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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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wenn diese Frau endlich hier auszieht.«
    »Wir würden gern mit Miss Finney sprechen«, sagte ich. »Ist sie daheim?«
    »Ja, und sie hat einen ihrer seltsamen Freunde bei sich«, seufzte der Doorman. »Soll ich Sie telefonisch anmelden, Agents?«
    »Nicht nötig, wir lieben Überraschungen.«
    Der Bedienstete gab uns die Apartmentnummer. Megan Finney lebte in Apartment 9 C. Wir fuhren mit dem Lift nach oben. Es stellte sich heraus, dass die Tür mit der Aufschrift 9 C nur angelehnt war. Leise Musik drang auf den Korridor. Phil und ich tauschten einen Blick. Kaum ein New Yorker ist so leichtsinnig, seine Wohnungstür offenstehen zu lassen, selbst in einem Haus mit Doorman nicht. Hier war etwas faul. Wir zogen unsere Dienstwaffen und näherten uns leise dem Eingang.
    Ich drückte die Apartmenttür auf, Phil gab mir Deckung. Die Wohnung sah so chaotisch aus, als ob dort ein Einbruch stattgefunden hätte. Aber vielleicht hatten auch die Bewohner die Unordnung verursacht.
    Auf dem Teppich lagen einige leere Flaschen herum, es stank penetrant nach Whisky. Auf dem Sofa flegelten sich eine junge Frau in Slip und Tanktop sowie ein unrasierter Kerl mit Tattoos auf seinen Armen. Man konnte schlecht einschätzen, wer von beiden betrunkener war. Es dauerte einen Moment, bis sie uns überhaupt bemerkten.
    »Wer hat euch denn hereingebeten?«, lallte der Typ.
    »Mit Ihnen rede ich nicht«, sagte ich und wandte mich an die Betrunkene. »Miss Megan Finney? Ich bin Special Agent Jerry Cotton, FBI New York. Das ist Special Agent Phil Decker. Wir müssen uns mit Ihnen über Ihre Mitbewohnerin unterhalten.«
    Während ich die albern kichernde Frau anredete, zeigte ich meinen FBI-Ausweis. Megan Finneys Saufkumpan rastete aus. Offenbar gefiel es ihm nicht, dass wir ihn ignorierten. Und nun musste er uns unbedingt beweisen, was für ein harter Bursche er war.
    »So, du sprichst nicht mit mir, FBI-Schnüffler? Aber ich mit dir!«
    Der Kerl kam schwankend von der Couch hoch, wobei er drohend eine leere Whiskyflasche schwang. Er war kein ernstzunehmender Gegner, das wäre er noch nicht einmal im nüchternen Zustand gewesen. Phil musste mich nicht unterstützen. Ich trat dem Angreifer mit einem Judo-Fußfeger einfach die Beine weg, entwand ihm sein Schlaginstrument und drehte ihm seinen rechten Arm auf den Rücken.
    »Das ist Polizei-Brutalität!«, jammerte der Trunkenbold. Das Gefährlichste an ihm war seine Schnapsfahne, die aus nächster Nähe wahrhaftig umwerfend war. Megan Finney hörte nun mit dem Lachen auf und begann stattdessen hysterisch zu kreischen. Sie war völlig von der Rolle.
    »Beruhigen Sie sich!«, rief Phil. »Ihre Mitbewohnerin Julie Warden ist tot, und Sie sind in Schwierigkeiten. Ich rate Ihnen, möglichst schnell nüchtern zu werden und sich zusammenzureißen.«
    »Julie – ist tot?«, echote die Betrunkene. Phils harte Worte hatten offenbar dieselbe Wirkung wie ein Eimer mit eiskaltem Wasser. Jedenfalls stand Megan Finney auf und strich sich ihre strähnigen Haare aus dem Gesicht.
    »Ja, sie wurde erschossen«, präzisierte ich. »Hat vielleicht dieser Clown etwas damit zu tun?«
    Ich deutete auf Megans Saufkumpan, der inzwischen noch nicht einmal mehr fluchte. Seine Energie war offensichtlich verpufft. Er beschränkte sich auf heimtückische Blicke, die er Phil und mir zuwarf. Aber ich hatte ihm mittlerweile sowieso sicherheitshalber Handschellen angelegt.
    »Pete? Nein, wie kommen Sie denn darauf, G-men? Pete war die ganze Zeit bei mir.«
    »Soso.« Phil schnaubte ironisch. »Und seit welchem Zeitpunkt genau, wenn ich fragen darf?«
    »Keine Ahnung, wir haben hier ein bisschen Party gemacht.«
    »Dieses Alibi lässt sich leicht nachprüfen. – Jerry, kann ich dich kurz mit den beiden Turteltäubchen allein lassen?«
    Ich nickte. Mir war klar, dass Phil nach unten gehen würde, um mit dem Doorman zu sprechen. Der Mann in der Fantasie-Uniform hatte auf mich einen zuverlässigen Eindruck gemacht. Er würde gewiss sagen können, wann der schmierige Besucher von Megan Finney auf der Bildfläche erschienen war.
    »Was ist denn überhaupt passiert?«, fragte die Mitbewohnerin der Ermordeten. Megan Finney wirkte jetzt beinahe schüchtern. Sie war doch nicht so betrunken, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. Ich sagte es ihr. Dann fügte ich hinzu: »Wer könnte einen Grund gehabt haben, Julie Warden zu erschießen? Fällt Ihnen jemand ein? Hatte sie Feinde?«
    »Nein, Agent. Pete war es nicht, ganz bestimmt

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