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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu haben. Denn der Verdächtige wird natürlich auch gegenüber seinem Rechtsbeistand seine Unschuld beteuern, schätze ich.«
    Wir machten uns sofort ans Werk. Jordan konnte uns als Hauptverdächtiger sowieso nicht entkommen. Selbst wenn sich seine Unschuld im Redmond-Fall herausstellen sollte, blieb er nach dem Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen der Gefängnisinsel noch lange als Dauergast erhalten.
    Der Rest des Tages verging mit Verhören von Nachbarn und anderen Personen im Umfeld des Mordopfers. Wir sprachen auch mit der Bedienung in dem Diner, wo Redmond regelmäßig gefrühstückt hatte.
    »Ich kenne den Gast nicht so gut«, sagte sie zu mir, nachdem ich ihr ein Foto von Redmond gezeigt hatte. »Ich arbeite nämlich erst seit zwei Wochen hier. Kommen Sie doch morgen früh wieder, da hat Judy ihre Schicht. Sie gehört hier praktisch zum Inventar.«
    Das taten wir. Als Phil und ich am nächsten Morgen das Diner noch einmal betraten, wurden wir von einer fülligen Schwarzen mit einem breiten Lächeln begrüßt. Wir zeigten ihr unsere FBI-Ausweise. Ihr Namensschild an der Schürze wies darauf hin, dass wir es mit Judy zu tun hatten.
    »Was kann ich für Sie tun, Agents? Ich vermute, Sie wollen hier nicht nur Kaffee trinken.«
    »Einen Kaffee nehmen wir gern«, erwiderte ich. »Ansonsten interessiert uns dieser Mann.«
    Erneut präsentierte ich ein Bild von Redmond. Judys Lächeln erstarb.
    »Mister Redmond war ein treuer Stammgast. Ich habe in den Nachrichten von seiner Ermordung gehört. Suchen Sie seinen Mörder?«
    »So ist es, Judy. Wir benötigen mehr Informationen über Alex Redmond. Wissen Sie beispielsweise etwas über Frauen, mit denen er zu tun hatte?«
    Die Kellnerin legte nachdenklich die Stirn in Falten, während sie jedem von uns einen Kaffeebecher vorsetzte.
    »Hm, als Bedienung in einem Diner ist man ja fast so etwas wie ein Beichtvater. Ich weiß immerhin, dass Mister Redmond beruflich sehr stark eingespannt war. So ein Job als Kautionsjäger ist bestimmt sehr aufregend. Er erzählte mir, dass er manchmal Tag und Nacht nicht nach Hause käme, wenn er hinter einem Flüchtigen her wäre. Aber Frauen … Moment, da fällt mir etwas ein! Wie konnte ich das nur vergessen?«
    »Sprechen Sie weiter, Miss Judy«, ermutigte ich sie.
    »Es ist schon drei oder vier Monate her, da saß Mister Redmond hier beim Frühstück. Plötzlich kam so eine blonde Furie hereingestürzt. Sie schrie: ›Du hast meinen Eddie hinter Gitter gebracht! Dafür kratze ich dir die Augen aus‹! – Und sie stürzte sich wirklich auf ihn. Ich wurde in einer rauen Ecke von Brooklyn geboren und habe schon einiges miterlebt. Aber ich dachte wirklich, sie wollte Mister Redmond umbringen.«
    »Was geschah dann?«
    »Ich rief den Notruf an. Unser Boss hat uns eingeschärft, immer sofort die Cops zu holen, falls es Ärger gibt. Mister Redmond hielt sich die Frau vom Leib, so gut es ging. Ein paar Minuten später traf ein Patrolcar ein. Diese Blonde führte sich immer noch auf wie eine Verrückte. Sie musste von den Officers getasert werden, dann herrschte endlich wieder Ruhe.«
    Mein Interesse war geweckt. Und Phil ging es genauso, wie mir ein Seitenblick auf sein Gesicht bewies.
    »Haben Sie den Namen der Frau mitbekommen?«, wollte ich wissen. Judy schüttelte den Kopf.
    »Leider nicht, Agent. Ich war froh, dass diese hysterische Schnepfe von den Cops abtransportiert wurde. Danach habe ich sie übrigens nie wiedergesehen. Und das kann auch gerne weiterhin so bleiben, wenn es nach mir geht.«
    Die Bedienung hatte uns einen wichtigen Hinweis geliefert. Dass sie den Namen der Angreiferin nicht kannte, war aus unserer Sicht kein Drama. Es hatte ja einen Polizeieinsatz gegeben, also musste auch ein Protokoll über den Vorfall existieren. Wir zahlten unseren Kaffee, bedankten uns und gaben Judy ein gutes Trinkgeld.
    Unser nächster Weg führte Phil und mich zum zuständigen 49th Precinct an der Eastchester Road. Wir sprachen mit dem erfahrenen Desk Sergeant Paul Manners. Er war bekannt dafür, ein Gedächtnis wie ein Elefant zu haben.
    »Ach, das Körperverletzungsdelikt aus dem Apollo Diner . Ich erinnere mich an die Täterin, die hat auch in der Arrestzelle noch weiter randaliert. – Sekunde, ich rufe die Akte für euch auf.«
    Im Handumdrehen hatte der Desk Sergeant den Fall auf seinen Monitor geholt. Die Frau, die Alex Redmond seinerzeit angegriffen hatte, war erkennungsdienstlich behandelt worden. Ihr Name lautete Nora

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