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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine große Papiertüte vom Arbeitstisch, ging mit schleppenden Schritten zum Gestell hinüber und stopfte die Jacke mit dem Logo einer Hotelkette hinein.
    ***
    Phil presste sein Ohr gegen die schwere Holztür. Sein Gesicht war starr vor Anspannung. Dünn hatten wir Pennys Stimme gehört.
    »Da stimmt was nicht!«, sagte Phil.
    Vor wenigen Minuten noch hatten wir mit unserer Kollegin Sarah Hunter gesprochen. In fünf oder sechs Minuten würde sie hier sein. So lange konnten wir nicht warten.
    »Ich gehe rein. Ich kenne das Atelier«, sagte Phil jetzt.
    Die Tür wurde geöffnet. Im Spalt erschien Pennys Gesicht. Es sah erschreckend blass aus, die Augen waren weit geöffnet, im Weiß zeigten sich blutige Einsprengsel.
    Sie wollte etwas hinausreichen. Eine Tüte.
    Phil packte Pennys Arm, zerrte sie mit einem Ruck heraus und schleuderte sie in meine Arme. Ohne zurückzuschauen warf er sich gegen die Tür. Sie flog nach innen, und er hechtete hindurch.
    »FBI! Keine Bewegung!«, rief er laut und wirbelte nach links.
    Während die Tür langsam zurückschwang, verschwand er aus meinem Blickfeld.
    ***
    Eine Latte traf Phil von hinten, ließ ihn stolpern. Seine Hand glitt reflexartig unter den Jackenaufschlag. Ein neuer Hieb warf ihn gegen die Kante des Arbeitstisches.
    »Auf den Boden!«, schrie der Hagere.
    Phil klammerte sich mit einer Hand an der Tischkante fest, mit der anderen brachte er seine Waffe heraus. Doch bevor er sich herumwerfen konnte, traf ihn etwas Hartes am Hinterkopf. Der Hagere, dachte er noch, bevor die Schwärze wie eine dicke Decke auf ihn herabstürzte.
    »Ihn brauchen wir nicht mehr«, sagte Mario und deutete auf Phil.
    Phil hörte diese Worte wie durch Watte.
    »Okay«, bestätigte der andere und lud seine Pistole durch.
    ***
    Phil hatte Penny so heftig in meine Arme geschleudert, dass ich einen Moment um mein Gleichgewicht kämpfen musste. Penny klammerte sich an mich. Sie zitterte heftig. Drinnen im Atelier polterte es. Phil hatte Probleme.
    »Wie viele?«, fragte ich, nachdem ich Penny gegen die Wand gelehnt hatte.
    »Zwei«, flüsterte sie.
    »Bewaffnet?« Überflüssige Frage. Penny nickte nur. Ich aktivierte mein Handy und rief unsere Kollegin Sarah Hunter an.
    »Wo bist du?
    »Parkplatzsuche …«
    »Lass die Kiste stehen und komm sofort rauf.« Zu Penny sagte ich: »Gleich kommt meine Kollegin, Agent Hunter.«
    Als Penny nickte, holte ich tief Atem und drückte mit der Linken gegen die Tür. Sie war nicht ins Schloss gefallen. Mit der SIG in der Rechten schob ich mich durch den Spalt.
    Der lange Arbeitstisch war umgestürzt. Ich sah den bulligen Gangster, der eine Pistole in der Hand hielt und auf ein Ziel am Boden richtete. Der umgestürzte Arbeitstisch verdeckte das Ziel, doch ich wusste, dass Phil dort lag.
    »Waffe weg!«, rief ich.
    Der Bullige ließ sich fallen, verschwand einfach.
    Wo ist der andere?, dachte ich.
    Die Antwort erfolgte augenblicklich. Das hohe Kleidergestell schoss auf mich zu wie ein Kleinwagen. Und würde mich gegen die Wand quetschen. Ich sprang zur Seite. Die Kante traf mich an der linken Schulter. Ich packte das Monstrum am Rahmen, riss es in Fahrtrichtung weiter, den Schwung ausnutzend und das Ding als Deckung benutzend.
    Und dann schleuderte ich es herum. Von dem Kerl, der das Ding in Bewegung gesetzt hatte, war nichts zu sehen. Doch dann, ganz kurz, bemerkte ich eine Bewegung hinter den schwingenden Jacken und Blusen, sah für einen Moment ein schmales Gesicht.
    Ich zog den Kopf ein, als zwei Schüsse krachten, schnell hintereinander. Die Kugeln rissen Fetzen aus den Kleidungsstücken. Dann kippte das Gestell.
    Ich blockte es mit dem linken Unterarm ab, benutzte es gleichzeitig als Deckung. Mein Blick zuckte über die Szene, die einem Schlachtfeld glich, einem verdammt unübersichtlichen Schlachtfeld.
    Wo steckte der Gangster mit dem schmalen Gesicht?
    Ich sollte es sofort erfahren. Eine Latte zischte durch die Luft, ich hörte das Pfeifen, wirbelte herum. Die Latte traf mich mit voller Wucht unterhalb der linken Schulter, krachte in meine Rippen, nahm mir die Luft und schleuderte mich zu Boden.
    Undeutlich sah ich, wie der hagere Gangster irgendetwas an sich raffte, über den umgestürzten Arbeitstisch flankte und krachend durch eins der Fenster hinaus auf die Feuertreppe hechtete.
    Ich kam wieder auf die Beine.
    »Phil!«, rief ich.
    Keine Antwort. Vor mir erschien, wie ein Geist aus dem Gewirr von Stoffbahnen tauchend, der Kerl, der Callum hieß, wie wir

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