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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein Stellvertreter soll eine Flasche sein. Man erzählt sich, dieser Greg Shawn könne sich nicht durchsetzen. Die Jersey Kings hingegen haben einen neuen Anführer, der ist angeblich so ein richtiger Eisenfresser. Deshalb konnten sich die Kings in letzter Zeit mehr Respekt verschaffen.«
    »Kennen Sie den Namen von diesem neuen Rockerboss aus New Jersey?«
    Der Verdächtige verneinte meine Frage. »Da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Ich bin in der Rockerszene gar nicht so stark vernetzt, gehöre auch keiner Gang an. Wie gesagt, meine Verbindung zu Roger Hill ist das Drogengeschäft.«
    »Wo genau befinden sich die Kings -Bordelle auf New Yorker Territorium?«, wollte ich wissen.
    »Soweit ich weiß, gibt es bisher nur zwei. Das eine wurde in der Ocean Avenue in einem ehemaligen Teppichlager eingerichtet, das andere am Bay Ridge Parkway im ersten Stockwerk über einem Autohaus.«
    Beide Straßen waren im Bezirk Brooklyn, also im Kerngebiet der Big Apple Bandits . Dieser Vorstoß ihrer Rivalen musste für die New Yorker Rockerbande eine ungeheure Provokation darstellen. Ob uns ein brutaler Bandenkrieg bevorstand? Aber war Greg Shawn wirklich Manns genug, es mit dem brutalen neuen New-Jersey-Boss aufzunehmen?
    Auf jeden Fall legte es dieser neue Gang-Boss aus New Jersey auf eine Konfrontation an. Für mich stand fest, dass wir die Bordelle umgehend ausheben mussten. So ein Freudenhaus ist natürlich auch ein idealer Ort, um eine gekidnappte Frau zu verstecken. Dort konnte sie auf keine Hilfe hoffen.
    Ob Julie Lonnegan von den Kings zur Prostitution gezwungen wurde? Falls das so war, dann mussten wir ihr dringend helfen. Gleiches galt natürlich auch für alle anderen Frauen, die dort womöglich gegen ihren Willen anschafften.
    Ich hielt es allerdings für wahrscheinlicher, dass die Entführte irgendwo in New Jersey festgehalten wurde. Warum hätte man sie zuerst aus New York fortschaffen sollen, um sie dann hierher zurückzubringen? Das ergab keinen Sinn.
    »Wie nehmen Sie eigentlich Kontakt mit Ihrem Freund Roger Hill auf, McCay?«, wollte Phil wissen.
    »Ich rufe seine Handynummer an, die weiß ich sogar auswendig.«
    Der Verdächtige nannte uns bereitwillig die Nummer, die wir sofort notierten. McCay wollte nun offenbar wirklich seinen guten Willen zeigen. Damit tat er sich auch selbst einen Gefallen, denn er konnte wegen der Schüsse auf Phil und mich auf jeden Fall angeklagt werden.
    Phil stand erneut auf.
    »Ich gebe Alec Hanray Bescheid, damit er das Handy ortet.«
    Ich nickte. Unser junger Computerspezialist verfügte über Programme, mit deren Hilfe der Standort eines eingeschalteten Mobiltelefons schnell festgestellt werden konnte.
    Ich setzte das Verhör fort und fragte McCay nach weiteren Einzelheiten zur Entführung.
    »Viel gibt es da nicht zu sagen, Agent Cotton. Roger sagte zu der Kleinen, dass sie mitkommen und keine Schwierigkeiten machen sollte. Sie nickte nur. Beinahe war es so, als ob sie uns schon erwartet hätte. Jedenfalls versuchte sie nicht, sich zu wehren oder abzuhauen.«
    »Worüber haben Sie im Auto gesprochen?«
    »Julie Lonnegan hielt die ganze Zeit die Klappe. Mit Roger habe ich nur kurz beraten, ob wir durch den Lincoln Tunnel oder den Holland Tunnel fahren sollen. Wir haben uns dann für den Lincoln Tunnel entschieden.«
    Das wusste ich schon, diese Information brachte mich nicht weiter. War Julie Lonnegan wirklich in ihre Verschleppung eingeweiht gewesen? Aber warum dann überhaupt die ganze Show mit den zwei falschen US-Marshals? Hätte sie nicht einfach untertauchen können, wenn sie ihr altes Leben hinter sich lassen wollte? Warum hatte sie sich zu einer Zeugenaussage gegen Clark Dobson bereit erklärt?
    Je länger ich über diesen Fall nachdachte, desto verworrener wurde er. Plötzlich kam Phil in den Verhörraum zurück. Er riss abrupt die Tür auf. Ein Blick auf sein Gesicht verriet mir, dass etwas Entscheidendes geschehen sein musste.
    »Man hat Julie Lonnegans Leiche gefunden«, sagte mein Freund mit heiserer Stimme.
    ***
    Wir schafften McCay schnell in seine Arrestzelle zurück. Bis zu seinem Haftprüfungstermin würde er sowieso hinter Gittern bleiben. Und bei einem vorbestraften Gewalttäter wie McCay würde der Richter gewiss Untersuchungshaft anordnen.
    Aber wir mussten uns jetzt auf das tote Entführungsopfer konzentrieren. Phil brachte mich auf den neuesten Stand, während wir in die Tiefgarage hinuntereilten.
    »Die Handyortung läuft. Alec Hanray will uns

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