Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gehabt hätte. Aber mit meinem Springmesser wollte ich nicht gegen einen Typ mit Feuerwaffe antreten.«
    »Einen Typ? Dann haben Sie also festgestellt, dass der Mörder ein Mann war?«, fragte ich.
    »Ich habe ihn gar nicht gesehen, denn ich habe mich ja hinten aus dem Haus verdrückt. Der Killer muss vorne durch die Tür gekommen sein. Ich wollte ihm einfach nicht begegnen, ehrlich gesagt. Also bin ich durch den dunklen Garten gerannt und habe einen weiten Bogen geschlagen. Mein Auto hatte ich ja zum Glück einen Block weiter südlich geparkt. Ich fahre einen klapprigen roten Datsun Cherry. Als ich endlich bei meiner Karre angekommen war, konnte ich schon die rotierenden Lichter der Streifenwagen vor dem Haus sehen. Ich weiß nicht, wie viele Minuten seit dem Schuss vergangen waren. Da bin ich natürlich erst recht nicht zurückgekehrt, das können Sie sich denken.«
    Ich überlegte. Eines der Fenster im Obergeschoss war offen gewesen, so gesehen konnte Barks Story stimmen.
    »Sie haben also nicht gesehen, wer geschossen hat? Es könnte also auch eine Frau gewesen sein?«
    Der Verdächtige nickte eifrig.
    »Ja, sicher. Aber ich war es auf keinen Fall, Agents.«
    Wir ließen Barks zunächst in die Arrestzelle bringen. Später sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden. Angesichts seines Vorstrafenregisters würde es wohl auf Untersuchungshaft hinauslaufen.
    »Glaubst du ihm?«, fragte Phil, als wir im Verhörraum allein waren.
    »Zumindest erkenne ich bei Bark noch kein Motiv für den Mord an Mulligan. Es sei denn, wir gehen von einer Panikreaktion aus.«
    ***
    Danielle Chapman lächelte, als ob sie in eine saure Zitrone gebissen hätte. Sie saß in einem anderen Verhörraum. Sarah Hunter hatte auf sie geachtet, während wir noch mit Peter Bark beschäftigt gewesen waren. Nun verließ Sarah den Raum und sprach kurz mit uns.
    »Die Maklerin hat Kaffee getrunken, aber ihre Sandwiches nicht angerührt«, berichtete unsere dunkelhaarige Kollegin. »Vielleicht macht sie ja eine Diät oder ihre Verhaftung ist ihr auf den Magen geschlagen. Jedenfalls hat sie bisher kaum ein Wort über die Lippen gebracht. Die Chapman hat jedenfalls gesagt, dass sie auf einen Anwalt verzichtet. Sie will angeblich nur mit dir reden, Jerry.«
    »Dann werde ich mich im Verhör zurückhalten«, meinte Phil. Während sich Sarah Hunter wieder anderen Aufgaben widmete, gingen Phil und ich zu Danielle Chapman und nahmen ihr gegenüber am Tisch Platz.
    Die Verdächtige blinzelte mir zu.
    »Hallo, Agent Cotton. Ich wünschte, wir würden uns unter erfreulicheren Umständen wiedersehen. Aber Sie und Agent Decker haben mich ja gewiss nicht von Ihren Kollegen hierherschaffen lassen, weil Sie an einer Immobilie interessiert sind, nicht wahr?«
    Mir fiel auf, dass die Maklerin mich nicht mehr duzte. Aber das war mir egal. Sie hatte ohnehin nur ihren Vorteil gesucht, aber dieser Schuss war gründlich nach hinten losgegangen.
    »Nein, und wir wollen auch kein Marihuana bei Ihnen kaufen, Miss Chapman.«
    Die Maklerin und Dealerin lachte, aber in ihren Augen konnte ich keinen Humor erkennen.
    »Es wäre wohl Unsinn, wenn ich die Tatsachen leugnen wollte. Ihre Kollegen haben mich schließlich mit einer beachtlichen Menge Marihuana erwischt.«
    »Ja, und wir werden noch mehr beschlagnahmen. Peter Bark hat sich bereit erklärt, uns die Adressen von weiteren Drogenhäusern zu nennen. Er belastet Sie durch seine Aussage schwer. Wie viele Komplizen haben Sie eigentlich für Ihre Drogengeschäfte angeheuert?«
    Die Verdächtige warf mir einen aggressiven Blick zu. Es missfiel ihr offenbar, dass wir ihr Lügengebilde so gründlich zerrissen hatten.
    »Mehr als genug, Agent Cotton. Ich hielt eigentlich meine Idee für ziemlich genial. Wissen Sie, wie viele ungenutzte Einfamilienhäuser es allein in New York City gibt? Manchmal vergehen Jahre, bevor sich ein Interessent für eine dieser Bauruinen findet.«
    »Und da Sie als Maklerin zuständig sind, vereinbaren Sie auch einen Besichtigungstermin. Da wäre dann immer noch genug Zeit, um die Marihuana-Plantage vorher beiseitezuschaffen.«
    »Sie haben es erfasst, Agent Cotton. Aber das ist bisher nur ein einziges Mal vorgekommen. Und ich betreibe dieses kleine Nebengeschäft nun schon seit fast zwei Jahren.«
    Ich war sicher, dass Danielle Chapman mit ihrem »kleinen Nebengeschäft« weitaus mehr verdiente als mit ihrem Maklerjob. Aber mir ging es in erster Linie um die Mordermittlung, obwohl es natürlich einen

Weitere Kostenlose Bücher