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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Arzt bei der Verdächtigen keine ernsthaften Verletzungen feststellen. Wir fuhren sicherheitshalber mit, als Julie Lonnegan nach Rikers geschafft wurde.
    »Ich werde schon nicht verloren gehen«, sagte sie während der Fahrt patzig zu uns. Phil grinste und schüttelte den Kopf.
    »Wir haben jetzt so lange nach Ihnen gesucht, Miss Lonnegan. Da möchten wir einfach sichergehen, dass wir Sie auch morgen früh noch auf der Gefängnisinsel antreffen.«
    »Mein Magen tut ganz furchtbar weh«, jammerte sie. Für mich war klar, dass Julie Lonnegan momentan einfach nicht reden wollte. Aber jetzt musste sie ohnehin erst untersucht und erkennungsdienstlich behandelt werden.
    Die vielen offenen Fragen rund um ihre angebliche Entführung konnten wir auch am nächsten Morgen noch klären. Ich fand, dass wir uns den Feierabend nun redlich verdient hatten.
    ***
    Am nächsten Morgen holte ich Phil an der üblichen Ecke ab. Wir fuhren zunächst ins Field Office, wo wir unserem Chef vom erfolgreichen Verlauf des vorherigen Abends berichteten.
    »Dann hat also Julie Lonnegan ihr eigenes Kidnapping nur vorgetäuscht?«, vergewisserte sich Mr High. »Aber aus welchem Grund?«
    »Ich habe eine Theorie, Sir«, sagte ich. »Julie Lonnegan hat sich mit dem neuen Boss der Jersey Kings eingelassen. Sie wollte ihren eigenen Tod inszenieren, um den Anführer der Big Apple Bandits lebenslänglich hinter Gittern verschwinden zu lassen. Wenn die Bandits sie für tot hielten, musste sie keine Rache der New Yorker Rocker fürchten. Außerdem ist Dobsons Vize Shawn ein schwacher Anführer. Mit Shawn an der Spitze wären die Big Apple Bandits vermutlich ganz allmählich von den Jersey Kings aus dem Geschäft gedrängt worden.«
    »Der Zeuge und angebliche Entführer Roger Hill ist jedenfalls nicht lebensgefährlich verletzt worden«, ergänzte Phil. »Das hat mir gestern zumindest der Notarzt gesagt. Es ist gut möglich, dass er heute schon wieder vernehmungsfähig ist. Und er wird reden – vor allem, wenn wir ihm unter die Nase reiben, dass sein vermeintliches Entführungsopfer auf ihn geschossen hat.«
    Der Chef nickte.
    »Versuchen Sie, ein Geständnis von Roger Hill und Julie Lonnegan zu bekommen. Dann lassen sich auch die Zusammenhänge dieses Falles klären.«
    Wir verließen das Büro des Assistant Director und riefen zunächst in Rikers an. Der erfahrene Gefängnisarzt Doc Warren versicherte mir am Telefon, dass sowohl Roger Hill als auch Julie Lonnegan vernehmungsfähig seien.
    »Der männliche Gefangene ist schon ganz ungeduldig, Agent Cotton. Er will Sie unbedingt sprechen. Die weibliche Gefangene schweigt sich aus, ist aber körperlich topfit. Ihr linker Fußknöchel ist leicht verstaucht, nachdem sie mit dem Motorrad eine Bauchlandung hingelegt hat. Und von dem angeblich so brutalen Kopfstoß in die Magengrube sind keine bleibenden Schäden zurückgeblieben. Die Kleine hat nämlich gut entwickelte Bauchmuskeln.«
    Ich bedankte mich bei dem Gefängnisarzt und legte auf. Phil und ich fuhren in meinem Jaguar wieder einmal nach Rikers. Eine Regenfront zog über New York City hinweg, die Wassermassen peitschten gegen die Windschutzscheibe.
    Wir stellten meinen roten Boliden auf dem Besucherparkplatz ab und passierten die verschiedenen Sicherheitsschleusen. Schließlich wurden wir in einem der Gefängniskrankenhäuser in das vergitterte Krankenzimmer von Roger Hill geführt.
    »Agent Cotton! Endlich kann ich Ihnen persönlich danken. Wenn Sie mich nicht zu Boden gerissen hätten, dann würde ich jetzt die Radieschen von unten anschauen.«
    Wir setzten uns auf die Besucherstühle links und rechts von seinem Krankenbett. Ich stellte dem Gefangenen meinen Partner vor und belehrte Hill über seine Rechte. Der Rocker winkte ab.
    »Ich kenne das alles, habe doch schon mal gesessen. Aber ich will ja reden, Agent Cotton. Im Grunde bin ich froh, dass dieses Katz-und-Maus-Spiel endlich vorbei ist.«
    »Schön, dann können Sie ja Ihr unterbrochenes Geständnis von gestern fortsetzen. Wussten Sie übrigens, dass Julie Lonnegan auf Sie gefeuert hat? Haben Sie eine Erklärung dafür, warum der neue Boss der Jersey Kings Ihnen ausgerechnet das angebliche Entführungsopfer auf den Hals gehetzt hat?«
    Roger Hill fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, während ich ihm diese Frage stellte. Dann schüttelte er grinsend den Kopf.
    »Julie Lonnegan selbst ist die neue Anführerin unserer Gang. Das ist die Wahrheit, die hinter diesem ganzen Entführungsschwachsinn

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