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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderen? Da ist nur noch Dave. Er wartet in Domino’s Pizza, das ist da lang.«
    »Für Pizza reicht das Geld also noch«, stellte Ellis spöttisch fest. »Lass uns gehen.«
    »He, he, nicht so schnell!« Tim rollte die Schultern und schob den Kopf angriffslustig vor. Tim wollte sich aufspielen, was er verstehen konnte. Doch Ellis wollte keine Zeit mit Spielchen verschwenden. Deshalb mußte er die Hackordnung klären.
    »Es geht nach meiner Ansage. Oder gar nicht. Mein Zug zurück fährt in sieben Minuten. Ich gebe euch eine.«
    Tim und Billy tauschten schnelle Blicke, dann nickte Tim.
    ***
    Ich trat in die kühle Nachtluft hinaus und wandte mich nach links. Den kantigen, in Folie eingewickelten Koffer trug ich vor der Brust, um die Fingerspuren am Griff nicht zu verwischen. Die Straße lag verlassen da, das Licht hinter den Fenstern des russischen Cafés war längst erloschen. Ein langer Tag lag hinter mir.
    Zuerst traf mich das grelle Scheinwerferlicht wie ein Hammer, dann erst hörte ich das geschmeidige Brummen der schweren Maschine, erkannte den Umriss des großen Vans, der auf mich zuraste.
    Ich ließ den Koffer fallen, beförderte ihn mit einem Fußtritt unter einen alten Toyota, riss die SIG heraus. Doch der Van war schon zu nahe. Ich hechtete auf die Motorhaube des Toyota. Metall knirschte, als der Van den Toyota rammte, der Wagen ruckte wie bei einem Erdbeben. Ich krallte mich mit der Linken am Scheibenwischer fest, ließ mich auf der Gehwegseite hinabfallen, rollte herum, die Pistole im Anschlag. Noch einmal schrammte die Flanke des Vans gegen den Toyota.
    Ich wälzte mich herum. Noch während der Rolle zog ich den Abzug durch und feuerte unter dem Toyota her, dessen Vorderräder mein Schussfeld jedoch auf einen schmalen Winkel beschränkten. Ich wusste, dass ich die Reifen des Vans verfehlt hatte.
    Die Bremslichter des Vans flammten auf, dann sah ich den Schimmer der Rückfahrscheinwerfer auf dem Asphalt. Der versucht es noch mal, schoss es mir durch den Kopf. Ich zog die Beine an, schob mich am hinteren Kotflügel des Toyota hoch, legte die Schusshand aufs Wagendach.
    Ich hörte ein metallisches Rollen, das meine Kopfhaut zusammenzog. Im schwachen Schein der Straßenlampe sah ich die dunkle Öffnung in der Flanke des Vans. Und dann sah ich die hellen Mündungsblitze. Und hörte das Sirren der Geschosse, hörte die Einschläge ins Blech des Toyota.
    Ich ließ mich wieder auf den Gehweg fallen. Der Reifen neben meinem Gesicht platzte, Gummistaub stieg in meine Nase. Ich presste mich mit dem Rücken gegen das Vorderrad, atmete tief durch, wartete auf meinen Einsatz.
    Ein kurzer Feuerstoß aus der Maschinenpistole, dann heulte der Motor des Vans auf. Ich ließ mich zur Seite kippen, rollte herum, suchte ein Ziel.
    Ich sah den Streifenwagen, der um die Ecke kam. Gemächlich, die Cops hatten keinen Hinweis auf Dringlichkeit bekommen. Oder eine Gefahr.
    Wieder flammten die Bremslichter glutrot auf, als der Fahrer des Vans schaltete. Er hatte die Cops bemerkt. Die Maschine heulte gequält auf. Ich zielte auf den hinteren rechten Reifen. Schon als ich durchzog, wusste ich, dass ich das Ziel verfehlt hatte. Der Van verschwand um die Ecke Richtung Shore Parkway.
    Der Mündungsblitz aus meiner Pistole schien die Cops munter zu machen. Das rote Warnlicht flammte auf, die Sirene jaulte durchdringend. Der Streifenwagen machte einen Satz. Die Cops hielten auf mich zu!
    Der Streifenwagen schlingerte herum, als der Fahrer geschickt mit Bremse und Lenkrad hantierte und das Fahrzeug quer zur Straße zum Stehen brachte. Die Cops ließen sich auf der mir abgewandten Seite aus dem Wagen fallen. Ich hörte eine harte Stimme.
    »Hoch da! Wir wollen Ihre Hände sehen!«
    Ich richtete mich auf, legte meine SIG aufs Dach des Toyota und hob die Hände. In der Linken hielt ich das Etui mit meiner ID-Card in die Höhe, während die Cops mit gezogenen Waffen auf mich zukamen.
    »Special Agent Jerry Cotton«, sagte ich laut. »Meine Dienstelle hat Sie angefordert.«
    Der grelle Strahl einer Maglite traf mein Gesicht, heftete sich dann auf meine Dienstmarke.
    »Okay, Agent. Was können wir für Sie tun?«
    ***
    Der junge Mann an dem Tisch ganz hinten unter dem stumm geschalteten Fernseher blickte ihnen ruhig entgegen. Das glatt zurückgekämmte dunkle Haar betonte das schmale Gesicht mit den wachen Augen, die Ellis sofort auffielen. Das war der Kopf der Gruppe. Der Leitwolf.
    Das Lokal war leer bis auf zwei junge Farbige, die sich

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