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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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schließlich eingetroffen war, unterhielten sich die beiden unter vier Augen und anschließend redete nur noch der Anwalt mit uns.
    »Sie können meinen Mandanten nicht lange festhalten«, sagte der. »Und die Anschuldigungen wegen Angriffs auf einen FBI-Agent sind so fadenscheinig, dass Sie damit bei keinem Haftrichter durchkommen werden. Besser, Sie lassen ihn sofort frei und ersparen uns allen unnötige Arbeit!«
    Auch wenn der Anwalt von seiner Körpergröße her klein und schmächtig war, wurde das durch sein Auftreten mehr als kompensiert.
    Er zitierte noch einige Paragraphen und letztlich sagte ich zu ihm: »Ihrem Mandanten würden ein paar Stunden in einer Arrestzelle sicherlich gut tun. Lassen Sie mich das mit meinem Partner besprechen.«
    Phil und ich zogen uns zurück.
    »Was meinst du?«, fragte ich. »Wir haben wirklich nicht viel in der Hand. Und ihn einzusperren wird uns auch nicht weiterbringen.«
    »Es könnte aber als Botschaft verstanden werden«, meinte Phil. »Wir wissen, dass die Quantiniano-Familie hinter den Morden steckt. Auch wenn wir Phoen nur achtundvierzig Stunden festhalten können, ist das immerhin ein Zeichen. Außerdem müssen wir uns in der Zeit nicht um ihn kümmern.«
    »Gut, dann bleibt er vorerst in Haft«, sagte ich.
    Als wir unsere Entscheidung Phoens Anwalt mitteilten, wurde der glutrot im Gesicht. Er zeterte und versuchte ganz unverhohlen, uns zu drohen.
    »Sachte!«, sagte ich zu ihm. »Sonst können Sie Ihrem Mandanten Gesellschaft leisten – und ich weiß nicht, ob er ein angenehmer Zellengenosse ist.«
    Der Anwalt fand sich schließlich mit unserer Entscheidung ab. Phoen verblieb in Untersuchungshaft und wurde nach Rikers Island gebracht.
    »Ist dir aufgefallen, dass Phoen vor Pedro Quantiniano keine Angst, wahrscheinlich nicht mal Respekt gezeigt hat?«, fragte ich Phil.
    Phil nickte. »Ja, das ist ihm rausgerutscht, und als er das gemerkt hat, wollte er kein Wort mehr sagen. Da steckt offenbar mehr dahinter. Vielleicht ein Machtkampf innerhalb der Familie? Bisher habe ich nichts davon gehört, auch nicht, dass Pedro Quantiniano als aktuelles Familienoberhaupt Probleme haben könnte.«
    »Vielleicht geschieht unter der Oberfläche mehr, als wir bisher vermutet haben«, sagte ich nachdenklich.
    »Gut möglich«, meinte Phil. »Aber wenn es sich wirklich um einen internen Machtkampf handelt, wie spielt dann die Mordserie da mit hinein? Nein, das macht nicht wirklich Sinn.«
    »Offenbar fehlen uns ein paar Informationen«, sagte ich. »Wir sollten uns noch mehr Informationen über die Familie und die Struktur ihrer Organisation beschaffen.«
    Phil verzog das Gesicht. »Diese Art von Recherche hört sich für mich nach trockener Büroarbeit an.«
    »Möglich«, sagte ich. »Wir können das Ganze aber auch aufpeppen, indem wir einigen unserer Informanten einen Besuch abstatten. Wenn es einen internen Machtkampf oder etwas in dieser Richtung gibt, dann wird sich das in der Szene bestimmt herumgesprochen haben – zumindest ein paar Typen sollten wenigstens den Verdacht haben.«
    »Gut, überlassen wir der Task Force die Recherchen, die vom Büro aus durchgeführt werden können, während wir uns auf der Straße umhören«, sagte Phil.
    Wir koordinierten das mit Mr High und verließen dann das Field Office.
    ***
    Bis spät am Abend befragten wir mehrere unserer Informanten, die sich in der Szene auskannten. Allerdings wusste niemand etwas von internen Problemen oder Machtkämpfen innerhalb der Familie.
    »Mann, ich hatte wirklich erwartet, dass uns das weiterbringt«, meinte Phil, als ich ihn absetzen wollte.
    »Mach dir nichts draus, morgen ist auch noch ein Tag. Uns wird schon noch etwas einfallen«, sagte ich.
    Phil stieg aus, schloss die Beifahrertür und machte sich auf den Weg.
    Ich wollte gerade losfahren, als ich noch mal einen Blick zu Phil hinüberwarf und einen kleinen roten Lichtpunkt auf seinem Oberkörper bemerkte.
    Meine Reaktion erfolgte sofort. Ich drückte auf die Hupe und Phil blieb sofort stehen. Genau in diesem Augenblick hörte ich einen Schuss und mein Freund fiel zu Boden.
    Ich sprang aus dem Wagen, nur knapp hinter einem Auto, das gerade vorbeigefahren war. Dann schaute ich mich blitzschnell um und versuchte den Laserstrahl der Zieleinrichtung zu finden, um den Schützen zu lokalisieren.
    Ich hatte Glück, dass sich ein paar Partikel in der Luft befanden, sodass ich zumindest einen Teil des Strahls sehen konnte. Er kam aus einem dunkelgrauen

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