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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie mit«, knurrte Phil. Der Mann schlüpfte schweigend in Socken, T-Shirt, Pullover, Hose und Schuhe. Die Textilien lagen überall im Wohnzimmer verstreut. Dann legte mein Partner dem Verdächtigen Handschellen an.
    »Jim McCay, ich verhafte Sie wegen der Entführung von Julie Lonnegan«, sagte ich. Danach belehrte ich ihn über seine Rechte. Ich forderte ein Team der Spurensicherung an, um in dem Apartment nach Hinweisen auf Julie Lonnegan und das Kidnapping zu suchen.
    ***
    Als die SRD-Spezialisten angerückt waren, fuhren wir mit Jim McCay zur Federal Plaza. Dort schafften wir den Verdächtigen in einen Verhörraum und überließen ihn kurz sich selbst, während Phil und ich in unserem Office seine elektronische Strafakte aufriefen.
    »Jim McCay hat zwei Haftstrafen verbüßt«, stellte ich fest. »Die eine wegen gefährlicher Körperverletzung, die andere wegen Misshandlung im Zusammenhang mit einer versuchten Entführung. McCay scheint sich also auf Kidnappings zu spezialisieren.«
    »Ja, und seine Opfer haben von ihm nichts Gutes zu erwarten«, meinte Phil empört. Wir kehrten in den Verhörraum zurück, um uns McCay vorzuknöpfen. Ich stellte uns offiziell vor. Der Verdächtige erklärte sich damit einverstanden, dass das Verhör per Tonband aufgezeichnet wurde. Auf einen Rechtsbeistand verzichtete er.
    »Ich brauche keinen Anwalt, wozu denn?«
    »Vielleicht, weil Sie auf zwei FBI-Agents geschossen haben?«, meinte Phil ironisch.
    McCay hob die Schultern.
    »Das tut mir leid, aber es ist ja nichts passiert. Ich habe mich einfach erschrocken, als Sie plötzlich an meine Tür geballert haben. Davon bin ich aufgewacht und habe mehr oder weniger im Halbschlaf zur Knarre gegriffen.«
    »Und Julie Lonnegan kennen Sie natürlich auch nicht, oder?«, fragte ich.
    Der Verdächtige schüttelte den Kopf.
    »Den Namen habe ich zum ersten Mal von Ihnen gehört, Agent Cotton.«
    Ich legte wortlos eines der Fotos von der Mautstelle des Lincoln Tunnel auf den Tisch. Es zeigte Jim McCay am Steuer des Ford Explorer, Julie Lonnegan saß auf dem Beifahrersitz neben ihm.
    »Und wer ist diese Frau, McCay?«
    Der Verbrecher presste die Lippen aufeinander. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, bei der Einfahrt in den Tunnel gefilmt zu werden.
    »Okay, ich gebe es zu. Wir haben uns als US-Marshals verkleidet und die Puppe aus ihrer Wohnung geholt. Es war ganz einfach, sie hat keinen Widerstand geleistet.«
    »Und wer hat den Marshal niedergeschlagen, der vor der Tür Wache gestanden hat?«
    »Das weiß ich nicht, Agent Cotton. Als wir in dem Apartment eintrafen, war er schon k.o. Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht.«
    »Sie selbst haben Marshal Sean Casey nicht zufällig niedergeschlagen?«, knurrte Phil.
    »Nein, ich war das nicht«, behauptete McCay. Ob wir ihm glauben konnten? Der Verdächtige hatte jedenfalls keine Hemmungen zu lügen, das hatte er bereits bewiesen. Und dass er gewalttätig war, wussten wir ebenfalls. Mir kam es jetzt auf Aussagen an, deren Wahrheitsgehalt wir überprüfen konnten.
    »Wie heißt denn Ihr Kumpan, der auch bei dem Kidnapping dabei war?«
    »Roger Hill.«
    Wir notierten uns die Angaben. Phil ging hinaus, um den Namen in unseren Datenbanken zu überprüfen. Ich wandte mich wieder dem Verdächtigen zu.
    »Wo ist Julie Lonnegan, McCay?«
    »Das weiß ich nicht, G-man. Mein Job bestand nur darin, hinüber nach Jersey City zu fahren. Dort habe ich Roger und die Frau auf einem Parkplatz in der Nähe des Jersey City State College abgesetzt. Es war vereinbart, dass ich einen großen Umweg fahren und nach New York zurückkehren sollte. Ich bin dann bis ans äußerste Ende von Brooklyn gerauscht und habe das Auto an der Cropsey Avenue abgestellt. Danach bin ich mit der U-Bahn nach Manhattan gefahren. Ende der Geschichte.«
    Ich nickte. Da wir den Wagen an der Cropsey Avenue gefunden hatten, stimmten seine Angaben zumindest teilweise. Trotzdem war ich nicht zufrieden.
    »Ich finde es sehr unglaubwürdig, dass Sie das Entführungsopfer mit Ihrem Komplizen zusammen einfach auf einem Parkplatz zurückgelassen haben wollen.«
    »Wieso, Agent Cotton? Vielleicht sind sie ja dort in ein anderes Auto gestiegen. Ich weiß es nicht, und es war mir auch egal. Ich habe von Roger Hill 1000 Dollar für den Job bekommen. In meinen Augen war das leicht verdientes Geld.«
    »Für einen mickrigen Tausender sind Sie dieses Risiko eingegangen, McCay? Sie haben doch schon hinter Gittern gesessen. Sie sollten wissen,

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