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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dukakis also doch noch etwas mehr entdeckt als Bargeld und Kreditkarte. Wissen Sie, was es war, Agents?«
    »Wir vermuten, dass Frank Baumann ein Mobiltelefon bei sich hatte. Sein privates, wohlgemerkt. Was daran aber so wertvoll gewesen sein soll, entzieht sich unserer Kenntnis.«
    Die Polizistin schob ihre Hände in die Taschen ihrer dicken Lederjacke und kickte ein Steinchen durch die Gegend.
    »Als wir ihn festgenommen haben, trug er kein Telefon bei sich. Aber das will nichts heißen. Was soll so jemand mit einem Telefon? Das alte Leben anrufen? Unwahrscheinlich. Seine Freunde? Kein Anschluss unter keiner Nummer. Also – was tut er?«
    »Er versucht, es zu verscherbeln.« Phil sah Julia Whithers konzentriert an. »Und Sie wissen sicher, zu welchem Hehler oder in welches Pfandhaus er dafür gehen würde.«
    »So ist es. Es kommen nur wenige in Frage. Und die klappern wir jetzt alle ab.«
    ***
    »Der Grieche? Der war hier. Ist schon einige Tage her.«
    Der Besitzer des schmuddeligen Ladens lehnte sich neugierig über seinen Tresen. Unter dem vor Schmutz fast blinden Glas, auf dem seine feisten Unterarme lagen, erkannte man Uhren und Armbänder. Der Kerl vor uns war dick und ungepflegt, in seinem Mundwinkel hing ein Zahnstocher, der sich mit jedem seiner Worte auf und ab bewegte.
    John Hamilton. An- und Verkauf stand auf dem Schild, das irgendwann einmal jemand ins Schaufenster gehängt hatte. Ein Blick in die Regale zeigte mir, dass John Hamilton eine gute Adresse war, wenn es galt, Hehlerware aufzuspüren.
    »Er kauft offiziell nur gegen Beleg, wenn wir etwas bei ihm fanden, konnte er sich immer aus der Affäre ziehen. Darüber hinaus nutzen wir ihn gelegentlich als Informanten«, hatte Julia Whithers uns das Verhältnis zu dem Mann erklärt. Sein Laden war der zweite, den wir besuchten.
    »Was hat er Ihnen angeboten?«, wollte ich von Hamilton wissen. Dessen Schweinsäuglein huschten zwischen Julia und mir hin und her. Phil kramte im Hintergrund in einer Kiste herum und beteiligte sich nicht an unserem Gespräch.
    »FBI, richtig? Was ist so wichtig an diesem Kerl, dass hier Agents nach ihm fragen?«
    Es war ganz deutlich zu sehen, was in seinem Kopf vorging. Unser Interesse wies auf etwas hin, das wertvoll war. Und was wertvoll war, konnte auch er selbst zu Geld machen.
    »Mister Hamilton, es geht um einen Mordfall. Wenn Sie keinen Ärger haben wollen, geben Sie uns das, was Dukakis Ihnen verkauft hat, oder sagen Sie uns, was er verkaufen wollte.« Julias Stimme klang jetzt ziemlich energisch.
    Hamilton zog seinen Zahnstocher aus dem Mund und schmatzte bedauernd.
    »Es war ein Mobiltelefon, allerneuester Standard«, antwortete er schließlich.
    »Wo ist es?«
    »Agent, wenn ich gewusst hätte, dass das FBI danach sucht, hätte ich es selbstverständlich für Sie aufgehoben«, antwortete Hamilton ironisch. Dann wurde er ernst und zuckte bedauernd die Schultern.
    »Ich habe das Ding verkauft. Gestern früh.«
    »Verdammt!« Julia schlug mit der flachen Hand auf den Tresen.
    Phil kam aus dem Hintergrund herangeschlendert.
    »Mit oder ohne die SIM-Karte?«, fragte er.
    Hamiltons teigige Wangen zuckten kurz.
    »Mit. Das Ding war ja noch an. Hat mir eine schöne Stange Geld gebracht.«
    Ich spürte, wie es unter meinen Haarwurzeln anfing zu kribbeln. »Es war an? Funktionsbereit?«
    »Yepp, Sir.«
    »Ein passendes Ladegerät war sicher auch in Ihrem Sammelsurium da hinten.« Phils Kopf zeigte kurz auf den Karton, in dem er bis vor wenigen Sekunden gekramt hatte.
    Hamilton brummte etwas.
    »Wer hat das Telefon gekauft?«, fragte ich ihn.
    »Laufkundschaft.«
    »Hamilton, wer sollte in Ihrem Laden zufällig vorbeikommen und nach einem Mobiltelefon fragen?« Julia Whithers traf mit ihrer Frage genau ins Schwarze. Alles, was in diesem Geschäft sichtbar herumstand, waren Uhren, billiger Schmuck, ein bisschen technisches Zubehör. Keine Telefone, Computer oder andere Kommunikationsgeräte. Die befanden sich sicherlich in einem weniger zugänglichen Bereich des Geschäfts.
    »Der Käufer muss ein Stammkunde gewesen sein oder er war hier aus dem Viertel. Jede Sekunde zählt. Wer war es? Oder sollen wir uns ab sofort immer auf dem hochoffiziellen Weg miteinander verständigen?«
    Die Drohung, die in Julia Whithers’ Stimme mitschwang, war unüberhörbar. Wenn die Cops wollten, würden sie bei gründlicher Suche in Hamiltons kleinem Laden sicherlich Dinge finden, die unangenehme Fragen nach sich zogen. Er wusste das und gab

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