Jerry Cotton - 2918 - Der Blackout-Plan
deinen Schlüssen und folgst einfach mal deinem Instinkt?«
»Wir stehen ja auch erst am Anfang, was die Fahndung nach diesem Legionär angeht«, gab Walt zu bedenken. »Vielleicht ergeben sich noch ein paar neue Hinweise, die unsere Suche etwas zielführender werden lassen!«
***
Kollegen von uns waren damit beschäftigt, sämtliche Personen aufzusuchen, von denen bekannt war, dass sie etwas mit dem Datamafia Club oder Chase Morton zu tun hatten. Personen, von denen man vermuten konnte, dass sie von dem Angebot wussten, das offenbar an Chase Morton und einige andere ergangen war.
Jede dieser Personen war nun vielleicht in Gefahr – auf jeden Fall aber ein wichtiger Zeuge für uns.
Unsere Agents Ruby O’Hara und Fred Nagara gingen nach Rikers Island, um mit denjenigen Mitgliedern des Datamafia Club zu reden, die derzeit einsaßen. Die waren zwar nicht durch den Killer gefährdet, konnten uns allerdings vielleicht wichtige Hinweise geben. Zumindest, soweit sie kooperationsbereit waren – was nicht unbedingt vorausgesetzt werden konnte.
Eine weitere Stoßrichtung unserer Ermittlungen sollte sich auf das Abschöpfen unserer Informanten richten, die uns mit Neuigkeiten aus dem organisierten Verbrechen versorgten.
Vielleicht hatte dort ja schon mal jemand etwas von einem Hitman gehört, auf den dieselben Merkmale zutrafen wie auf den Mörder von Chase Morton.
Agent Jason Heller und sein Team fuhren derweil fort, Rechner, die als Ziel einer Cyber-Attacke in Frage kamen, bei Energieversorgern oder in den Behörden unter die Lupe zu nehmen. Die Rechnersysteme unseres FBI Field Office gehörten natürlich auch dazu. Ähnliche Aktionen liefen auch landesweit in anderen Großstädten an. Die Erfolgsaussichten waren natürlich von vornherein fragwürdig. Auf mehr als einen Glückstreffer konnte man da wohl nicht hoffen.
Was die Fahndungsmaßnahmen betraf, war die Zeit unser schlimmster Feind. Es würde vermutlich eine Weile dauern, bis die Informationen flossen, die wir brauchten.
Ungefähr zur gleichen Zeit, als Phil und ich in Walter Stones Dienstzimmer zum ersten Mal von einem Killer hörten, der bei der Fremdenlegion gewesen war, befanden sich unsere Kollegen Steve Dillaggio und Zeerookah in Newark. Dort lebte Willard Barrymore, 32 Jahre alt und eines der bekannten Mitglieder des Datamafia Club . Barrymore hatte ein paar Jahre im Gefängnis gesessen. Zumeist war es um Betrug mit manipulierten Kreditkarten und durch Identitätsdiebstahl gegangen.
Aber seitdem Barrymore wieder draußen war, lag nichts Neues gegen ihn vor. Ihm gehörte ein Bungalow in einem der Außenbezirke von Newark.
Zeery klingelte an der Haustür.
Es gab keine Reaktion. Allerdings stand ein blauer Ford in der Einfahrt. Es war daher anzunehmen, dass jemand zu Hause war.
»Vielleicht will Barrymore einfach nicht mit uns reden«, meinte Zeery. »Diese Leute vom Datamafia Club dürften ja exzellent miteinander vernetzt sein und sich entsprechend schnell warnen.«
»Oder Barrymore kann die Tür nicht mehr öffnen«, gab Steve zurück. »Ich sehe mir das Haus mal von hinten an.«
Steve ging seitlich am Haus vorbei. Rechts war der blaue Ford. Steve fiel auf, dass der Schlüssel steckte. Auf dem Rücksitz befand sich eine Reisetasche, die aber offenbar durchwühlt worden war. Dann erreichte Steve die Rückfront.
Es gab eine schlecht gepflegte Terrasse. Die Gartenmöbel hatten schon Moos angesetzt. Barrymore schien nicht viel Zeit zu haben, um an der frischen Luft zu sitzen. Die Terrassentür stand einen Spalt weit offen. Es war deutlich zu sehen, dass sie gewaltsam geöffnet worden war. Und das noch nicht einmal besonders geschickt. Ein Profi-Einbrecher war das nicht gewesen.
Steve griff zur Waffe und trat ein. Im Wohnzimmer herrschte Chaos. Alles war durchsucht worden. Die Sessel hatte jemand aufgeschlitzt. Die Tür zum Nebenraum stand halb offen. Steve bemerkte einen Schatten, dann eine Bewegung. Aus dem Halbdunkel des Nebenraums zuckte das blutrote Mündungsfeuer einer Schusswaffe hervor. Der Knall war ohrenbetäubend. Steve feuerte im selben Moment, aber er veriss die Waffe. Der Schuss aus dem Dunkel hatte ihn an der Schulter erwischt. Er taumelte zurück.
Aus dem Schatten schnellte jetzt ein Mann in Kapuzenshirt und Jeans hervor. In der Hand hielt er einen kurzläufigen Revolver vom Kaliber .38 Special.
Steve feuerte noch einmal. Der unbekannte Kapuzenshirtträger ebenfalls. Aber diesmal war es Steve, der traf. Der Mann sank zu
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