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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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schaute dabei wie ein reumütiger Sünder aus. Er wirkte so, als ob er jetzt am liebsten in einem Beichtstuhl Platz genommen hätte.
    Ich musste der jungen Frau innerlich Abbitte leisten. Sie war nicht so naiv, wie ich zunächst vermutet hatte. Die Zeugenaussage von Abasi fehlte uns momentan wirklich. Wenn ich Blair richtig verstanden hatte, dann hielt sich der Mann illegal in New York auf. Es würde schwer sein, ihn in die Finger zu bekommen.
    Abasi war wie vom Erdboden verschluckt. Er gehörte zu den Leuten, die nach den ersten Schüssen das Crack-House fluchtartig verlassen hatten. Natürlich war zu der Zeit keine Gelegenheit gewesen, sie festzunehmen. June, Phil und ich hatten schließlich Blair unterstützen wollen. Ein G-man kann sich darauf verlassen, dass ihm seine Kollegen bedingungslos beistehen.
    Phil zeigte sich optimistisch.
    »Die Fahndung nach Abasi läuft bereits, auch das NYPD sucht nach ihm. Aber Sie können die illegale Beretta nicht wegdiskutieren, Miss Welsh. Und auch nicht die Drogen, die sich im Besitz Ihres Mandanten befanden. Abgesehen davon, dass er bei seiner Verhaftung unter Kath-Einfluss stand.«
    »Auch davon hat mir Mister Hackett berichtet. Er hat das Rauschgift für einen Freund aufbewahrt. Jamie Hackett bedauert, dass er Kath gekaut hat, und will sich einer Therapie unterziehen. Wegen des Drogenkonsums zur Tatzeit werde ich auf verminderte Schuldfähigkeit plädieren. Mit der Mordanklage kommen Sie jedenfalls niemals durch, Agents. Präsentieren Sie mir erst einmal ein glaubhaftes Motiv. Dass Mister Hackett ein Auftragskiller sein soll, klingt mir eher nach einem schlechten Krimi. Mit der Wirklichkeit hat das nichts zu tun.«
    »Das wird der Haftrichter entscheiden«, erwiderte ich. Doch wie es im Moment aussah, hatte Jamie Hackett gar keine schlechten Karten. Solange wir ihm keine Verbindung zu Emily O’Connor oder einem anderen Auftraggeber nachweisen konnten, stand die Mordanklage auf äußerst wackligen Füßen. Falls wir Zeugen auftreiben konnten, die eine Beziehung zwischen Einauge und Hackett bestätigten, sah die Sache schon wieder anders aus. Dann konnten wir nämlich zumindest beweisen, dass er das FBI angelogen hatte.
    Aber für uns war nur entscheidend, ob er für den Mord an Einauge in Frage kam. Plötzlich wurde die Tür des Verhörraums geöffnet. Steve Dillaggio kam herein und gab mir ein Zeichen. Ein Blick in sein Gesicht sagte mir, dass etwas Entscheidendes geschehen sein musste.
    Ich folgte ihm nach draußen.
    »Jerry, Mister High schickt mich. Du und Phil, ihr sollt sofort zu einem Tatort fahren. Vor kurzem wurde dort eine Frau umgebracht. Es handelt sich wahrscheinlich um denselben Täter, der auch Einauge auf dem Gewissen hat.«
    ***
    Wir brachen das Verhör sofort ab. Eileen Welsh machte aus ihrer Genugtuung keinen Hehl, was ich aus ihrer Sicht sogar verstehen konnte. Wenn Jamie Hackett wirklich nicht der Mörder war, dann hatten wir mit dem Kath-Kauer und Pistolenhelden nur unsere Zeit verschwendet. Bis zum Haftprüfungstermin am nächsten Tag würde Hackett auf jeden Fall hinter Gittern bleiben. Ob der Richter ihn dann gegen Kaution laufen ließ, konnte ich nicht einschätzen. Und ob jemand Kaution für ihn stellen würde, wusste ich ebenfalls nicht.
    Wir hatten jetzt ganz andere Sorgen.
    »So ein elender Mist!«, fluchte Phil, als wir wenig später in meinem roten Boliden saßen und Richtung Midtown Manhattan fuhren. »Es kommt mir so vor, als ob der Killer uns auf der Nase herumtanzt!«
    »Warte, bis wir die Fakten haben, Phil. Vielleicht sind wir dem Täter dichter auf den Fersen, als es scheint.«
    Ob doch der dritte Geldtransport-Räuber Aaron Calhoun Einauge erschossen hatte? Ich ertappte mich bei Spekulationen und brach ab. Wir mussten jetzt zunächst erfahren, was genau passiert war.
    An der Tenth Avenue war auf Höhe der 35th Street ein Parkplatz mit gelbem Trassierband abgesperrt worden. Schon drängten sich die Schaulustigen hinter der Absperrung. Mehrere Streifenwagen waren vor Ort, außerdem der Wagen des Coroners und ein Van der Scientific Research Division. Die Detectives vom Midtown North Precinct erwarteten uns bereits. Phil und ich gaben Detective Lou Balmetti und Detective Paul Ewing die Hand, nachdem ein uniformierter Cop uns durch die Absperrung gelassen hatte.
    »Hallo, Jerry und Phil«, begrüßte uns der erfahrene Zivil-Cop Lou Balmetti. »Als wir das Kath bei der Leiche entdeckt haben, informierten wir sofort das FBI. Nach dem Mord

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