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Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Titel: Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lachen der Fahrerin mit einem gequälten Seitenblick auf.
    »Ein Jetta ist nun einmal keine Luxuslimousine, Herr Botschafter«, spottete Gabriela Vasquez.
    Er nahm es mit Humor.
    »Den Anruf können Sie übrigens erst tätigen, wenn wir weiter im Zentrum sind. Hier draußen gibt es keine Funkmasten«, erklärte Vasquez.
    Für den Augenblick störte Toble diese Einschränkung überhaupt nicht. Nachdem er eine halbwegs bequeme Sitzposition gefunden hatte, empfand er den nächtlichen Ausflug als nicht mehr so unangenehm. Gabriela Vasquez war eine Frau ganz nach seinem Geschmack.
    »Dann muss es eben so lange warten. Darf ich Sie später auf ein Glas Wein einladen? Als Dankeschön dafür, dass Sie mich aufgesammelt haben?«, fragte Toble.
    Er bekam zwar keine eindeutige Antwort, aber den kecken Seitenblick interpretierte der Botschafter in seinem Sinne. Wegen der schlechten Straßen, die durch den sintflutartigen Regen noch schlechter zu befahren waren, kamen sie nur sehr langsam voran. Bis zum Stadtzentrum war es noch ein langer Weg, als Gabriela Vasquez von der Route abwich und in eine Straße mit fester Asphaltdecke einbog. Gavin Toble wurde schlagartig nervös.
    »Wo bringen Sie mich hin?«, fragte er.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie sich wie ein Gentleman benehmen. Deswegen dürfen Sie in meiner Wohnung den Festanschluss benutzen. Damit erhalten Sie garantiert eine Verbindung zu Ihrer Botschaft«, erwiderte sie.
    Mit dieser glücklichen Fügung konnte Toble bestens leben. Keiner seiner Instinkte warnte den Botschafter vor der Frau, die einen Fremden so offenherzig in ihre Wohnung ließ – und das in einer der gefährlichsten Städte Mittelamerikas.
    ***
    Unser Flug war der letzte, der auf dem kleinen Flugplatz in Yaviza gelandet war. Als ich hinter Phil auf das Flugfeld trat, platzten die ersten Regentropfen auf dem rissigen Betonboden.
    »Wir sollten lieber zusehen, dass wir zu unserem Wagen kommen«, sagte ich.
    Wenige Augenblicke später starrten wir auf die Windschutzscheibe des Jeep Patriot, dessen Schlüssel uns ein Kollege der DEA noch vor dem einsetzenden Regenguss überlassen hatte.
    »Ein Techniker der NSA hat Ihre Mobilfunknummer, Agent Cotton. Er wird sich melden. Auf der Rückbank finden Sie eine Tasche mit Waffen und anderen hilfreichen Utensilien«, teilte er mir mit.
    Dann hob er zum Abschied die Hand, sprang in den grünen SUV und raste davon. Während ich mich nach hinten beugte und die Segeltuchtasche von der Rückbank nahm, studierte Phil die Angaben im Navigationsgerät des Jeeps.
    »Was uns fehlt, ist eine konkrete Angabe zum Aufenthaltsort des Botschafters«, sagte er.
    Ich erfreute mich derweil am Anblick der beiden Glock 17, die ich samt Gürtelholster entdeckt hatte. Es war ein beruhigendes Gefühl, diese vertraute Waffe zur Verfügung zu haben. In der Tasche befanden sich ein Dutzend Magazine mit der erforderlichen Munition für die Pistolen, aber auch die markanten Magazine für AK-47.
    »Pistolen, Munition, Schutzwesten, Taschenlampen, Nachtsichtgeräte und sogar zwei AK-47 mit abklappbarer Schulterstütze sind in der Tasche«, zählte ich laut auf.
    Phil nahm den Blick von dem Display, schnappte sich ebenfalls ein Holster sowie zwei Ersatzmagazine.
    »Keine Granaten oder Flugabwehrwaffen?«, fragte er.
    Es kam mit todernster Stimme, sodass ich meinen Partner fassungslos anstarrte.
    »Was hast du erwartet, Jerry? Die Kollegen der DEA führen einen Krieg gegen die Kartelle, bei dem es bekanntermaßen hart zugeht. Dementsprechend haben sie uns mit den nötigen Dingen ausgestattet«, erwiderte er.
    Sein Grinsen hatte eine entspannende Wirkung auf mich, weshalb ich den Reißverschluss der Leinentasche wieder schloss und sie zurück auf die Rückbank beförderte. Das leise Piepen meines Mobiltelefons ließ mich auf das Display schauen.
    »Hier ist eine Nachricht von der NSA eingegangen«, sagte ich dann.
    Tatsächlich meldete sich der Techniker der National Security Agency früher als erwartet. Es handelte sich um die Koordinaten des Mobiltelefons von Botschafter Toble, das er offenbar erstmals in Yaviza benutzt hatte. Da er sich nicht in der Botschaft gemeldet hatte, war ich sehr an den Anrufen interessiert.
    »Der Botschafter hat sein Telefon mehrfach aktiviert, aber dann nicht telefoniert. Wozu nur?«, spekulierte ich.
    Phil hatte die Koordinaten längst ins Navigationsgerät übertragen, sodass ich den Motor des Jeeps startete und losfuhr. Noch immer prasselte der Regen mit ungeheurer

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