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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht. »Bei diesem Künstler hatte ich ein ziemlich mieses Gefühl. Ich weiß nur nicht, ob es nur wegen seiner hochnäsigen Art war oder ob mehr dahintersteckt.«
    »Wir müssten mit seiner Freundin, dieser Tanya Che-Wang, reden. Vielleicht ist das Alibi, das sie ihm gegeben hat, doch nicht ganz so lückenlos, wie sie uns glauben machen wollte«, sagte ich.
    »Wir sollten sicherheitshalber auch das Alibi von Tim Wilder noch mal prüfen«, meinte Phil. »Ich weiß schon, wen ich in Alaska fragen kann, ob er zur angegebenen Zeit wirklich dort war.«
    Ich nickte. »Ja, gehen wir auf Nummer sicher.«
    Phil tätigte den Anruf zum Field Office in Alaska, und anschließend rief er bei Miss Che-Wang an.
    »Ja bitte?«, hörte ich ihre Stimme über die Freisprecheinrichtung von Phils Handy.
    »Miss Che-Wang, hier ist Agent Decker«, meldete Phil sich. »Mein Kollege und ich, wir hätten noch ein paar Fragen an Sie. Wo können wir Sie treffen?«
    Sie gähnte. »Ich bin noch in der Ausstellung. Wenn Sie wollen, können Sie gern vorbeikommen.«
    »Gut, bis gleich«, sagte Phil und legte auf.
    Ich startete den Motor und fuhr los, das zweite Mal innerhalb weniger Tage nach Jersey City. Diesmal würde die Fahrt hoffentlich erfolgreicher verlaufen.
    ***
    Vor dem Gebäude der Ausstellung angekommen, stiegen wir aus und gingen zum Eingang. Diesmal wartete dort keine junge Dame – die Tür war verschlossen. Offenbar war es noch zu früh. Phil klingelte und nach etwa einer Minute öffnete Miss Che-Wang die Tür.
    »Ach, Sie sind’s«, sagte sie mit desinteressierter Stimme. »Kommen Sie doch rein.«
    Wir folgten ihr in Richtung des Ausstellungsbereichs. Dort nahm sie auf einer roten Ledercouch Platz.
    »Sorry, ich bin etwas k.o. Die Ausstellung ist doch mehr Arbeit, als ich dachte«, sagte sie. »Wenn Sie was trinken wollen, tun Sie sich keinen Zwang an – die Bar ist dort drüben.«
    Sie zeigte in Richtung eines Regals mit einer Sammlung von Getränken, soweit ich es sehen konnte, meist hochprozentige.
    »Danke, dafür ist es noch etwas früh«, sagte ich. »Wo ist übrigens Mister Mulligatany? Unterwegs?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, der ist oben und schläft. Ist auch ganz schön geschafft.«
    »Muss wohl eine Menge Arbeit sein, Kunst zu verkaufen«, sagte ich, um mich etwas auf sie einzustellen.
    »Au ja, Sie haben ja keine Ahnung«, jammerte sie fast. »Stundenlang in unbequemen hohen Schuhen herumlaufen, über schlechte Witze der potenziellen Kunden lachen und all das. So was ist gar nicht mein Ding, ich bin eigentlich Model.«
    »Was ja auch kein einfacher Job ist«, sagte ich.
    »Nein, sicher nicht«, entgegnete sie, eine Spur freundlicher. »Deshalb wollte ich auch mal was anderes probieren. Wer in der Branche Glück hat, angelt sich einen reichen Mann oder baut sich beim Film oder in der Werbung ein zweites Standbein auf, wie Milla Jovovich.«
    »Der Grund, warum wir hier sind«, wechselte ich das Thema, »ist das Alibi, das Sie Mister Mulligatany gegeben haben. Wir wollten nur sicherstellen, dass Sie in den letzten vier Tagen wirklich die kompletten Tage und Nächte ununterbrochen mit ihm zusammen waren und er keine Chance hatte, für ein paar Stunden weg zu sein.«
    »Das war so, wie ich es sagte«, antwortete sie. »Wobei Ihre Frage in erster Linie auf die Nächte bezogen war – da waren wir zusammen hier. Tagsüber gab es wenig Zeit, die wir nicht miteinander verbracht haben.«
    »Und wie war es, seit wir das letzte Mal hier waren?«, fragte ich weiter.
    »Da waren wir auch fast immer zusammen«, antwortete sie. »In der Nacht sowieso. Kurz nachdem Sie weg waren, hat uns ein wichtiger Kunde nach Manhattan eingeladen, in seine Wohnung. Da war Anthony mal kurz draußen gewesen, um etwas für ihn zu kaufen. Und heute waren wir noch mal da gewesen, um etwas abzugeben. Aber das waren nur kurze Zeiträume, wo wir uns nicht gesehen haben, vielleicht eine halbe Stunde. Da hat er sicher keinen Brand gelegt.«
    »Wo in Manhattan haben Sie den Kunden besucht?«, fragte Phil.
    »Lassen Sie mich überlegen – das war in der Spring Street, ja genau«, antwortete sie. »Ist das denn wichtig?«
    »Nein, wir brauchen solche Informationen nur der Vollständigkeit halber«, erwiderte Phil und notierte die Adresse des Kunden. »Und Sie haben recht – das ist zu weit vom letzten Brandanschlag entfernt, als dass er es gewesen sein könnte.«
    »Ja, dann war das wohl falscher Alarm«, sagte ich. »Entschuldigen Sie die

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