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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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und vertrieben uns die Zeit mit Kaffeetrinken. Außerdem gingen wir die einzelnen Fakten des Falles immer wieder durch.
    »Falls Calhoun kein begeisterter Kath-Kauer ist, wird man ihm die Morde schwer nachweisen können, Jerry. Außerdem war er vielleicht schon in seinem verfluchten Malibu-Strandhaus, als Einauge und Julie Warden sterben mussten.«
    »Ja, das wäre möglich. Aber Calhoun könnte trotzdem die Identität des Täters kennen. Wichtig ist, dass die Kollegen ihn erst einmal aus dem Verkehr ziehen.«
    Gegen halb zwei Uhr früh kam dann der erlösende Anruf aus L.A.
    »Wir haben diesen Calhoun in seinem Strandhaus überrumpelt«, sagte Bruce Forner am Telefon. »Er leistete keinen Widerstand. Wir konnten bei ihm einen größeren Bargeldbetrag sicherstellen. Ich nehme an, das ist die Beute aus dem Raubüberfall?«
    »Jedenfalls ein Teil davon, Bruce. Gut gemacht, kollegialen Dank von uns. – Ich brauche noch weitere Hilfe von euch. Könntet ihr checken, wo sich Calhoun in den letzten Tagen aufgehalten hat? Es geht darum, dass er auch als Täter für zwei Morde in Frage kommt. Aber falls er sich zur Tatzeit in L.A. aufgehalten hat, dann können wir ihn von der Verdächtigenliste streichen.«
    »Wird gemacht, Jerry.«
    Ich beendete das Gespräch, nachdem ich dem kalifornischen Kollegen noch die Einzelheiten durchgegeben hatte. Nun ging auch für Phil und mich dieser lange Arbeitstag zu Ende.
    ***
    Die Zeitdifferenz zwischen Ostküste und Westküste beträgt drei Stunden. In Los Angeles dämmerte es also gerade erst, als wir nach einer kurzen Nacht am nächsten Morgen wieder unser Office betraten.
    »Es wird wohl noch etwas dauern, bis die Kollegen uns Ergebnisse präsentieren können, Phil.«
    »Das sehe ich auch so, Jerry.«
    Wir hatten uns vorgenommen, noch weiter in Julie Wardens Umfeld zu ermitteln. Doch dann geschah etwas, womit weder mein Freund noch ich gerechnet hatten. Mein Telefon klingelte. Noch bevor ich mich mit meinem Namen melden konnte, ertönte die aufgeregte Stimme von Alec Hanray.
    »Jerry? Ich habe gerade etwas im Internet entdeckt, das – ach, am besten schaut ihr es euch selbst an.«
    Es geschieht nicht oft, dass unser junger Computerspezialist so beunruhigt klingt. Natürlich waren Phil und ich sehr gespannt, was er uns zu präsentieren hatte. Also eilten wir sofort in sein Büro hinüber.
    »Ich habe versucht, noch mehr Informationen über das Mordopfer Einauge digital zusammenzutragen«, erklärte Alec Hanray. »Dabei bin ich auf diesen Videoclip gestoßen.«
    Auf einem von Alecs Hochleistungs-Monitoren wurde nun ein Kurzfilm abgespielt. Wir sahen Keith Garland alias Einauge, der auf einem Sofa hockte und Akkordeon spielte. Der Film besaß eine Tonspur, man konnte sogar die Melodie erkennen. Es war Yellow Rose of Texas , ein Country-Klassiker. Die Szenerie wirkte bizarr, denn Garland wurde von einer Waffe bedroht. Jemand drückte ihm eine Pistolenmündung gegen die Schläfe. Von dem anderen Mann war nur die Hand zu erkennen. Einauges künstliches Auge glotzte ausdruckslos in die Kamera, während sein gesundes Auge unentwegt nervös zwinkerte. Außerdem war zu erkennen, dass Garland stark schwitzte.
    Die groteske Darbietung dauerte drei Minuten, dann war das Video zu Ende.
    »Ich fürchtete schon, der Killer würde Einauge vor laufender Kamera abknallen«, sagte der Computerspezialist. »Aber ganz so pervers war er dann doch nicht.«
    Phil stieß langsam die Luft aus den Lungen.
    »Jedenfalls nicht auf diesem Video. Aber wer weiß, ob es nicht noch andere gibt. Wie bist du überhaupt auf diesen Film gestoßen, Alec?«
    »Ich habe den Suchbegriff ›Einauge‹ näher gecheckt. Übrigens haben in verschiedenen sozialen Netzwerken schon mehrere zehntausend Benutzer auf dieses Video geklickt. Wenn das so weitergeht, dann wird Einauge nach seinem Tod noch ein Internet-Star.«
    »Kann man den Dreck nicht löschen?«, fragte ich. Der Computerspezialist schüttelte den Kopf.
    »Aussichtslos, Jerry. Der Server, auf dem diese Seite liegt, befindet sich in Indonesien. Es dauert Wochen, bis sich da etwas tut – wenn überhaupt.«
    Ich bat Alec Hanray, noch nach weiteren Filmen dieser Art Ausschau zu halten. Dann gingen Phil und ich zu Mr High. Der Chef musste unbedingt über die neueste Entwicklung informiert werden. Zum Glück hatte er sofort Zeit für uns. Auch der erfahrene Assistant Director war irritiert, als wir von dem Internet-Auftritt des Mordopfers berichteten.
    »Haben Sie schon eine

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