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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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es über den Tisch. Rico Gomez fing es auf und gab eine Nummer ein. Rico war ein nervöser kleiner Kerl. Vaccaro hielt ihn für zuverlässig und loyal. Während Lombardi als Gast der Regierung in Sing Sing weilte, hatte er Tony Peranio als Fahrer gedient und Vaccaro über jede Bewegung berichtet, die Tony machte.
    »Hi, Baby«, sagte Rico ins Handy, »ich denke, ich komme heute Abend so zwischen elf und zwölf hier raus.«
    Vaccaro nahm das Mobiltelefon zurück und wollte es einstecken, aber Miller schnippte mit den Fingern und nahm es Vaccaro aus der Hand. Er zog sich in den Vorraum zurück. Dort rief er die Wahlwiederholung auf, tippte die zuletzt gewählte Nummer in sein eigenes Mobiltelefon und drückte die Wähltaste.
    Eine piepsige Stimme meldete sich: Ricos Freundin. Miller hatte sie einmal gesehen, als er den Latino überprüft hatte. Sie hieß Carmen, war fast noch ein Kind und schon fett wie eine Matrone, die nicht mehr aus ihrem Sessel kam.
    »Hallo?«
    »Ist Rico da?«, fragte er.
    »Rico? Nee, der arbeitet. Wer ist denn da?«
    Miller unterbrach die Verbindung und warf Rico Gomez durch den Türspalt einen kalten Blick zu. Wieso traute er diesem Latino nicht?
    Er wollte sein Handy gerade einstecken, als es in seiner Hand zu vibrieren begann. Nach einem Blick aufs Display meldete er sich. Er lauschte, klappte das Telefon zu und sah Lombardi an.
    »Das war Callum. Wir haben sie.«
    ***
    Immer noch spürte sie dieses brennende Gefühl, das ihren Körper in eine Flamme aus Schmerz verwandelt hatte.
    Sie hatte das Rumpeln und Vibrieren des alten Lastenaufzugs nicht gehört. Sie hatte mit Frank telefoniert, als die alte Messingglocke über der Tür schepperte. Sie war zur Tür gegangen. Agent Decker hatte kurz zuvor angerufen und sein Kommen angekündigt. Seine Warnung hatte sie vergessen.
    Sie riss die Tür auf. Draußen standen zwei Männer. Der eine war groß, sein kantiges Gesicht war angsteinflößend. Er hielt einen schwarzen Gegenstand in der Hand, schwarz und eckig wie eine Plastikpistole. Die Hand mit diesem Ding stieß vor und presste sich in ihre Seite.
    Ein Schlag traf ihre Rippen, zusammen mit einem Blitz, der ihren Körper in Flammen zu setzen schien. So ist das also, wenn man getroffen wird, dachte sie, während sie zusammensackte. Dabei entglitt ihr das Handy, es prallte auf den Boden und schlitterte dem Hageren vor die Füße.
    Der Schmerz und das Brennen waren immer noch da, aber ihr Blick klärte sich. Jetzt beobachtete sie die beiden Männer, die sich in ihrem Atelier bewegten. Sie hörte eine raue Stimme, die etwas in ein Telefon sagte.
    Sie hockte am Boden, den Rücken gegen die Wand gepresst. Der Große mit dem kantigen Gesicht, er hieß Paul Callum, stand über ihr und blickte aus kleinen gemeinen Augen auf sie herab. Der Schädel auf dem kurzen Hals war kahlrasiert. Penny bemerkte die dunklen Schweißflecken unter den Achseln. Sie krümmte sich unwillkürlich zusammen, als er sich hinabbeugte und die linke Pranke ausstreckte.
    »Sie sind nicht tot«, sagte er. »Das war nur ein Stromschlag. Tut weh, was? Stehen Sie auf. Na los.« Er packte ihren Oberarm, zog sie mit einem Ruck in die Höhe und lehnte sie gegen die Wand wie eine Puppe. Penny sah, dass eine schwere Pistole in seinem Hosenbund steckte. Das große Plastikding hielt er in der linken Hand.
    Der andere Mann sah kurz herüber. Er hieß Mario Lucretti, war schlank, sein magerer Oberkörper steckte in einem hellen Jackett, das ihm viel zu weit war. Er saß auf ihrem Stuhl am Ende des langen Arbeitstisches, dort, wo auch ihr Laptop stand. Vor ihm stand ein kleiner Lederkoffer. Im aufgeklappten Deckel befand sich ein Monitor, der ebene Teil bestand aus einer Tastatur mit verschiedenen Steckplätzen.
    In einem dieser Steckplätze steckte das Mobilteil ihres Festnetztelefons, in einem anderen das Handy, das ihr entglitten war. Die Finger des Hageren glitten über die Tastatur. Zahlenkolonnen scrollten über den Bildschirm.
    Er kopiert alle meine Telefonnummern und Verbindungsdaten in seinen Computer, schoss es ihr durch den Kopf.
    »Wir wollen mit Ihrem Bruder sprechen. Nur ein paar Fragen«, sagte Callum.
    »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    Der Mann stieß die rechte Hand vor. Er hielt immer noch dieses Ding in der Pranke. Einen Elektroschocker, wie sie jetzt wusste.
    »Ich weiß es nicht, wirklich nicht!«, sagte sie. Ihre Stimme klang schrill.
    »Ihre anderen Mobilgeräte. Handy, Smartphone …«
    »Ich habe keine …«
    Der jähe

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