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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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unbedingt mitbringen? Sie hat keine Nerven.«
    »Wir sind aufgeflogen. Wir müssen die Sache abbrechen«, sagte Micky niedergeschlagen.
    »Nur weil dein Onkel einen von euch erwischt hat? Wenn du Bedenken hast, kommen die reichlich spät. Seit zwei Jahren arbeiten wir auf diesen Tag hin.«
    »Du arbeitest auf diesen Tag hin. Onkel Joseph vertraut mir.«
    »Wie schön. Das hat dein Vater auch getan. Und was hatte er davon? Wenn wir das durchziehen, ist dein Onkel ein toter Mann. Micky!« Tessa packte ihren Sohn an den Schultern, schüttelte ihn und zog ihn dann zu sich heran. »Micky, wenn wir unser Ding durchziehen, wird es bald keinen Onkel Joseph mehr geben. Michele!« Die Stimme vibrierte beschwörend.
    Ein Telefon klingelte. Tessa fischte ein flaches Handy aus einer Tasche ihres Kleides und meldete sich.
    Eine piepsige Stimme. »Ich soll Ihnen was ausrichten, Miss. Heute Abend elf Uhr.«
    »Danke«, sagte Tessa. »Und lösch die Nummer.« Sie drückte die Trenntaste und sah Micky an.
    »Das war Ricos Flamme. Es geht los.« Dann zu Maddie: »Ruf deinen Bruder an. Dann weißt du, ob er lebt oder nicht.«
    ***
    Als ich zum zweiten Mal in den Astoria Boulevard einbog und an der Nordseite der North Eastern Laundry entlangfuhr, hatte ich vier von ihnen identifiziert: zwei Chevrolet Suburbans, vermutlich vollgestopft mit Überwachungstechnik, und zwei unauffällige Crown Victorias, wie sie häufig von Angehörigen von Bundesbehörden im Außendienst gefahren werden.
    »Das hier ist verbotene Zone«, sagte Phil belustigt, als ich den Jaguar in eine Parklücke rangierte und den Motor abstellte.
    »Wir lassen uns doch nicht ausbremsen.«
    »Und was versprichst du dir davon? Wenn du sie ärgerst, nehmen sie sich deine Steuererklärungen der letzten hundert Jahre vor. Irgendetwas finden die immer.«
    »Wenn wir uns raushalten sollen, müssen sie uns schon was geben.«
    »Wie willst du das anstellen?«, fragte Phil.
    Ich grinste, als sich wie aufs Stichwort der Funk meldete.
    »Agent Cotton, Agent Decker, haben Sie Ihre Anweisungen nicht verstanden?«
    »Eine Freundin von mir wohnt hier in der Nähe. Und weil ich gerade in der Gegend bin …«
    »Verschwinden Sie. Sofort.«
    »Sie haben hier eine konspirative Wohnung«, sagte ich jetzt sachlich. »Sie registrieren alles. Jede Bewegung …«
    Schweigen.
    »Wir würden uns die Aufzeichnungen vom letzten Freitag gern ansehen. Hilfe auf dem kleinen Dienstweg. Wir sind auch diskret.«
    Schweigen.
    »Okay«, sagte eine genervte Stimme endlich. »Warten Sie.«
    Augenblicke später hielt ein grüner Crown Vic neben uns. Der Mann auf dem Beifahrersitz bedeutete uns mit Handzeichen, ihm zu folgen.
    Wir bogen zwei Mal ab, dann rollte der Crown Vic vor uns her in die Tiefgarage eines älteren Bürogebäudes. Hoyton Building stand in dicken schwarzen Lettern an den Wänden der Abfahrt. Der Fahrer des Crown Vic steuerte eine von mehreren freien Parkbuchten neben der Tür zu den Lifts an. Der Typ vom Beifahrersitz, ein massiger Mann in zerknautschtem Jackett mit schief sitzender Krawatte, stieg aus.
    Er hieß Jack Schulman und forderte uns auf, ihm zu folgen. Mit einem Lift gelangten wir in den neunten Stock. Über eine Treppe ging es wieder hinab in den sechsten und in einen Flur, vorbei an unzähligen Bürotüren.
    »Wollen Sie uns nicht die Augen verbinden?«, fragte Phil.
    Schulman verzog keine Miene.
    Nach zwei Gangbiegungen erreichten wir unser Ziel – eine Bürosuite an der Südostecke des Gebäudes. Die Kollegen vom Financial Crimes Enforcement Network hatten sich in den leerstehenden Räumen ausgebreitet. Die Fenster waren abgeklebt bis auf die Löcher für lange Teleskope und Teleobjektive, die auf das Betriebsgelände der North Eastern Laundry gerichtet waren.
    »Wow«, sagte Phil beeindruckt.
    Beamte saßen vor mehreren Multiplex-Monitoren. In einem mannshohen Gestell blinkten und funkelten Kontrollleuchten der Aufzeichnungsgeräte in allen Farben um die Wette. Die draußen umherkurvenden Suburbans sendeten mit ihren eingebauten Kameras ständig Bilder auf die Kontrollmonitore.
    »Ich bin Oliver Queenan und habe hier oben das Sagen.«
    Ein kleiner drahtiger Mittvierziger baute sich vor uns auf. Im Zwielicht, das durch Spalten in den abgeklebten Fenstern hereinfiel, wirkte er wie eine Figur aus einem Fantasy-Film.
    Wir stellten uns vor, gaben uns bescheiden und betonten das Inoffizielle unseres Anliegens.
    »Freitagabend, sagten Sie?«
    Queenan begleitete uns zu einem aus

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