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Jetzt aber Ballett (German Edition)

Jetzt aber Ballett (German Edition)

Titel: Jetzt aber Ballett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Colbe
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nicht mehr gesehen, seit …"
     
    "Seit einer Ewigkeit!", rief Andi dazwischen, bevor Sascha den Satz in einem Alptraum hätte enden lassen können.
    "Ja, genau. Ewigkeiten ist das her", bestätigte Sascha, "Und wie gut, dass ich dich hier treffe. Du bist ja nie erreichbar. Immer unterwegs, was? Na, so kenne ich dich ja."
    Andi verstand jetzt kein Wort mehr.
    *Was redet er da nur? Verwechselt er mich? Hat er etwas eingeworfen?*
     
    "Also, Marina, du verstehst sicher, das ich mich jetzt erstmal mit dem guten Andi richtig ausquatschen muss", sagte Sascha zum Mädchen, das er eigentlich noch gar nicht vorgestellt hatte, "Wir sehen uns dann ja später."
     
    Bevor Andi überhaupt etwas checken konnte, zog Sascha ihn ungeduldig fort. Mit schnellen Schritten eilten sie die Treppe hinunter und über den Theatervorplatz. Andi, der bis eben ja noch gelähmt war, hatte Mühe, das Tempo mitzuhalten. Sascha aber schien gar nicht schnell genug von dem Mädchen wegkommen zu können.
     

Endlich blieb er stehen.
    "Du hast mich gerade gerettet", sagte Sascha mit einem Seufzer , "Sorry, wenn ich dich etwas verwirrt haben sollte. Aber dann habe ich wenigstens gleich dort eingesetzt, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte."
    Andi dachte wieder an die Nacht im Schlafzimmer seiner Eltern - die Bilder würde er nie vergessen: der wütende Sascha, die geschockten Eltern und dann dieser Abschiedskuss. Verwirrung war da noch untertrieben.
     
    "Ich dich gerettet? Wie das? " , fragte er.
    "Also ich wohne zur Zeit bei Marina, notgedrungen", erklärte Sascha, "Nur für die Dauer des Castings, versteht sich. Ist einfach günstiger. Hamburg ist ein teures Pflaster und im Moment verdiene ich ja nichts. Sie hatte ein Zimmer übrig und mit mir einen angenehmen Mitbewohner - eigentlich ein klarer Deal. Das war eine gute Lösung, für mich, aber nun erhebt das Mädel Ansprüche ."
     
    Sascha verzog sein Gesicht.
    "Sie will Geld?", fragte Andi.
    "Nee, viel viel mehr - sie will mich ", antwortete Sascha und lachte, "Es wäre ja kein Problem, ab und zu mal bei ihr rüberzurutschen, aber sie musste sich gleich in mich verlieben."
    "Hat sie das gesagt?"
    "Ich hab gemerkt, dass da was nicht stimmt. Und dann habe ich mal ihre Freundin zur Seite genommen, meinen Charme spielen lassen und schon fing sie an, mir brav zu berichten - Tussen bereden so etwas ja immer alles miteinander und daher wusste sie bestens B escheid. Heute Abend wollte Marina mir alles gestehen, mit Kerzenlicht und Kuschelmusik - aber bitte ohne mich. "
    "Warum spielst du das Spiel nicht einfach mit? Nur für die Zeit des Castings."
    "Weil Marina zu gut ist."
    "Wie, zu gut?", fragte Andi.
    "Sie hat tänzerisch etwas auf dem Kasten und ich gehe jede Wette ein, dass sie angenommen wird. Und dann habe ich in dem neuen Team gleich eine Perle an der Backe - nein, danke. Und glaube nicht, ich könnte dann einfach so geräuschlos mit ihr Schluss machen. Die ist ein Temperamentsbündel, eine Dramaqueen. Ein Ensemble ist wie eine Familie, da kann solch ein Beziehungsstress die ganze Atmosphäre versauen. Darauf habe ich echt keinen Bock."
     
    Es fing an zu nieseln. Sascha schlug seinen Kragen hoch und sah missmutig zum Himmel.
     
    "Aber wenn du jetzt von ihr abhaust, dann könnte sie doch trotzdem anfangen, Theater zu machen und zu nerven", sagte Andi.
    "Die Hälfte der Mädels ist bereits in mich verliebt - und die Hälfte der Jungs. Da würde sie sich mit ihrem Gejammer nur lächerlich machen. Wichtig ist nur, dass ich nicht der bad guy bin, verstehst du?"
     
    Das Nieseln wurde stärker und der Wind kräftiger.
     
    "Und du studierst nun hier Informatik?", fragte Sascha.
    "Das weißt du noch?"
    "Hältst du mich für verblödet? Was ist nun eigentlich mit deinen Eltern?"
    Noch bevor Andi antworten konnte, sagte Sascha: "Lass uns mal woanders hingehen. Hier wird´s jetzt ungemütlich. Kennst du hier in der Nähe ein Lokal oder so?"
    "Wir könnten zu mir gehen", schlug Andi vor.
    "Zu dir? Studentenwohnheim?"
    "Nö, habe eine kleine Bude, zwei Zimmer - ist ganz in der Nähe."
    "Du hast WAS?", fragte Sascha und seine Augen begannen zu leuchten, "Ich wusste gar nicht, dass du so eine gute Partie bist."
     
    Wenig später waren sie in der Wohnung angekommen - keinen Augenblick zu früh, denn draußen prasselte jetzt kräftiger Regen gegen das Fenster. Andi schaute sofort in der Küche nach, was er anbieten konnte, während Sascha es sich im Wohnzimmer gemütlich machte.
     
    "Was wolltest du

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