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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angriff kam ohne Vorwarnung. Der Bullige mit dem kahlen Schädel stieß ihr die Finger der ausgestreckten linken Hand unter den rechten Rippenbogen. Sie bekam keine Luft. Taumelte. Der dünne Mann folgte ihrem Blick zum Arbeitstisch. Er nickte und fand das flache Smartphone unter einem Stoffmuster, steckte es ebenfalls in sein Gerät.
    Sie suchen Billy. Sie wusste, dass man ein Handy orten konnte, wenn es eingeschaltet war. Billys Nummer befand sich nicht in einem ihrer Speicher, und Billy hatte sie auch nicht angerufen. Sie würden seine Nummer deshalb nicht anpeilen können, dachte sie erleichtert. Aber Frank? Frank dagegen rechnete damit und würde sich zu schützen wissen. Hoffte sie. Frank, dachte sie verzweifelt, wo bist du?
    Mario durchsuchte die Inhaltsverzeichnisse und Anruflisten ihrer Mobiltelefone und kopierte die Daten in seinen Computer.
    »Billy ist mit Freunden unterwegs«, sagte sie, als sie wieder zu Atem kam und sprechen konnte. »Er kommt nicht mehr her, bestimmt nicht. Sie wollten …« Ihr fiel nichts ein, womit sie das Interesse dieser Gangster auf andere Wege leiten konnte.
    »Wir warten hier«, sagte Mario, ohne den Blick von seinem Monitor zu wenden. »Er wird sich melden. Und dann habe ich ihn.«
    Das Handy summte. Ihr Handy. Dasselbe, mit dem sie wenige Minuten zuvor mit Frank gesprochen hatte. Als es ihr aus der Hand gefallen war, war die Verbindung getrennt worden. Er musste mitbekommen haben, dass etwas Ungewöhnliches vorgefallen war.
    Der Hagere sah den Kahlkopf an, und der nickte.
    Mario drückte eine Taste. »Ja?«, sagte er mit seiner rauen Stimme.
    Es knackte überlaut in dem Lautsprecher, dann hörte sie Franks Stimme.
    »Sagt eurem Boss, ich habe ihn an den Eiern. Ich weiß nämlich, wie das geht.« Franks Stimme klang selbstsicher. Penny lief ein Schauer über den Rücken.
    »Wer sind Sie?«
    »Euer Alptraum.«
    »Wer ist das?«, fragte Callum gepresst, während der andere seine Finger über die Tatstatur gleiten ließ.
    Ich weiß es nicht, wollte sie sagen, als ihr Blick auf die behaarte Pranke des Gangsters fiel. Der Elektroschocker berührte fast ihren Hals. In Penny krampfte sich alles zusammen. Dann hörte sie wieder Franks Stimme.
    »Verschwindet. Sofort. Lombardi ist erledigt.«
    Der Bullige hielt inne. Sein Blick flackerte, als er den Namen Lombardi hörte.
    Penny wusste, dass Frank bluffte. Wie lange konnte er die Kerle hinhalten?
    Der Hagere gab Callum ein Zeichen, und der trat neben ihn. Mario deutete auf den Bildschirm. Penny konnte das Straßennetz von Manhattan erkennen. Genauer gesagt, die Lower Westside. Dort, wo sich zwischen der Tenth und Eleventh Avenue Franks Arbeitsräume befanden.
    Der Hagere deutete auf eine Stelle nahe dem Gewirr aus Hochstraßen und Tunnelzufahrten rund um die Penn Station.
    Er hatte Frank geortet. Doch Frank würde sich nicht in seinen Arbeitsräumen aufhalten. Frank würde in Bewegung bleiben. Er hatte versprochen, Billy zu helfen.
    »Ihr könnt mich nicht orten, spart euch also die Mühe«, sagte Frank jetzt. Herrisch, als ob er es gewohnt war, Befehle zu geben, fuhr er fort: »Ich will Miss Jordan sprechen. Los, wird’s bald?« Die beiden Gangster flüsterten miteinander, dann kam der Bullige zu ihr zurück.
    »Ich will jetzt wissen, wer das ist, oder …«
    Wieder schien der Elektroschocker schon ihren Hals zu berühren. Während sie krampfhaft nach einer Antwort suchte, spürte sie das Vibrieren unter ihren Füßen, als der alte Lastenaufzug draußen anhielt, und gleich darauf schepperte die Türglocke.
    Der Kahlkopf sah sie alarmiert an.
    »Hallo!«, rief eine Stimme jenseits der Tür.
    »Wer ist das?«, fragte Callum.
    Als Penny die Achseln zuckte, gab er ihr mit einer herrischen Kopfbewegung zu verstehen, sich zu melden.
    »Ja?«, brachte sie mühsam hervor. Und etwas lauter: »Wer ist da?«
    Wieder die Stimme, undeutlich, gedämpft durch die massive Tür.
    »Agent Decker …«
    Sie sah in das Gesicht des Bulligen. Das Wort Agent hatte er anscheinend nicht gehört oder verstanden.
    »Ein Kurier«, sagte sie. »Muster abholen.«
    Die beiden Kerle wechselten schnelle Blicke. Penny deutete auf das Gestell, an dem verschiedene Jacken, Röcke und Hosen hingen.
    »Sagen Sie, er soll warten. Und reichen Sie das Teil dann raus.«
    Penny reagierte nicht sofort. Sie war zu benommen. Erst als der Kahlkopf eine drohende Bewegung mit dem Elektroschocker machte, rief sie schnell: »Moment, ich komme!«
    Sie löste sich von der Wand, nahm

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