sie müssen ein sehr großes Interesse daran haben, das FBI auf eine falsche Fährte zu locken.«
    Jordan verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    »Denken Sie doch von mir, was Sie wollen. Ich habe die Blonde gesehen, allerdings nicht ihr Gesicht.«
    Jordan hatte mich mit seiner überraschenden Aussage etwas irritiert, aber das ließ ich mir nicht anmerken. Ich hakte nach.
    »Angenommen, wir glauben Ihnen, Jordan. Warum haben Sie uns nicht schon viel früher diesen Hinweis gegeben? Sie hätten anonym beim FBI oder beim NYPD anrufen können. Ihnen musste doch klar sein, dass unser Hauptverdacht auf Sie fällt. Es muss in Ihrem Interesse liegen, dass wir den wahren Täter fassen.«
    »Das stimmt schon, Agent Cotton. Aber ich konnte nicht mehr klar denken. Es war schon schwer genug unterzutauchen. Und außerdem ging mir Isabel nicht aus dem Kopf. Sie war auch der einzige Grund dafür, dass ich überhaupt so lange in New York City geblieben bin. Mir war ja klar, dass jeder Cop in dieser Stadt nach mir Ausschau halten würde.«
    ***
    »Die Märchenstunde ist vorbei«, sagte Phil, als wir eine halbe Stunde später wieder in den Jaguar stiegen. »Wie verzweifelt muss ein Täter sein, um sich so eine hanebüchene Entlastungsgeschichte auszudenken?«
    »Es stimmt, Jordan hat nichts mehr zu verlieren. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Dennoch finde ich, dass wir seiner Aussage nachgehen sollten.«
    »Willst du das Alibi aller blonden Frauen in New York City überprüfen, Jerry? Dann kannst du ja gleich bei June Clark anfangen.«
    Ich musste grinsen.
    »Nein, das hatte ich nicht vor. Aber wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass Alex Redmond als Kautionsjäger viele Feinde hatte. Außerdem könnte er sich sein Einkommen als Erpresser aufgebessert haben. Diesen Hinweis von Torres sollten wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Möglicherweise gibt es ja eine blonde Frau im Umfeld des Opfers, die wir bisher nicht auf unserer Verdächtigenliste haben.«
    »Du hast ja recht«, brummte Phil. »Okay, wir gehen dem Hinweis nach. Dann müssen wir uns später vor Gericht nicht von Jordans Pflichtverteidiger vorwerfen lassen, schlampig gearbeitet

Weitere Kostenlose Bücher