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Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan

Titel: Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen, rieb sich die Nasenwurzel und schüttelte dann abermals den Kopf. »Es gab da eine Art Beziehung. Aber ich kann Ihnen weder den Namen sagen, noch weiß ich, wo die junge Frau wohnt. Und ich weiß noch nicht einmal, wie weit es mit den beiden tatsächlich ging. Ich habe sie nur einmal zusammen gesehen, und da Chase mir nichts weiter darüber sagen wollte, habe ich das akzeptiert.«
    »Aber Sie würden die Frau auf einem Foto wiedererkennen?«
    »Vorausgesetzt, sie ist genauso auffällig geschminkt wie bei unserer ersten, zugegebenermaßen ziemlich flüchtigen Begegnung.«
    »Auffällig geschminkt?«, hakte ich nach. »Inwiefern?«
    »Na, sehr dunkel eben. Schwarzer Kajal-Stift oder so etwas in der Art. Sah sehr düster aus. Aber so eine Schminke kann das Gesicht stark verändern. Ich glaube nicht, dass ich die Frau ohne Schminke wiedererkennen würde.«
    »Haben Sie den Namen Randy Brackman schon mal gehört?«
    »Nein, wer soll das sein?«, fragte sie.
    »Er wohnt im selben Haus wie Ihr Bruder und behauptet, ihn gut zu kennen. Ein selbstständiger Webdesigner, für den Chase wohl manchmal etwas am Rechner in Ordnung gebracht hat.«
    »Ach, dieser Kokain-Junkie, dessen Nase so rot ist, als wäre sie eine deformierte Tomate?«
    »Eine ziemlich drastische Beschreibung, aber sie trifft zu.«
    Melanie Morton machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist nur ein Schnorrer. Chase hat ihm einmal geholfen, und das hätte er besser nie getan. Solche Typen wird man nämlich nicht wieder los.«
    »Verstehe.«
    »Der Kerl, den Sie da erwähnten, weiß nichts über Chase, und ich kann mir nicht denken, dass er so leichtsinnig gewesen ist, mit so einem Loser über den Datamafia Club und alles, was damit zusammenhängt, überhaupt nur zu reden.«
    »Wenn Sie das sagen …«
    »Aber wo Sie so nach Namen bohren …«
    Ich merkte auf und hob die Augenbrauen. War Melanie Morton vielleicht doch noch etwas eingefallen? Manchmal sind es diese Kleinigkeiten, die entscheidend sind, um einen Fall zu lösen. In diesem Moment wäre ich schon froh gewesen, wenn wir überhaupt nur einen einzigen Schritt weitergekommen wären.
    »Um wen geht es?«, hakte ich nach, als sie nicht sofort weitersprach und offenbar noch darüber nachdachte, ob sie mich an ihrem plötzlichen Geistesblitz überhaupt teilhaben lassen wollte.
    »Da war ein Kerl namens Norman Gerolds, mit dem Chase früher viel zusammen war. Die beiden haben zum Beispiel – jetzt kann ich es ja zugeben! – eine Nummer mit gefälschten Kreditkartencodes abgezogen. Chase kann froh sein, dass man ihn dafür nie gerichtlich belangen konnte.«
    »Haben Sie eine Adresse von diesem Norman Gerolds?«
    »Nein – und abgesehen davon hat Chase mir vor kurzem gesagt, Norman sei verschwunden. Er vermutete, dass er diese Nummer mit den Kreditkarten noch mal durchgezogen hat, und Chase befürchtete deswegen, dass seine Sünden dann irgendwann auch noch ans Licht kämen. Zumindest wenn Norman gefasst würde, und Chase meinte, das würde zwangsläufig irgendwann der Fall sein. Ein und dieselbe Masche noch mal zu versuchen sei einfach zu dämlich, da könnte man sich auch gleich selbst anzeigen und schon mal für die Unterstützung eines guten Anwalts sorgen.«
    ***
    Später suchten wir Dr. Brent Heinz im gerichtsmedizinischen Institut der SRD auf. Dr. Heinz empfing uns in seinem Büro. »Ich bin gerade mit der Leiche fertig geworden«, erklärte er. »War alles doch etwas komplizierter, als ich gedacht hatte. Aber jetzt sind meine Fragen ziemlich gut beantwortet.«
    »Dann schießen Sie mal los!«, sagte Phil.
    »Das Opfer wurde mit einem Messer umgebracht. Und zwar auf eine Weise, die schnell, lautlos und relativ unblutig ist.«
    »Da war aber jede Menge Blut«, widersprach ich.
    »Ja, aber erst hinterher.«
    »Was bedeutet hinterher?«
    »Eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten später.«
    »So lange hat er also mindestens im Aufzug gelegen, ohne dass er gefunden wurde«, stellte ich fest. Verwunderlich war das nicht unbedingt.
    »Ich hatte vor einem halben Jahr einen Mord in der South Bronx, bei dem ein Crackhandler umgebracht worden ist. Die Art und Weise, in der der Täter sein Messer benutzt hat, der Winkel, in dem die Klinge eingedrungen ist, und die Verletzungen, die letztlich dadurch verursacht wurden, scheinen mir sehr ähnlich zu ein.«
    Ich hob die Augenbrauen.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Der Täter bei der Messerstecherei von vor sechs Monaten wurde gefasst und verurteilt. Er

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