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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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den roten Jaguar achten.«
    Walsh warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Miller ahnte, dass sich das Netz zusammenzog. Er sagte: »Der Agent hat den Spieß umgedreht. Bisher haben wir ihn gesucht. Jetzt wird er uns suchen. Aber er wird uns nicht überraschen.«
    ***
    Als wir vom Clearview Expressway Richtung Osten in den Northern Boulevard abbogen, ließen wir die Gegend mit ausgebrannten Autos, kleinen Pfandleihern, verwahrlosten Holzhäusern und Mietskasernen mit Dealern an jeder Ecke hinter uns.
    Nach einer langgezogenen Kurve mündete der Northern Boulevard in eine schattige Allee mit ansehnlichen Mittelklassevillen. Hier lebten diejenigen, die zwar Geld hatten, aber nicht unbedingt damit angeben mussten.
    Ich hielt vor dem Tor aus eisernen Gitterstäben in einer acht Fuß hohen Mauer. Dahinter waren Sträucher zu sehen und ein Stück Rasen, der braun unter der brennenden Sonne vor sich hin durstete.
    Wir betrachteten das Tor, bemerkten die beiden Überwachungskameras auf den Pfosten. Eine war genau auf uns gerichtet. In der Rufsäule neben dem geöffneten Fenster auf meiner Seite begann ein rotes Licht zu blinken.
    »Agents Cotton und Decker vom FBI«, sagte ich in Richtung des Sprechgitters. »Wir haben angerufen.«
    Das Tor fuhr laut quietschend zurück, und ich steuerte den Jaguar über eine weit gezogene Auffahrt, die zu einem Bungalow von unübersichtlichen Ausmaßen führte. Hier lebte Mrs Peranio.
    Wir hatten uns mit ihrer Akte beschäftigt. Mit der Akte Peranio, um genau zu sein: Antonio Peranio. Teresa Peranio, geborene Lombardi, war seine Witwe.
    Während der vier Jahre, die Joseph Lombardi in Sing Sing verbrachte, hatte Antonio Peranio das Unternehmen North Eastern Laundry in Lombardis Auftrag geführt.
    Er hatte Lombardis Monopolstellung ausgebaut, hatte fast 40 neue Waschsalons allein auf der Eastside Manhattans und Dutzende Annahmestellen auf Long Island eröffnet und Kunden bis hinauf nach Yonkers hinzugewonnen. Er hatte die North Eastern Laundry in ein florierendes legales Unternehmen verwandelt.
    Es hätte alles gut laufen können, wenn – ja, wenn er sich bei den neuen Waschsalons nicht als Teilhaber hätte eintragen lassen und sich für die Umsätze mit den neuen Kunden Provisionen gutgeschrieben hätte. Womit er sich den Zorn Lombardis zugezogen und sein Leben ein jähes Ende genommen hatte.
    Ich hielt im Schatten eines ausladenden Vordachs, das den Platz zwischen der Doppelgarage und der breiten Eingangstür überspannte. Die Haustür aus massiver Eiche stand bereits offen. Eine junge Latina führte uns durch eine mit dunklem Holz getäfelte Vorhalle in einen Wohnraum von den Ausmaßen einer Tennishalle.
    Vier raumhohe Fenster gingen auf einen gepflegten Garten hinaus. Die Jalousien waren zur Hälfte herabgelassen und sorgten für gedämpftes Licht. Die Klimaanlage war gut eingestellt. Die Luft war frisch und nicht zu kühl. Fast aseptisch wie in einer Arztpraxis.
    Der Parkettboden war mit knöcheltiefen Teppichen belegt. Bücherregale erstreckten sich über die ganze Stirnwand. An den anderen Wänden hingen Gemälde von Pferden und großformatige Fotos, von denen die meisten einen lachenden Antonio Peranio mit seiner Frau und einem Jungen zeigten, seinem Sohn Michele, wie ich vermutete.
    Teresa Peranio erwartete uns mitten im Raum. Sie gab uns die Hand, sagte, wir könnten sie Tessa nennen. Sie war blass, fast bleich, als hätte seit Jahren kein Sonnenstrahl ihre Haut berührt.
    Sie war Ende vierzig und musste eine attraktive Frau gewesen sein, bevor sie ihren Mann verlor. Oder den Alkohol entdeckte. Auch jetzt sah sie noch gut aus, obwohl sich der Beginn eines Doppelkinns abzeichnete und jede Menge feine Falten ihre blasse Haut durchzogen. Das luftige schwarze Kleid verdeckte etwa vorhandene Fettpolster.
    Sie bedeutete uns mit einer knappen Geste Platz zu nehmen.
    Wir wussten, dass sie nach dem Tod ihres Mannes alle Anteile an der Großbäckerei verkauft hatte und nur noch drei Männer beschäftigte: offiziell als Gärtner, doch eher zu ihrem Schutz. Zu sehen war von den Männern jedoch nichts.
    »Sie haben am Telefon nicht viel gesagt«, begann sie.
    Ich hatte eigentlich gar nichts gesagt. Nur, dass wir sie sprechen wollten.
    »Geht es um Tony? Wieso jetzt? Ich weiß, wer es getan hat, Sie wissen es. Also …« Sie sagte es mit einer tiefen Stimme, die leicht vibrierte.
    »Ihr Mann wusste, mit wem er sich einließ«, sagte Phil kühl.
    »Wie bitte? Wenn Sie gekommen sind, um mir zu

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