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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgeführt hat beziehungsweise ausführen sollte. Ich kann mir vorstellen, dass Sie ein ganz harter Kerl sind.«
    »Ja, es gehört ganz schön Mut dazu, jemanden aus der Ferne mit einem Gewehr erschießen zu wollen«, lästerte Phil. »Aber Sie haben sich bei einigen Opfern auch näher herangetraut, bei einer Frau zum Beispiel. Eine echte Meisterleistung, richtig männlich.«
    Heker zeigte ein hämisches Grinsen, sagte aber nichts.
    Ich lehnte mich zurück. »Ich habe gerade den Bericht erhalten, dass in Ihrem Wagen das Gewehr gefunden wurde, mit dem Sie auf meinen Partner geschossen haben. Das wäre dann versuchter Mord an einem Bundesbeamten. Dafür werden wir Sie ganz, ganz lange wegsperren. Und wegen der Morde kriegen wir Sie auch noch dran, auch wenn Sie versucht haben, die Beweise in Ihrem Hotelzimmer zu vernichten. Das bringt Ihnen dann auch noch eine Strafe wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung ein.«
    »Wenn Sie all das angeblich wissen und beweisen können – warum reden Sie dann überhaupt noch mit mir?«, fragte Heker in überheblichem Tonfall.
    »Weil wir gerne wüssten, wer Ihr Auftraggeber ist«, antwortete ich.
    »So, so«, erwiderte Haker lächelnd. »Also wollen Sie etwas von mir, sehe ich das richtig?«
    Ich schaute ihn ernst an. »Das ist korrekt. Aber Sie sollten nicht auf die Idee kommen, dass wir von Ihnen abhängig sind.«
    »Sieht für mich aber ganz so aus«, sagte Heker mit dem gleichen unangenehmen Gesichtsausdruck wie vorher.
    »Überlass ihn mir, Jerry, ich werde ihn schon dazu bringen, uns alles zu sagen, was er weiß«, polterte Phil.
    »Na, wie fühlt sich das an, von einer Gewehrkugel getroffen zu werden?«, sagte Heker und schaute Phil süffisant an.
    Phil machte einen schnellen Schritt nach vorne und schaute Heker drohend an. Er spielte seine Rolle als Bad Cop sehr gut.
    »Für Spielchen haben wir keine Zeit«, sagte ich zu Heker und legte einen kühlen Tonfall an den Tag. »Wir werden Ihre Auftraggeber so oder so zu fassen kriegen – mit Ihrer Hilfe könnten wir dieses Ziel allerdings schneller und mit weniger Aufwand erreichen. Und es wäre für Sie sicherlich nicht falsch, in dieser Situation das Richtige zu tun. Betrachten Sie es als einen Akt der Reue.«
    Heker lachte kurz. »Ha, Reue, und wovon träumen Sie nachts?«
    »Davon, dass wir Sie in Untersuchungshaft stecken, und zwar nicht in Einzelhaft, sondern in einem unserer schönen New Yorker Gefängnisse, in denen die Quantiniano-Familie sicher jemanden findet, der Ihnen mit einem Schraubenzieher die Milz perforiert«, sagte ich und fixierte ihn mit meinen Augen. »Passiert immer wieder – und wäre in Ihrem Fall kein großer Verlust.«
    Jetzt musste Heker schlucken. Entweder hatte er so weit nicht gedacht oder es nicht wahrhaben wollen. Aber ihm wurde mit einem Mal klar, dass es hier nicht nur um seine Freiheit, sondern auch um sein Leben ging. Er war es zwar gewohnt, andere zu töten, aber selbst zu sterben, dazu war er offenbar noch nicht bereit.
    »Das meinen Sie nicht ernst«, unternahm er einen schwachen Versuch des Widerspruch.
    »Oh doch«, sagte ich kühl. »Entweder Sie helfen uns oder Sie sind nächste Woche tot.«
    Er zögerte. »Mal angenommen, ich würde Ihnen etwas erzählen können – wer sagt mir, dass Sie mich nicht trotzdem den Quantinianos ans Messer liefern?«
    »Zuerst einmal brauchen wir Sie als Zeugen«, antwortete ich. »Also müssen Sie zumindest bis zur Verhandlung am Leben bleiben. Anschließend würden wir Sie unter anderem Namen in einer entfernten Strafanstalt unterbringen. Da wären Sie nicht nur vor den Quantinianos sicher, sondern auch vor anderen etwaigen Feinden, die Sie sich im Laufe Ihres Lebens gemacht haben.«
    »Was Sie mir anbieten, ist aber nicht viel«, meinte Heker.
    »Wenn Ihr Leben für Sie nicht viel ist, dann weiß ich auch nicht, was ich Ihnen anbieten soll«, sagte ich emotionslos, schnappte mir die Akte und machte Anstalten aufzustehen.
    »Halt, halt, nicht so schnell«, sagte er hastig.
    Ich hielt inne und schaute ihn an, ohne etwas zu sagen.
    »Okay, ja, ich kooperiere, ja, wenn Sie mir das, was Sie gesagt haben, zusichern und darüber hinaus beim Staatsanwalt ein gutes Wort für mich einlegen«, sagte Heker, diesmal schon fast flehend und keine Spur mehr süffisant.
    Ich legte eine taktische Pause ein und sagte dann: »Gut, darauf können wir uns einigen, wenn Sie uns alles erzählen.«
    Wieder musterte Heker mich genau. Mir war klar, was sich in seinem Innern

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