Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache
mit bösartig funkelnden Augen.
»Sie haben unsere Fragen noch nicht beantwortet«, sagte Phil.
»Muss ich auch nicht«, erwiderte Phoen und versetzte Phil einen Stoß mit der Hand.
Phil war nicht ausgewichen, obwohl er es gekonnt hätte. Offenbar war es recht einfach, Phoen zu provozieren.
»Lassen Sie meinen Partner in Ruhe!«, sagte ich ernst.
»Sie halten sich da raus!«, fauchte mich Phoens Gefolgsmann an und wollte mich packen.
Ich ließ ihn erst gewähren. Als er mich erwischt hatte, versetzte ich ihm einen harten Schlag in die Magengrube. Er machte einen Schritt zurück, ließ aber nicht los.
Phoen ging derweil auf Phil los, was genau das war, was wir erreichen wollten. Ich wich dem Schlag meines Gegners aus, der mir offenbar die Nase zertrümmern wollte, rammte ihm meine Faust in die Nierengegend und wirbelte ihn dann herum. Er fiel mit dem Gesicht voran zu Boden, wo ich ihm Handschellen anlegte.
Phoen machte Phil mehr Ärger. Er war stark und schnell. Ein paar Mal versuchte er Phil zu treffen und schlug daneben. Dann streifte er ihn. Phil taumelte zurück, fing sich aber wieder. Dann machte Phoen einen Fehler. Er dachte, Phil wäre ein leichtes Ziel, und stürmte auf ihn zu. Phil wich aus, packte Phoen und nutzte dessen Schwung, um ihn herumzuwirbeln und an eine Hauswand zu drücken. Dort legte er ihm Handschellen an.
»Jetzt sind Sie verhaftet«, sagte Phil kühl. »Wegen Angriffs auf einen FBI-Agent.«
»Damit kommen Sie nicht durch, meine Anwälte werden mich sofort wieder rausholen und Sie in der Luft zerfetzen!«
»Mag sein«, erwiderte Phil. »Aber Sie kommen jetzt erst einmal mit uns mit.«
Er informierte Phoen über seine Rechte und ich tat dasselbe bei Phoens Schläger. Dann setzten wir Phoen in den Jaguar und den anderen zu Joe und Les in den Wagen. Anschließend fuhren wir zum FBI Field Office in Manhattan, um Phoen dort zu verhören.
Während der Fahrt verhielt sich Phoen alles andere als still. Er verhöhnte uns, machte Anspielungen und wäre wahrscheinlich auch handgreiflich geworden, wenn er keine Handschellen getragen hätte.
»Wenn meine Anwälte mit Ihnen fertig sind, werden Sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein, und mich darum anflehen, Sie von Ihrem Leid zu erlösen«, fauchte er noch, als wir das Field Office fast erreicht hatten.
»Wer weiß, was Sie sich wünschen, wenn wir mit Ihnen fertig sind«, bemerkte Phil lakonisch.
***
Im Field Office angekommen verfrachteten wir ihn in ein Verhörzimmer, gestatteten ihm seinen Anruf und nahmen ihn dann in die Mangel. Zuerst konfrontierten wir ihn mit Fotos der vier Opfer. Aber das kümmerte ihn gar nicht.
»Keine Ahnung, wer die sind, interessiert mich auch nicht. Mit ihrem Tod habe ich nichts zu tun«, sagte er.
»Hat nicht Apalacho auch so etwas angedeutet?«, fragte mich Phil und wandte sich dann Phoen zu. »Kann es sein, dass er Sie für impotent und unfähig hält?«
»Sie verdammter Staatsbulle, das zieht bei mir nicht. Apalacho würde so etwas nie sagen«, fauchte Phoen.
»Da muss ich mich wohl geirrt haben«, meinte Phil ruhig. »Oder nicht?«
»Wir wissen, dass die Morde von der Familie in Auftrag gegeben worden sind«, sagte ich nachdrücklich. »Wir geben Ihnen jetzt die letzte Chance, Ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.«
»Oh, wie gnädig«, raunzte Phoen. »Aber ich weiß genau, was Sie vorhaben. Sie versuchen, mir die Morde in die Schuhe zu schieben. Aber das läuft nicht. Wann wurden die denn umgebracht? Ich kann sicher mit den entsprechenden Alibis dienen.«
»Ihre Alibis interessieren mich nicht«, sagte ich. »Sie haben genug auf dem Kerbholz, um ein Dutzend Mal lebenslänglich zu bekommen. Aber wovor Sie wirklich Angst haben sollten, ist Pedro Quantiniano. Wenn der nämlich hört, dass Sie mit uns zusammenarbeiten, wird er Sie beseitigen lassen. Und dann sind wir Ihre einzige Chance, lebend aus der Sache rauszukommen.«
»Niemand verpfeift einen Quantiniano, niemand«, sagte Phoen ärgerlich. »Und schon gar nicht ich, das weiß jeder.«
»Wenn wir entsprechende Gerüchte streuen, könnte Pedro seine Meinung ändern«, sagte ich.
»Ach, Pedro«, winkte Phoen ab und verstummte.
Ich schaute ihn an. »Sie haben keine Angst vor Pedro Quantiniano?«
»Wissen Sie was, ich sage jetzt kein Wort mehr, sondern warte, bis mein Anwalt hier ist, basta!«
Tatsächlich waren das seine letzten Worte. Danach reagierte er auf keinen unserer Versuche, ihn zum Reden zu bringen. Als sein Anwalt
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