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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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an.
    »Ich weiß, was Sie denken«, sagte John D. High. »Typen wie Lombardi kriegt man allenfalls wegen Steuerhinterziehung dran. Nicht aber wegen Mordes oder Anstiftung zum Mord. Beim letzten Mal hat er sich vier Jahre eingefangen. Wenn die Finanzbehörde ihn dieses Mal unter die Lupe nimmt und etwas findet, verschwindet er für zehn Jahre hinter Gittern. Da helfen ihm keine Anwälte und keine gekauften oder eingeschüchterten Zeugen. Deshalb müssen wir die Füße still halten.«
    Ich wusste, dass auch der Chef es vorzog, Lombardi wegen Mordes oder wenigstens wegen Anstiftung zum Mord vor ein Bundesgericht zu stellen.
    »Wir ermitteln doch gar nicht gegen Lombardi«, sagte ich scheinheilig. »Hier ist ein junger Mann aus Minnesota ums Leben gekommen. Verletzt wurde er mit derselben Waffe, mit der Tony Peranio getötet wurde.«
    »Und die Freunde dieses Jungen befinden sich in Gefahr«, ergänzte Phil. »Aber solange wir ihre Namen nicht kennen, können wir nicht viel machen.«
    »Was ist mit Frank Ellis?«, fragte der Chef nach einigem Nachdenken. »Er hat doch Kontakt zu Miss Jordans Bruder. Und Miss Jordan? Sie müsste bereit sein zu helfen.«
    »Ist sie auch«, sagte Phil. »Aber Ellis hat sich gewissermaßen abgeschaltet. Miss Jordan kann ihn nicht erreichen. Und wir auch nicht.«
    Frank Ellis versuchte, die Jungs abzuschotten. Auf seine Weise. Hoffentlich wusste er, was er tat.
    An der Telefonanlage des Chefs begann ein rotes Licht zu blinken, gleichzeitig ertönte ein Summen. Mr High meldete sich, dann schaltete er die Freisprechanlage ein.
    »Ein Gespräch für Phil«, sagte Helen, die Sekretärin des Chefs. »Agent Kendall aus Minnesota.«
    »Ich habe die Namen«, begann der Kollege ohne Umschweife. »Außer Billy Jordan sind das David Jameson, Timothy Hickmann und Theo Stevens.«
    Theo. Teddy. Der Junge im Leichenschauhaus.
    »Die genauen Daten sind per Mail an Sie unterwegs«, fuhr Kendall fort. »Aber da ist noch etwas. Ich war bei Mistress Jordan, Penny und Billy Jordans Mutter. Sie sagte, kurz vor mir war schon jemand da und hat dieselben Fragen gestellt wie ich. Ein Mann, kein Name, keine Beschreibung, mit der man etwas anfangen könnte.«
    Jetzt sah der Chef bestürzt drein. Das hörte sich nicht gut an. Phil und ich sahen uns alarmiert an. Phil zog sein Handy hervor.
    »Ich rufe Penny an.«
    Sie befand sich bereits in Lombardis Visier. Schneller, als wir es uns vorgestellt hatten.
    »Stellen Sie sie unter Schutz. Sarah Hunter hat Dienst. Bringen Sie sie in das sichere Haus.«
    »Dieser Mann«, sagte Kendall jetzt, »hat auch nach einem gewissen Micky Peranio gefragt.«
    Einen Augenblick herrschte beklommenes Schweigen.
    Schon wieder der Name Peranio. Was war da los? Ich spürte dieses Kribbeln auf der Kopfhaut, ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich etwas zusammenbraute.
    »Gehört er etwa zu dieser Gruppe?«, fragte der Chef.
    »Michele Peranio«, fuhr Kendall fort, »so lautet der korrekte Name, soll mit seiner Freundin in Kanada unterwegs sein.«
    »Versuchen Sie, ihn zu finden«, sagte der Chef, bevor er das Gespräch beendete.
    Das Verbot, Lombardi direkt anzugehen, bestand trotz der veränderten Lage fort.
    »Es spricht doch nichts dagegen, wenn wir Mistress Peranio kontaktieren«, meinte ich, während Phil mit Penny Jordan sprach und sie dringend aufforderte, in ihrem Atelier zu bleiben und auf uns zu warten.
    »Was versprechen Sie sich davon?«
    Es war nur ein Gefühl. Sie hasste ihren Bruder wegen des Mordes an ihrem Mann. Ein Kommilitone von Michele war mit derselben Waffe verletzt worden, mit der sein Vater getötet wurde. Das konnte kein Zufall sein.
    Ich sagte: »Wir müssen herausfinden, weshalb die Jungen nach New York gekommen sind.«
    »Michele Peranio könnte es wissen«, meinte Phil und steckte sein Handy ein.
    »Aber der treibt sich in Kanada herum«, sagte der Chef.
    »Kanada ist nicht aus der Welt. Seine Mutter wird wissen, wie er zu erreichen ist.«
    John D. High lächelte. Ganz leicht nur, in dem zerfurchten Gesicht kaum auszumachen. Er kannte uns. Wir würden dranbleiben. An Joseph Lombardi.
    ***
    Lombardi kniff die Augen zusammen. Nicht, weil ihn der Anblick der unzähligen Dollarscheine blendete. Das Geld kam in großen Stapelkisten aus Plastik den Aufzugschacht hinunter. Es roch frisch und sauber, nachdem es oben in einer gewöhnlichen Industriewaschmaschine gewaschen und anschließend getrocknet worden war.
    Die Big Player in Atlantic City nahmen nur sauberes Geld.

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