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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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soll er da genug Mumm haben, einen Mord in Auftrag zu geben?«
    Wieder reagierte Pedro Quantiniano und wieder unterdrückte er seine Reaktion.
    Das erkannte wohl auch sein Anwalt, der schnell einschritt. »Unterlassen Sie bitte solche Anspielungen, Agent Decker, Sie werden damit nichts erreichen.«
    »Ja, ja, ist gut«, grummelte Phil.
    »Wenn Ihr Mandant nichts mit den Morden zu tun hat, kann er für die Tatzeiten sicherlich ein Alibi vorweisen, nicht wahr?«, sagte ich.
    Mir war klar, dass Pedro Quantiniano nicht selbst der Täter war. Aber ich wollte beim Thema bleiben.
    »Von welchen Zeiten reden wir dabei?«, fragte der Anwalt.
    Ich nannte ihm die Tatzeiten, er unterhielt sich flüsternd mit seinem Mandanten und gab uns für jede der Tatzeiten ein Alibi – es waren jeweils mehrere Personen der Familie, die bezeugen konnten, dass Pedro Quantiniano sich auf dem Anwesen aufgehalten hatte.
    »Das werden wir überprüfen«, sagte ich kühl.
    Phil spielte den Cop, der sich nicht so gut im Griff hatte, und fixierte Pedro Quantiniano mit zornigem Blick. »Wenn Sie irgendetwas mit den Morden zu tun haben, dann werden wir Sie drankriegen, das sollten Sie nicht vergessen!«
    »Bitte, bitte, mäßigen Sie sich«, sagte der Anwalt und fügte hinzu: »Wir haben Ihre Fragen beantwortet und würden es begrüßen, wenn Sie jetzt gehen würden.«
    »Noch nicht!«, sagte ich. »Wir möchten gerne noch mit Liliana Quantiniano sprechen. Da sich ihr Mann im Gefängnis befindet, hat sie ebenfalls ein Motiv und ist verdächtig.«
    Der Anwalt warf Pedro Quantiniano einen fragenden Blick zu und sein Mandant nickte.
    »Gut, ich werde Mistress Quantiniano Bescheid geben«, sagte er. »Wenn Sie jetzt bitte das Zimmer verlassen und meinen Mandanten allein lassen würden, meine Herren!«
    Wir kamen seiner Aufforderung nach und verließen das Zimmer. Auf dem Weg nach draußen warf ich Pedro Quantiniano einen kurzen Blick zu und sah, wie er hämisch grinste. Offenbar hielt er sich für unantastbar.
    ***
    Wir wurden in ein anderes Zimmer geführt und gebeten zu warten. Zwei Sicherheitsleute blieben während der Zeit bei uns. Sie ließen uns nicht aus den Augen.
    »Schöne Hütte«, meinte Phil. »Wenn ich für jemanden arbeiten würde, der sich so was leisten kann, würde ich sicher eine Menge Kohle verdienen. Es sei denn, der Kerl ist ein Geizhals und würde mich schlecht bezahlen – was ja bei reichen Typen oftmals der Fall ist.«
    Die Sicherheitsleute reagierten nicht auf seine Worte. Phil versuchte es weiter, aber offenbar waren sie besser geschult als Pedro Quantiniano, der immerhin eine gewisse Reaktion gezeigt hatte.
    Nach etwa zehn Minuten wurden wir abgeholt und in ein Zimmer im Erdgeschoss gebracht. Dort empfing uns Liliana Quantiniano, die Ehefrau von Roberto Quantiniano. Sie war – wie ich aus den Akten wusste – fünfundvierzig Jahre alt und eine bildschöne Frau: der südländische Typ mit langen schwarzen Haaren, die im Licht bläulich schimmerten. Ihre Figur war zierlich. Da sie einen Tennisdress trug, etwas verschwitzt war und einen Tennisschläger in der Hand hielt, ging ich davon aus, dass sie gerade gespielt hatte.
    Ob sie, genauso wie Pedro Quantiniano, nur ihren Anwalt mit uns reden lassen würde, der ebenfalls anwesend war, war noch nicht klar. Die Art, wie sie mich anschaute, war auf jeden Fall sehr offen und direkt. Wenn ich ihre Körperhaltung richtig interpretierte, war sie eine mutige Frau, die lieber direkt auf einen potenziellen Gegner zuging als ihm auszuweichen.
    »Sie sind also die beiden Agents, die unsere Sicherheitsleute in Aufregung versetzt haben«, sagte sie. »Wie waren doch gleich Ihre Namen?«
    »Phil Decker und Jerry Cotton«, antwortete ich, wobei ich mir ziemlich sicher war, dass sie wusste, wie wir hießen. Wahrscheinlich eine Taktik, um anzudeuten, dass unser Besuch für sie nur wenig Bedeutung hatte.
    »Und Sie wollen was?«, fragte sie weiter und tat betont desinteressiert.
    »Es geht um die Ermordung von drei Personen, die bei der Verurteilung Ihres Mannes als Geschworene fungiert haben«, erwiderte ich. »Wir sind auf der Suche nach ihren Mördern.«
    Sie zuckte fast unmerklich mit den Augenlidern, fing sich aber schnell und stellte wieder eine unnahbare Fassade zur Schau. »Menschen sterben jeden Tag, tatsächlich Tausende. Das liegt in der menschlichen Natur und ist der natürliche Lauf der Dinge. Ich habe mich schon immer gefragt, warum Polizisten wie Sie einem Menschenleben so viel Wert

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