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Jetzt aber Ballett (German Edition)

Jetzt aber Ballett (German Edition)

Titel: Jetzt aber Ballett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Colbe
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genommen?", der Mann lachte, "Da mache ich mir keine Illusionen. Was der Kerl will, bekommt er auch. Aber wer sind Sie denn überhaupt?"
    "Äh … ich bin der Bruder seiner Freundin", log Andi und hoffte insgeheim, dass ihm der Inspizient hierzu etwas ausplaudern würde.
    "Freundin? Wusste ich gar nicht. Eigentlich hatte er doch gar keine Zeit für so was und auch kein Interesse, soweit ich gesehen habe. Auswahl hatte er ja  mehr als genug. Ein Fingerschnipsen hätte genügt und …"
    Im Hintergrund war eine Art Hupe zu hören.
    "Tut mir leid, ich habe keine Zeit mehr. Wenn Sie Sascha sehen, dann bestellen Sie doch bitte schöne Grüße", und damit legte der Mann auf.
     
    Andi lachte zufrieden und atmete tief ein und aus. Er fühlte sich total erleichtert, so als hätte er gerade persönlich mit Sascha telefoniert. Dass der Inspizient nichts von einer Freundin wusste, musste eigentlich gar nichts heißen, aber für Andi war dies im Moment die schönste Nachricht, die er sich wünschen konnte.
    *Keine Zeit. Und noch besser: kein Interesse*, wiederholte er ständig die Worte des Mannes in seinen Gedanken, *Aber das werde ich hoffentlich bald persönlich herausfinden.*
     
    Andi hackte schnell ein paar Wörter in die Tastatur und schon verriet ihm Google, wo in Hamburg gerade ein Auswahlverfahren für ein geplantes Musical lief.
    *Bingo!*
     
    Am nächsten Morgen fuhr Andi zum Theater im Hafen. Hier war bis vor kurzem noch "Der König der Löwen" aufgeführt worden, der nun durch ein neues Musical abgelöst werden sollte. Zur Zeit wurden die Darsteller gecastet und es gab offenbar eine große Anzahl von Bewerbern, wie Andi an der Menge der jungen Leute feststellen konnte, die hierher strömten.
     
    Trotzdem bemerkte er Sascha sofort, als dieser in noch großer Entfernung auf das Theater zuschlenderte. Andi setzte seine Kapuze auf, auch weil er neben Sascha wieder dasselbe Mädchen erblickte, das er neulich bereits bei ihm gesehen hatte.
    *Eine Freundin? Eine Kollegin? Auf jeden Fall störend.*
     
    Unfähig, sich zu rühren, lugte Andi vorsichtig zu Sascha, der lässig mit seiner Begleiterin plauderte. Wie Paukenschläge vernahm Andi das Klopfen seines Herzens, in seinem Magen wurde es flau und die Hände schwitzten, obwohl das leichte Zittern eher auf ein Frieren hindeuten würde.
    *Was tun?*, dachte Andi verzweifelt , * Was soll ich tun?*
     
    Sein Körper nahm ihm die Entscheidung ab, indem er in eine Lähmungsstarre verfiel, die jedes Handeln verhinderte. Auch nachdem Sascha bereits in der Tür des Theaters verschwunden war, blieb Andi eine ganze Weile wie angewurzelt stehen.
     
    *Gut. Ich weiß, dass er hier ist. Der Rest wird sich finden*, dachte er nach einiger Zeit erleichtert.
    Er nahm sich vor, am nächsten Morgen erneut herzukommen, aber bereits am frühen Nachmittag war er wieder hier, da seine Gedanken keine andere Tätigkeit, geschweige denn das Studium, überhaupt zuließen.
     
    Andi stand dort eine gute halbe Stunde in einiger Entfernung, bis er beschloss, etwas näher heranzugehen. Langsam stieg er die Stufen der breiten Treppe hinauf , den Blick stur auf die Eingangstür gerichtet. Er konnte sich selbst nicht erklären, woher er jetzt den "Mut" nahm.
    Es wäre aber doch auch totaler Zufall, wenn ihm nun ausgerechnet Sascha in die Arme laufen würde.
     
    Als Andi auf der letzten Stufe war, öffnete sich die Tür und heraus kam der totale Zufall in Gestalt von Sascha. Andi drehte sich ruckartig um und sah Sekunden später, wie Sascha mit schnellen Schritten die Treppen herunterflitzte. Wieder war Andis Bewegungsapparat augenblicklich blockiert, so dass er sich nicht lange mit der Frage zu beschäftigen brauchte, ob er hinterherlaufen sollte.
     
    Sascha war auf der letzten Stufe angelangt, als Andi neben sich ein Mädchen bemerkte - DAS Mädchen.
    "Sascha, warte doch mal!", rief sie und blieb direkt neben Andi stehen, dem nun die Totalblockade der Gliedmaßen keine andere Wahl ließ , als einfach stehen zu bleiben und sich voll dem weiteren Schicksal zu ergeben.
     
    Sascha drehte sich herum, blickte erst genervt, dann ungläubig und setzte schließlich ein breites Grinsen auf. Schnell lief er die Treppe hinauf.
    "Andi!", rief er erfreut aus.
     
    "Hallo Sascha", konnte Andi gerade noch erwidern, bevor ihn dieser zu einer langen Umarmung an sich drückte.
    "Das ist Andi, ein guter Freund", sagte Sascha schließlich zu dem Mädchen, während er Andi lachend auf die Schulter klopfte, "Wir haben uns

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