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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hotel«, meinte Phil. »Nur das Bett fehlt.«
    »Offenbar soll den Besuchern, die hier warten sollen, die Zeit nicht allzu lang vorkommen«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich überprüfen sie uns, bevor wir zu Mistress Fraser gelassen werden«, meinte Phil. »Soll mir nur recht sein.«
    Ich ging davon aus, dass Phil recht hatte. Tatsächlich dauerte es zwanzig Minuten, bis der Mann, der uns empfangen hatte, endlich eine andere Tür öffnete und uns ins Haus bat. »Mistress Fraser wird Sie jetzt empfangen. Entschuldigen Sie bitte, dass es etwas länger gedauert hat. Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen, dass Sie auch die sind, für die Sie sich ausgegeben haben. Sie können sich nicht vorstellen, was Reporter manchmal machen, um ein Interview zu bekommen.«
    »Auf jeden Fall ist er freundlicher als seine Kollegen im großen Anwesen«, sagte Phil zu mir.
    ***
    Wir wurden in eine Eingangshalle geführt und dann in ein großes Zimmer, das sich auf der Rückseite des Gebäudes befand. Durch eine große Fensterfront konnte man den rückseitigen Garten sehen, mit einem Teich, Enten, schönen Blumenbeeten und Rasenflächen und weiter hinten einem Tennisplatz. Zu beiden Seiten des Gartens befanden sich hohe Mauern. Offenbar legte auch die Familie Fraser Wert auf Privatsphäre.
    »Nehmen Sie bitte Platz, Mistress Fraser wird gleich bei Ihnen sein«, sagte unser Begleiter und entfernte sich dann.
    »Nette Hütte«, bemerkte Phil. »Und schön eingerichtet.«
    »Wahrscheinlich sind die Möbel speziell gefertigte Unikate«, sagte ich. »Oder zumindest von einem teuren Designer. Allein die Einrichtung dieses Raumes kostet sicherlich mehr, als wir beide in einem Jahr verdienen.«
    »Ich setze mich trotzdem mal hin«, meinte Phil und ließ sich in einen Sessel fallen. »Ja, sieht nicht nur gut aus, ist auch bequem.«
    »Das sollte man für den Preis auch verlangen können«, sagte Luisa Fraser, die gerade durch einen Seiteneingang das Zimmer betreten hatte. »Meine Herren, was kann ich für Sie tun?«
    Sie war eine bildschöne Frau, hatte starke Ähnlichkeit mit ihrer Mutter, war nur jünger und eine Spur graziler.
    »Wir bearbeiten einen Mordfall, besser gesagt eine Serie von Morden«, sagte ich. »Drei der Geschworenen, die am Prozess Ihres Vaters beteiligt waren, sind in den letzten Tagen ermordet worden.«
    Sie seufzte. »Ach ja, mein lieber Herr Vater. Was er nicht schon alles getan haben soll. Wenn man der Presse Glauben schenken will, hat er Lady Di umgebracht, den zweiten Irak-Krieg mitverschuldet und wahrscheinlich auch die Kennedys ermordet. Und immer, wenn irgendjemand stirbt, der irgendwie mit meiner Familie zu tun hatte, taucht hier ein Cop oder Reporter auf, um mich diesbezüglich zu befragen. Wissen Sie, anfangs fand ich das noch aufregend, aber inzwischen ist es echt nervig. Ich dachte, dass das mit der Verurteilung meines Vaters aufhören würde, aber da habe ich mich wohl geirrt.«
    »Sieht so aus«, sagte ich.
    »Ja, seine Familie kann man sich eben nicht aussuchen«, stöhnte sie. »Aber was diese Kerle angeht, die Sie erwähnt haben – von denen habe ich keine Ahnung.«
    »Zwei Männer und eine Frau«, erwiderte ich und legte ihr die Fotos hin. »Sie haben sie vielleicht bei der Gerichtsverhandlung gesehen.«
    »Glaube ich nicht – weil ich nicht da war«, antwortete sie. »Zu der Zeit war ich in Europa. Mein Vater war so oft vor Gericht, dass es mich nicht interessiert hat. Was mich dann aber doch überraschte, war die Tatsache, dass er verurteilt wurde.«
    »Wussten Sie denn nicht, womit er sein Geld verdiente?«, fragte Phil.
    »Ganz im Ernst – nein, das hat mich nie interessiert«, antwortete sie. »Mein Vater hat das auch immer von mir ferngehalten. Als ich jung war, ging das ja auch. Dann, als ich älter wurde und mich immer wieder Leute darauf ansprachen, wurde das zum Thema. Aber inzwischen bin ich dank meines Mannes finanziell unabhängig und versuche, zu meiner Familie Distanz zu halten.«
    »Eine Meile ist aber keine große Distanz«, bemerkte Phil.
    »Groß genug«, antwortete sie schnippisch. »Aber ich denke, ich habe jetzt schon genug Fragen beantwortet. Was diese Leute, die Geschworenen, angeht, da habe ich keine Ahnung. Wahrscheinlich will sich jemand an meinem Vater rächen und tut das, damit ihm die Schuld in die Schuhe geschoben wird. So läuft das doch immer.«
    »Auch eine Möglichkeit, die Dinge zu sehen«, sagte ich.
    Wir überprüften ihre Alibis, was sie noch ungeduldiger werden ließ,

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