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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu sehen.« Sie produzierte einen Augenaufschlag, der jeden Mann in einen Schwebezustand versetzen konnte. Und lächelnd sprach sie weiter. »Hier an der Bar haben wir keinen Überblick über den Servierbereich. Aber ich will gern zu Ihrer Rettung beitragen.«
    Sie holte ein Handy unter dem Tresen hervor, tippte eine dreistellige Nummer ein und sagte nach kurzem Warten: »Nellie? Ich bin’s. Corinna. Deine Pause ist gleich zu Ende, richtig? – Okay, dann habe ich zwei Gentlemen hier für dich. – Nein, kein Witz. Richtige Gentlemen. Die fragen allerdings nicht nach dir, sondern nach einem Stammgast. – In Ordnung, werde ich ausrichten.«
    Sie drückte die Aus-Taste, legte das Handy weg und sah uns an. »Nellie Herrera, eine unserer Serviererinnen. Sie wird in wenigen Minuten hier sein und sich um Sie kümmern.«
    »Bei Ihnen fühlen wir uns aber auch gut aufgehoben«, konnte Phil sich nicht verkneifen zu sagen.
    »Dann bleiben Sie einfach hier«, empfahl Corinna und lächelte verschmitzt.
    Ich bezahlte die Cocktails und gab ihr ein ordentliches Trinkgeld. Während sie sich anderen Gästen zuwandte, widmeten wir uns unseren Drinks. Unauffällig behielten wir Corinna im Auge. Sie benahm sich unverdächtig, telefonierte nicht und tuschelte auch nicht mit ihren Kolleginnen.
    ***
    Mary Franklin hatte uns erzählt, dass Patricia, Jessica und ihre Clique regelmäßig im Joker zu finden waren, also auch Jessicas Ex-Freund. Von Milt Irving wussten wir, dass das Vergnügungszentrum am Malcolm X Boulevard das absolute »In«-Lokal in East Harlem war. Durchaus möglich also, dass sich auch Goran Shames am vergangenen Abend hier aufgehalten hatte.
    Bis zu ihrer Verurteilung hatten Edmundo Rojas und seine Vertrauten das Joker als ihren Stammsitz betrachtet. Anzunehmen, dass Shames und andere Abbott-Leute bis zu dem Zeitpunkt seltener oder gar nicht hier aufgekreuzt waren. Das hatte sich mittlerweile sicherlich geändert.
    Lance Abbott und seine Gang waren im Begriff, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Doch allem Anschein nach hatten sie einen Fehler begangen, als sie glaubten, Rojas und Co hätten ein Vakuum hinterlassen.
    Diesem Irrglauben war Goran Shames zum Opfer gefallen – nach allem, was wir bislang vermuten konnten. Wer aber füllte das Vakuum? Unsere verschiedenen Verbindungsleute, die uns aus East Harlem berichteten, wussten nichts darüber, kannten niemanden, waren ratlos.
    Nach unserem Besuch bei Mary Franklin hatte ich den Chef angerufen und ihn über den neuesten Stand der Dinge informiert. Bedeutendster Punkt war die mögliche Verbindung zwischen Jessica Gonçalves und Edmundo Rojas. Phil und ich hatten die Zeitungsberichte inzwischen noch einmal gründlich durchgesehen und festgestellt, dass es ein Stadtteilblatt mit einer umfangreichen Fotostrecke über die Sprungturm-Einweihung gab.
    Auf zweien dieser Bilder posierten Rojas und Jessica gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister. Rojas hatte den Arm um Jessicas Schulter gelegt, und das Mädchen strahlte und blickte zu ihm auf. Phil und ich waren überzeugt, dass die beiden vertraut miteinander waren und sich schon länger kannten.
    Ob es eine Spur war, die uns weiterbrachte, konnten wir noch nicht abschätzen. Dazu mussten wir erst einmal herausfinden, ob der Kontakt zwischen Edmundo Rojas und Jessica Gonçalves mehr war als nur eine zufällige Begegnung bei einer Einweihungsfeier.
    Unstreitig war indessen die Freundschaft zwischen Jessica und Patricia Franklin. Entsprechend fiel die Entscheidung des Chefs aus. »Übernehmen Sie beide Fälle«, hatte er am Telefon entschieden. Die Begründung war klar. Der Mord an Shames fiel in den Bereich des organisierten Verbrechens.
    Das Verschwinden Patricias war möglicherweise eine Entführung, und die Eltern wünschten das sofortige Eingreifen des FBI. Letzteres allein hätte vielleicht nicht ausgereicht, wenn es allein um unsere Zuständigkeitsfrage ging. Doch nun gab es den neuen Gesichtspunkt durch Jessica Gonçalves als mögliches Bindeglied zwischen beiden Fällen.
    Mary Franklin hatte uns ein aktuelles Foto ihrer vermissten Tochter mitgegeben. Wir hatten es dem Field Office übermittelt, und es befand sich inzwischen bei allen Polizeidienststellen, einschließlich jener auf Bahnhöfen und Flughäfen. Auch Zeitungen und Fernsehsender erhielten das Bild zusammen mit einer Pressemitteilung.
    Telefonanschlüsse und E-Mail-Verbindungen des Ehepaars Franklin, geschäftlich und privat, wurden von unseren Spezialisten

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