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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm zusammen mit dem Flugticket übergeben hatte. Zweitausend Dollar. Saubere Scheine. Sauber wie aus der Waschmaschine. Don schien es gut getroffen zu haben, hatte die Taschen anscheinend voller Geld. Woher es stammte, interessierte ihn nicht. Von den Dollars in dem Umschlag würde er genug übrig behalten, um die nächsten Wochen zu überstehen.
    Er hieß Charles B. Sevier. Als er dem New York Police Department angehört hatte, hatte er einen guten Ruf als Ermittler. Ein Mal, nur ein Mal in fünfzehn Dienstjahren, hatte er sich vergessen. Da hatte er auf einen jungen Latino geschossen, den er nachts neben der blutüberströmten Leiche eines Mädchens angetroffen hatte. Er, Charles Sevier, hatte Angst gehabt. Und Wut. Als der Latino sich aufrichten wollte, hatte er geschossen.
    Der Teenager war der Freund des Mädchens gewesen, wie sich später herausstellte. Zwei andere Jugendliche aus dem Barrio hatten sie mit ihren Messern zerfetzt. Das Department hatte ihn im Stich gelassen. Wie Don.
    Danach war er nie wieder richtig auf die Beine gekommen. Er hatte die Konsequenzen gezogen und lebte jetzt von kleinen Gelegenheitsjobs wie diesem.
    Don Miller hatte ihn instruiert. Er sollte die Namen von vier oder fünf Studenten herausfinden, die vor etwa acht Tagen per Bus nach New York gefahren waren. Mit Namen hatte Miller nicht dienen können, einer heiße möglicherweise Jensen oder ähnlich.
    Wahrscheinlich, hatte Miller erklärt, bestehe eine Verbindung zu einem Studenten namens Michele Peranio. Das war der einzige etwas konkretere Anhaltspunkt. Jedes Mal, wenn er an den Namen Peranio dachte, spürte er ein Prickeln im Nacken. Da lief etwas Größeres.
    Sevier sah sich unschlüssig um. Vor einem hellen vierstöckigen Betongebäude am nördlichen Rand der Anlage stand ein rostroter Honda. Sevier schlenderte hinüber und betrat das Gebäude, in dem die Bibliothek untergebracht war. Zwei Studentinnen, die ihr Taschengeld aufbesserten, arbeiteten an einem langen Tisch, auf dem sich Bücher stapelten. Die eine war eine niedliche Farbige, die andere eine etwas mollige Rothaarige. Die Dunkelhäutige hieß Gladys, ihre Kommilitonin Erin.
    Sevier gab sich als Ingenieur aus, der seinen Sohn anmelden und die Zeit totschlagen wollte, bis die Büros der Verwaltung öffneten. Er komme aus New York, sein Sohn Luke natürlich auch, Luke sei mit einem Studenten befreundet, der hier studiere. Michele.
    Michele? Die Mädchen kannten keinen Michele.
    Sevier gab nicht auf. »Michele Peranio, er studiert Wirtschaftsingenieurwesen, Logistik.«
    Erin reagierte. »Peranio, der Itaker? Sie meinen Micky. Der hat doch eine schicke Bude drüben in Rosedale, oder?« Sie wandte sich an Gladys. »Du kennst doch seine Freundin? Sie heißt Mia, glaube ich.«
    »Madison heißt sie, wir nennen sie Maddie. Ja, sie wollten nach Kanada. Micky und Maddie.«
    Die Mädchen lachten.
    Sevier lächelte. Na also, dachte er, das ging ja schneller als erwartet. Er holte drei Becher Kaffee am Automaten und hielt die Mädchen am Reden. Nach einer halben Stunde hatte er zehn Namen und fast ebenso viele Adressen, mit denen er arbeiten konnte.
    Anschließend verbrachte er eine weitere halbe Stunde mit seinem Smartphone, um die nächsten Schritte zu planen. Die Eltern oder Familien von zwei der genannten Studenten lebten im Umfeld der Twin Towns. Er gab die Adressen in den Bordcomputer und steuerte die nächstgelegene an: eine Vorstadtstraße in Burnsville.
    Eine knappe Stunde später klingelte er an der Tür eines hübschen zweigeschossigen Hauses. Vor der Doppelgarage stand ein älterer Volvo. Eine Blondine mittleren Alters öffnete. Sie trug einen dünnen Morgenmantel, den sie nur nachlässig vor der Brust zusammenhielt. Sevier stellte sich als Onkel von Michele Peranio vor. Er sei auf der Durchreise und wolle seinem Neffen guten Tag sagen, hätte ihn aber in seinem Apartment in Rosedale nicht angetroffen. Ihr Sohn, Andrew, sei doch sein Freund, vielleicht wisse er, wo Michele sei.
    »Kommen Sie rein«, sagte die Blondine.
    Sevier zögerte. Begann hier die klassische Nummer der grünen Witwe, die für jede Ablenkung dankbar war?
    »Kommen Sie schon, Andrew schläft noch. Ich rufe ihn.«
    Die grüne Witwe trat an die Treppe zum Obergeschoss und rief: »Andy! Faulpelz! Besuch. Komm runter, mach schon!«
    Sie bot Sevier einen Kaffee an, doch er lehnte ab.
    Andrew kam die Treppe heruntergepoltert. Er trug schlabberige Shorts und ein T-Shirt.
    Andrew war zu Hause, gehörte

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