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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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reglos auf dem Lenkrad.
    Hinter ihm saß Don Miller auf der Rückbank und telefonierte mit einem sehr wütenden Joe Lombardi.
    »Das FBI hat die Jungs anscheinend geortet«, hatte Miller gerade erklärt, womit er Lombardis Wutanfall ausgelöst hatte. Er wartete, bis Lombardi wieder in der Lage war, vernünftige Sätze zu formulieren.
    »Dann haben sie die Namen?«
    »Nein, die Namen haben sie noch nicht.«
    Lombardi war skeptisch. Die Agents, meinte er, tauchten doch nicht in dieser Absteige auf ohne irgendwelche Hinweise.
    »Dieser Agent, Cotton heißt er, war allein«, erklärte Miller ruhig. »Das bedeutet, dass er die Spur gerade erst aufgenommen hat. Und die Namen der Jungen stehen nicht im Gästebuch.«
    »Wir brauchen Zeit«, sagte Lombardi. »Ich muss Michele sprechen. Aber die Chicago-Leute haben bisher keine Spur von ihm. Er scheint tatsächlich nach Kanada gefahren zu sein. Was sagt dein Mann in Minneapolis?«
    »Vor morgen früh kann er nichts machen.«
    »Wir brauchen Zeit«, wiederholte Lombardi. »Der Agent war allein, sagst du?«
    »Ja. Und er ist noch drin.«
    »Dann weißt du ja«, meldete sich Lombardi erneut, »wie du das Problem löst. Bedenken?«
    Don Miller knirschte mit den Zähnen. Und ob er Bedenken hatte. Dass er seinen Spurensicherungskoffer zurücklassen musste, erwähnte er nicht. Auch nicht, dass der Agent ihn gesehen hatte. Wenn der ihn identifizierte, würde das FBI schnell seine Verbindung zu Lombardi erkennen. Das würde Lombardi nicht hinnehmen. Er, Don Miller, wäre Freiwild. Er würde es nicht einmal bis ins Zeugenschutzprogramm schaffen.
    »Wenn das FBI eine Verbindung zwischen dem toten Jungen und uns herstellt, fallen wir ins Bodenlose«, sagte Lombardi.
    »Keine Bedenken«, sagte er und schaltete das Handy aus.
    Er knirschte mit den Zähnen. Er würde jetzt eine Grenze überschreiten. Überschreiten müssen. Als ehemaliger Cop wusste er zwar, dass sie keine Ruhe geben würden, wenn es einen der ihren erwischte. Aber er hing mit drin. Knietief. Zu tief.
    Er nickte Walsh zu. Mark startete, rollte langsam vor, bis er in die 15th Street hineinsehen konnte. Schwaches Licht von einer der wenigen Straßenlampen fiel über den Gehweg.
    »Machen wir ihn fertig«, sagte er.
    Miller schob sich zwischen den Vordersitzen her nach hinten und öffnete eine Bodenklappe. Er nahm die MP5K aus der Halterung und entsicherte sie. Für alle Fälle.
    ***
    Der nördliche Ausgang der U-Bahn-Station war um diese Zeit bereits geschlossen. Ellis verließ den Bahnsteig zusammen mit den wenigen späten Fahrgästen durch den breiten Ausgang zur Jamaica Avenue und wandte sich nach rechts, nach Westen, wie jemand, der so schnell wie möglich nach Hause wollte. Erst als er den erleuchteten Bereich der Station hinter sich ließ, blieb er im Schutz einer Plakatwand stehen.
    Die Straße lag jetzt, nachdem sich die Fahrgäste der angekommenen Linie Z verlaufen hatten, verlassen da.
    Er erkannte Billy sofort. Der Junge stand neben dem Ausgang der Station. Er bewegte sich nervös. Kein gutes Zeichen. Billy sah immer wieder zu der gegenüberliegenden Ecke. Aha, da war noch einer. Okay, sie waren anscheinend clever, die Jungs, auch wenn er ihn mühelos ausmachen konnte. Ein stämmiger Typ mit dunklen Locken. Ein dunkelgrünes T-shirt spannte sich über eine kräftige Brust. Er stand lässig da, halb verdeckt von einem weißen Lieferwagen, an der Ecke 212th Street, und wippte auf seinen Füßen, die in unförmigen Sneakers steckten.
    Ellis setzte sich in Bewegung, wobei er sich außerhalb der Lichtkegel der Straßenlaternen hielt, beschrieb einen weiten Bogen. Ein Bus ratterte vorbei, ein Taxi hielt vor einem der Apartmenthäuser. Hinter dem Bus überquerte Ellis die Straße.
    »Hi«, sagte er.
    Der Junge zuckte zusammen, er starrte Ellis an, dann ruckte sein Kopf zu Billy hinüber.
    »Ruf ihn her«, sagte Ellis. Er wollte sicher sein, dass Billy oder der Stämmige nicht schon beschattet wurde.
    Oder dass er, Frank Ellis, in eine Falle tappte.
    Der Stämmige stieß einen Pfiff aus. Billy starrte herüber. Der Stämmige winkte und deutete auf Ellis. Billy zog unschlüssig die Schultern hoch und überquerte schließlich die Fahrbahn.
    Billy wischte sich die feuchten Hände an der Hose ab, als er zögernd auf Ellis und den anderen zukam. »Sie sind …?«
    »Frank. Du bist Billy. Und du?« Er fixierte den Stämmigen.
    »Das ist Tim Hick…«
    Ellis unterbrach ihn. »Vornamen genügen. Wo sind die anderen?«
    »Die

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