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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufhalten sollte. Dort angekommen versuchte ich einen Blick hineinzuwerfen, aber die Scheiben spiegelten zu sehr.
    »Gehen wir rein«, sagte ich und ging vor.
    Phil folgte mir.
    Als ich die Tür durchschritten hatte, schaute ich mich sofort unauffällig um. Das Café war recht groß und es befanden sich einige Dutzend Personen in dem Raum, den ich von meiner Position aus gut überblicken konnte. Doch wo war Claude Vermeerten?
    Dann endlich sah ich ihn und schaute ihm genau in die Augen. Er saß weit hinten an einer Bar und hatte uns offenbar bereits bemerkt. Also mussten wir schnell handeln.
    Ich machte einen Schritt nach vorne und sah, wie er in seine Jacke griff. Eine typische Bewegung, die ich schon oft gesehen hatte. Und ich wusste genau, was sie zu bedeuten hatte.
    »Vorsicht!«, sagte Phil, dem das auch nicht entgangen war.
    Ich machte noch zwei Schritte nach vorne und zog meine Waffe. Die Situation war gefährlich – weniger für Phil und mich als für all die anderen Gäste. Wir konnten uns hier nicht auf einen Schusswechsel einlassen, bei dem Unschuldige gefährdet wurden. Andererseits hatte Vermeerten jetzt seine Waffe gezogen und ich war mir ziemlich sicher, dass er von ihr Gebrauch machen würde.
    »Runter«, rief ich Phil zu und warf mich selbst auf den Boden.
    Nur wenige Sekundenbruchteile später gab es einen Knall. Vermeerten hatte geschossen, etwa in unsere Richtung. Noch während ich darüber nachdachte, ob er jemanden getroffen haben könnte, schrien mehrere Leute im Café auf, einige sprangen von ihren Stühlen und liefen auf den Ausgang zu, andere warfen sich auf den Boden. Der plötzliche Tumult machte es mir unmöglich, Vermeerten im Auge zu behalten.
    »Wo ist der Kerl?«, rief Phil.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Wahrscheinlich versucht er zu entkommen. Versuch du draußen dein Glück, ich arbeite daran, ihn hier zu finden, und folge ihm, wenn nötig.«
    »Geht klar«, sagte Phil und drehte sich in Richtung der Tür, genau wie mehr als ein Dutzend andere Menschen.
    Ich musste einer Frau und zwei Männern ausweichen, die genau auf mich zugerannt kamen, und bewegte mich dann in Richtung von Vermeertens letzter bekannter Position.
    Ich schaute mich um, doch er war nicht mehr zu sehen. Dabei fiel mir eine im hinteren Bereich des Cafés gelegene Tür auf, die einen Spalt weit offen stand und sich bewegte. War das ein Hinweis auf seinen Fluchtweg? War er durch die Tür verschwunden? Oder war das nur ein Trick?
    Ich ging in Richtung der Tür, schaute mich aber sicherheitshalber um, um nicht in eine Falle zu laufen. Aber Vermeerten war nicht mehr zu sehen. Da er auch keinen weiteren Schuss abfeuerte, ging ich davon aus, dass der letzte nur den Zweck gehabt hatte, ihm die Flucht zu ermöglichen.
    Ich erreichte die Tür und schaute mich um – nein, im Café schien er nicht mehr zu sein. Ob er darauf wartete, dass ich durch die Tür nach draußen kam? Stand er bereits mit angelegter Waffe bereit, um das Feuer zu eröffnen?
    Nachdem ich neben der Tür Stellung bezogen hatte, öffnete ich sie mit der Hand. Es erfolgte keine Reaktion. Dann wagte ich einen schnellen Blick. Von Vermeerten war nichts zu sehen. Ich stürmte heraus und ging hinter einem Müllcontainer in Deckung. Von dort sah ich eine Gestalt, die, etwa sechzig Meter von mir entfernt, um die Ecke bog. Das musste er sein!
    Ich lief los und machte erst kurz vor der Ecke Halt. Ein Blick um die Ecke zeigte mir, dass ein Mann auf dem Bürgersteig davonlief. Ja, das war Vermeerten. Aber er hatte jetzt einen noch größeren Vorsprung.
    Ich lief hinter ihm her, doch an der nächsten Kreuzung bog er wieder rechts ab, verschwand aus meinem Blickfeld. Als ich selbst die Kreuzung erreicht hatte, war er verschwunden. Ich hörte noch den Motor eines Wagens aufheulen, der sich daraufhin schnell entfernte. Das Nummernschild konnte ich auf die Entfernung nicht erkennen, nur den Wagentyp – ein silbergrauer Geländewagen.
    »Verdammt!«, fluchte ich und atmete tief durch.
    Ich kontaktierte Phil über Handy. »Er ist weg, mit dem Auto entkommen.«
    »Können wir ihn noch einholen?«, fragte Phil.
    »Negativ, der ist schon zu weit«, sagte ich. »Wie sieht es im Café aus? Ist jemand verletzt worden?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete er. »Das prüfe ich gleich.«
    ***
    Ich ging zurück zum Café, wo ich Phil traf, der mit einer Frau von Mitte dreißig sprach.
    Als er mich erkannte, winkte er mich zu sich. »Jerry, das ist die Besitzerin des Cafés.

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