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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Merkmale.«
    Das war mir natürlich auch bekannt.
    »Vielleicht können wir George und Harriett Lonnegan diese traurige Pflicht ersparen, Phil. Wir haben die DNA-Proben von Julie Lonnegan, die wir in ihrem Apartment und in dem Explorer sichergestellt haben. Die müssten doch eigentlich für eine eindeutige Identifizierung genügen. Bleibt nur noch die unliebsame Aufgabe, den Lonnegans die traurige Nachricht zu überbringen.«
    Doch auf jeden Fall mussten wir Mr und Mrs Lonnegan die Todesnachricht selbst überbringen. Sie sollten nicht erst aus den Medien von dem Leichenfund erfahren. Phil und ich verabschiedeten uns von den NYPD-Kollegen. Von Seguine Point bis zu Julie Lonnegans Elternhaus war es nicht weit.
    ***
    Der Empfang in der Villa fiel noch frostiger aus als bei unserem ersten Besuch, soweit das überhaupt möglich war. George Lonnegan klang sehr gereizt, als er das Wort an uns richtete. Und auch seine Frau funkelte uns ungnädig an.
    »Was wollen Sie denn schon wieder von uns, Agents? Haben Sie uns noch nicht genug belästigt?«
    Ich holte tief Luft.
    »Vor wenigen Stunden wurde bei Seguine Point die Leiche einer jungen Frau gefunden, und wir haben Grund zu der Annahme …«
    Ich konnte den Satz nicht beenden, denn das laute Schluchzen von Mrs Lonnegan unterbrach mich. Die kühle und kontrollierte Fassade dieser Lady brach schlagartig zusammen. Offenbar hatte ihre Tochter ihr viel mehr bedeutet, als sie sich selbst gegenüber eingestehen wollte. Auch Mr Lonnegans Augen schimmerten feucht, während er seine Frau zu beruhigen versuchte. Es dauerte einige Minuten, bis er mit brüchiger Stimme zu reden begann.
    »Ich hätte jede Summe bezahlt, um Julie freizukaufen. Das müssen Sie mir glauben, Agents. Aber diese verfluchten Kidnapper haben keinen Kontakt zu uns aufgenommen.«
    Ich hatte keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln. Die Masken waren gefallen, und die Lonnegans erwiesen sich nun doch als besorgte Eltern. Nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatten, brachte ich die Sprache auf die DNA-Analyse.
    Auf George Lonnegans vergrämtem Gesicht war ein wenig Hoffnung zu erkennen.
    »Dann – ist diese Tote vielleicht gar nicht unsere Tochter?«
    »Der DNA-Abgleich wird dazu eindeutige Beweise liefern, Sir.«
    Phil und ich waren erleichtert, als wir die Villa wieder verlassen konnten. Das Überbringen von Todesnachrichten zählt zu den unangenehmsten Seiten unseres Jobs. Mein Freund ließ sich auf den Beifahrersitz meines roten Boliden fallen.
    »Wir sollten davon ausgehen, dass Roger Hill nicht nur ein Entführer, sondern auch ein Mörder ist.«
    Während ich wieder Richtung Federal Plaza fuhr, nahm Phil über Funk Kontakt mit den FBI-Kollegen in New Jersey auf. Er berichtete von Julie Lonnegans vermutlichem Tod und fragte nach den Fahndungsergebnissen in New Jersey. Das Ergebnis war niederschmetternd. Da der Lautsprecher eingeschaltet war, konnte ich die Stimme von Agent Frank Storm deutlich hören.
    »Wir haben mit einem Großaufgebot das Clubhaus der Jersey Kings gestürmt, Phil. Aber diese Typen müssen geahnt haben, dass sie Besuch vom FBI bekommen. Wir fanden keine illegalen Waffen, keine Drogen, überhaupt kein Belastungsmaterial. Ich vermute, dass die Kings noch irgendwo anders einen geheimen Stützpunkt haben. Aber diesen Ort konnten wir leider noch nicht ermitteln.«
    »Dort könnten die Rocker auch Julie Lonnegan vor ihrer Ermordung gefangen gehalten haben. – Was ist mit Roger Hill, Frank? Konntet ihr ihn verhaften?«
    »Negativ, Phil. Angeblich will keiner seiner Rockerfreunde ihn in den vergangenen 24 Stunden gesehen haben. Ich bin sicher, dass sie lügen, aber wir können es nicht beweisen. Die Kings geben sich alle gegenseitig Alibis. Sie behaupten, Roger Hill hätte sich mit seinem Motorrad wortlos aus dem Staub gemacht, ohne einen Grund zu nennen. In seinem Apartment steckt er auch nicht. Wenigstens ist uns das Nummernschild seiner Maschine bekannt. Wir haben bereits eine Großfahndung ausgelöst. Die Highway Patrol und alle City Cops halten gemeinsam mit uns Ausschau nach Hills Harley.«
    »Angeblich sollen die Jersey Kings einen neuen und sehr gefährlichen Boss haben. Wisst ihr darüber Näheres?«
    »Leider nein. Die Rocker behaupten, nach dem Unfalltod ihres letzten Präsidenten zurzeit überhaupt keinen Anführer zu haben. Aber meiner Meinung nach ist das eine glatte Lüge. Die Kings wollen nur dem FBI gegenüber nicht preisgeben, wer bei ihnen das Sagen hat. Sie können sich ja denken,

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