Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Firma X-Games und galten schon bald als die Stars der Szene.
    »Was war der Grund für den Bruch mit Matt Crown?«
    »Matt ist ein Arschloch.«
    »Können Sie das etwas präzisieren?«
    »Er hat mich verarscht. Beschissen. Meine Ideen geklaut und damit Kohle gemacht.«
    »Gab es keine Verträge, die das Urheberrecht geregelt haben?«
    »Um den ganzen Papierkram hat sich Matt gekümmert. Ich hab ihm vertraut. Das war ein Fehler. Ich bin einfach viel zu naiv.«
    »Wann haben Sie gemerkt, dass die Dinge in die falsche Richtung laufen?«
    »Das war im letzten Jahr. Im Sommer. Matt kam aus Kuba zurück und zog sich total zurück. Unser neues Spiel – mein neues Spiel – war kurz vor dem Start. Matt hat Verhandlungen mit ein paar großen Konzernen geführt. Dann kam das Spiel raus und ging ab wie ’ne Rakete. Aber das Geld landete auf Matts Konto und nicht auf meinem. Da wusste ich, dass der Mistkerl mich abgezogen hatte.«
    »War er auf Kuba mit Ihrer Schwester Sally zusammen gewesen?«
    Schweigen.
    »Ich wiederhole die Frage: Hat Matt Brown im vergangenen Jahr auf Kuba Urlaub mit Ihrer Schwester Sally gemacht?«
    »Ich spreche nicht über Sally.«
    »Was ist zwischen Ihrer Schwester und Matt Brown vorgefallen?«
    Schweigen.
    »Mister Wilkins?«
    »Das verdammte Schwein hat Sally umgebracht!«
    Howard Wilkins war aufgesprungen und wollte den Tisch aus der Halterung reißen, was ihm natürlich nicht gelang. Er beruhigte sich ziemlich schnell, aber sein emotionaler Ausbruch zeigte uns, wie sehr er offensichtlich immer noch an seiner Schwester hing.
    »Haben Sie Beweise für Ihre Behauptung?«
    »Ich kenne Sally, und ich kenne Matt. Ich brauche keine Beweise, um zu wissen, was passiert ist.«
    »Und was ist Ihrer Meinung nach passiert?«
    »Es hat von Anfang an nicht gepasst zwischen den beiden. Matt ist ein unverbesserlicher Egoist und will immer bestimmen, wo es langgeht. Aber Sally hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nichts vorschreiben. Sie wollte sich trennen, wahrscheinlich hat er das nicht verkraftet.«
    »Hat sie Ihnen das gesagt?«
    »Ja. Wir haben uns vor ihrem Urlaub noch mal gesehen. Die Reise nach Kuba sollte ihre Abschiedstour sein. Danach wollte sie nach Kanada gehen. Sie hatte ein tolles Angebot von einer kleinen, aber sehr erfolgreichen Softwarefirma in Quebec. Aber dort ist sie nie angekommen.«
    »Haben Sie Ihre Schwester nach dem Urlaub noch einmal gesehen?«
    »Nein. Niemand hat sie gesehen. Sie ist verschwunden. Einfach so.«
    »Immerhin hat sie Ihrer Mutter noch eine Karte geschrieben.«
    Howard Wilkins stieß ein verächtliches Lachen aus.
    »Die hat Matt ihr diktiert. Damit niemand auf die Idee kommt, nach ihr zu suchen. Sally wollte nicht nach Europa. Sie wollte nach Kanada.«
    Phil und ich wechselten einen kurzen Blick. Die Aussage deckte sich mit unserer Einschätzung. Und der Bericht der kubanischen Polizei bestätigte den Verdacht, dass Sally Wilkins das Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war.
    Für die Behauptung, dass Matt Crown ihr Mörder war, gab es allerdings keinerlei Beweise.
    »Haben Sie Ihren ehemaligen Partner seitdem noch einmal gesehen?«
    Howard Wilkins schüttelte den Kopf.
    »Er ist abgetaucht. Kein Mensch weiß, wo er steckt. Nicht mal seine eigenen Mitarbeiter bekommen ihn zu Gesicht. Wenn Sie mich fragen: Er hat zu viel Dreck am Stecken. Es gibt zu viele offene Rechnungen. Der Kerl hat eine Heidenangst davor, dass jemand ihm das Licht ausbläst.«
    »Jemand wie Sie?«
    Howard Wilkins kniff die Augen zusammen und schwieg.
    »Wo waren Sie am Montagmorgen zwischen fünf und sieben Uhr?«
    Er runzelte die Stirn.
    »Montagmorgen?«
    »Vor drei Tagen. So weit wird Ihr Gedächtnis doch noch reichen.«
    Howard Wilkins schien darüber nachzudenken, dann zuckte er die Schultern.
    »Keine Ahnung. Um die Zeit schlafe ich normalerweise noch. Warum wollen Sie das wissen?«
    »Am Montagmorgen wurde Hu Dong getötet, der Chef der Firma FrogMaster «, erklärte Phil. »Wahrscheinlich haben Sie die Bilder in den Nachrichten gesehen.«
    »Der Typ mit der goldenen Krähe auf dem Bauch?«
    Phil nickte. Howard Wilkins zog eine Grimasse.
    »Der Junge war Matts Konkurrent. Fragen Sie lieber ihn, er hätte ein Motiv gehabt. Ich hab nichts gegen die Chinesen.«
    »Mit anderen Worten, Sie haben kein Alibi? Oder kann jemand bezeugen, dass Sie zu diesem Zeitpunkt im Bett lagen?«
    Er schüttelte unmutig den Kopf.
    »Und wie sieht es mit vorgestern Nacht aus? Da wurde eine Mitarbeiterin von