Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
den Kopf nach hinten. Gleichzeitig stieß dieser zweite Mann mir ein Knie in den Rücken.
    Schmerz zuckte meine Kehle hinauf, und ich bekam keine Luft mehr. Grelle Blitze schossen hinter meinen Augen auf. Es blieb mir gerade noch Zeit, um mit meinem rechten Ellbogen nach hinten zu stoßen. Ich erwischte den Angreifer am Brustkorb. Ein Luftstoß traf meinen Nacken, nach einem weiteren Ellbogenstoß ließ der Druck um meine Kehle plötzlich nach. Doch nach einem Schlag in die Nieren und einem heftigen Tritt gegen meine Beine brach ich in die Knie. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Nur undeutlich hörte ich das Rollen der Schiebetür.
    Und dann heulte der Motor auf, eine Abgaswolke wehte über mein Gesicht. Der Van schlingerte um die Ecke und verschwand.
    ***
    »Er weiß nicht, worauf er sich einlässt«, sagte Phil. Er ging in dem großen, mit weißen Teppichen ausgelegten Wohnzimmer auf und ab.
    Pennys Gesicht war blass. Er spürte, dass sie es bereute, ihn angerufen zu haben. Sie musste das Gefühl haben, Ellis in den Rücken zu fallen. Aber sie machte sich auch Sorgen um ihren jüngeren Bruder.
    »Okay, versuchen wir es mit Schadensbegrenzung. Wir müssen Billy und seine Freunde finden, bevor Lombardis Männer sie aufspüren. Also, noch einmal von vorne. Frank hat mit Billy gesprochen. Sie haben das Gespräch mitgehört?«
    Penny nickte. »Als Billy ihm sagen wollte, wo er war, hat Frank ihn unterbrochen.«
    »Einen Anhaltspunkt muss er doch haben!«
    »Nassau Street. Jamaica Center, das habe ich gehört. Frank will ihn dort an einer U-Bahn-Station treffen.«
    »An einer?« Phil ließ den Plan von Queens vor seinem inneren Auge erscheinen. Nassau Street. »Dort endet die Linie Z«, sagte er.
    »Ja, genau, die Endstation.«
    Phil sah auf die Uhr. Zehn Minuten vor elf. »Wann ist er losgegangen?«
    Phil wusste, dass weder Penny noch Frank Ellis ein Auto besaßen. Wie viele New Yorker, die in Manhattan leben, benutzen sie lieber die Subway und Taxis.
    »Halb zehn, vielleicht etwas später.«
    Phil seufzte. Keine Chance, vor Ellis das Jamaica Center zu erreichen. Sein Mobiltelefon hatte er ausgeschaltet, wie Penny ihm berichtet hatte. Phil notierte sich dennoch Ellis’ Handynummer. Er würde sie an die Zentrale geben. Sowie Ellis sich irgendwo ins Netz einloggte, würde man ihn orten.
    Phils Handy vibrierte. Er entschuldigte sich, wandte sich ab und meldete sich nach einem Blick aufs Display.
    »Ja, Jerry?« Er machte ein bestürztes Gesicht. »Bist du in Ordnung? Wirklich? Und du kommst zurecht?«
    ***
    »Keine Sorge«, sagte ich, während ich den kantigen Koffer in eine große Plastikfolie packte, die ich mir von Stepanow hatte geben lassen. Die schmerzende Hüfte erwähnte ich nicht.
    Ich hörte, wie Phil tief Luft holte, und wusste, was jetzt kam. Kommen musste.
    »Kein Wort«, knurrte ich.
    »Keine Sorge. Ich weiß ja, dass man dich nicht allein losziehen lassen darf.«
    »Kein Wort«, wiederholte ich. Und damit er sich nicht doch weiter über mich lustig machen konnte, berichtete ich von dem Kerl, den ich in einem der beiden Zimmer, die Billy Jordan und seine Kumpel gemietet hatten, überrascht hatte.
    »Der dich dann sauber aufs Kreuz gelegt hat«, sagte Phil.
    Er konnte es einfach nicht lassen
    »Es waren zwei«, erklärte ich. »Der, der mich aufs Pflaster geschickt hat, war viel größer als der Typ aus dem Hotelzimmer.«
    »Ein ehemaliger Cop«, vermutete auch Phil. »Die Fahndung läuft?«
    »Ein dunkler Van, Mann … Das hat keinen Zweck.«
    Stepanow hatte den bulligen Mann in der Lederjacke nicht gesehen. Der Kerl hatte aber einen Schlüssel für Zimmer 24 gehabt, was bedeutete, dass er schon einmal hier gewesen war.
    Ich hatte zuvor mit Floyd Winter gesprochen. Er wollte versuchen, ein Team des Erkennungsdienstes zu bekommen, doch schien der Fall nicht dringlich genug, um mitten in der Nacht ein Team aus den Betten zu trommeln. Floyd würde jedoch das zuständige Revier auffordern, eine Wache vor das Midway zu setzen.
    Die beiden Zimmer konnte sich der Erkennungsdienst morgen früh vornehmen.
    »Ich bleibe hier, bis die Kollegen vom Revier eintreffen«, sagte ich zu Phil. »Wir sehen uns morgen.«
    ***
    Sie waren nur zwei Mal abgebogen, dann hatte Mark Walsh den schweren Dodge RAM rückwärts in eine unbeleuchtete Einfahrt rangiert. Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet. Nur der grünliche Widerschein einiger Kontrolllichter am Armaturenbrett ließen Walshs kantiges Gesicht erkennen. Seine Hände lagen

Weitere Kostenlose Bücher