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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Diesbrock
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oder schwach ist, wenn man seine Zuneigung zeigt, oder weil man uns ganz bestimmt auslachen würde.
    Diese Beispiele sollen deutlich machen: Negative Glaubenssätze werden vor allem dann aktiv, wenn es darum geht, gewohnte Fahrwasser zu verlassen und die Grenzen unserer Komfortzone zu überschreiten. Sie sind quasi Werkzeuge zur Stressvermeidung, die uns dazu bewegen wollen, alles so zu lassen, wie es ist und immer war. In schwierigen, mehrdeutigen Situationen bieten sie uns schön einfache Lösungen an. Sie hätten gern einen Job, der Ihnen auch Spaß macht? Das könnte Ärger geben und schief gehen. Ich habe ja schon mehrmals betont: Veränderungen machen uns immer auch Angst, weil sie grundsätzlich Risiken mit sich bringen. Auf unserer Ich-Bühne haben wir daher immer Anteile, die uns bremsen wollen.
    Und negative Glaubenssätze sind die perfekten Werkzeuge für unsere inneren Bremser, denn sie sind tief in uns verwurzelt. Glaubenssätze könnte man vergleichen mit Computerviren: Sie sind sozusagen »Denkviren«. Meistens werden sie in jungen Jahren eingeschleust in unser inneres System und nisten sich dort ein. In »potenziell gefährlichen« Situationen werden sie wach und mischen sich in einem Bruchteil einer Sekunde ein. Weil sie so schlicht und uns so sehr vertraut sind, sind sie fast immer »unwiderstehlich«. Und sie lösen eine starke emotionale Reaktion in uns aus: Ich denke beispielsweise darüber nach, für den Job meiner Wahl das Unternehmen zu kontaktieren, in dem ich am liebsten arbeiten würde. Eigentlich keine dumme Idee, wie wir noch sehen werden. Aber sofort habe ich nur noch im Hirn: »Das macht man nicht. Was sollen die denn denken. Ausgeschlossen«, und mir wird heiß und kalt. Negative Glaubenssätze sind Denkverbote, die sich uns in den Weg stellen wie ein Schlagbaum.
    Damit gelingt es ihnen meistens, uns zu überrumpeln und somit zu verhindern, dass wir sie genauer anschauen, hinterfragen und womöglich für falsch befinden. Denn genau das sind negative Glaubenssätze immer und grundsätzlich: falsch! Auch wenn in ihnen ein Körnchen Wahrheit steckt – weil sie so schwarz-weiß und schlicht sind, können sie einfach gar nicht richtig sein. Wenn ich mit 55 daran denke, mich selbstständig zu machen, mag das mit Risiken verbunden sein. Aber »klassische« Glaubenssätze wie »Ich bin sowieso viel zu alt« oder »Selbstständige müssen 80 Stunden in der Woche arbeiten, und das kann ich nicht« sind schlicht und ergreifend Unsinn!
    Ich thematisiere diese »fiesen, kleinen Lügen« an dieser Stelle, weil es hier um berufliche Ideen und damit um Ihre Fantasie und die Erlaubnis zum Querdenken geht. Wie gesagt: Diese zarten Pflänzchen sind schnell zertreten – und meistens sind es negative Glaubenssätze, die dies tun. Und das müssen wir unbedingt verhindern!
    Also: Immer, wenn Sie sich dabei ertappen, wie Sie etwas sehr Pauschales, Einschränkendes sagen oder denken, drücken Sie sofort Ihre »innere StoppTaste« (siehe Kapitel »Die Werkzeuge des Selbstcoachings«). Negative Glaubenssätze gehören erst einmal auf Ihre Bedenkenliste. Und wenn sie zu sehr nerven und sich in den Vordergrund drängen, ist es höchste Zeit, ihnen auf den Zahn zu fühlen. Benutzen Sie dafür die Werkzeuge zur Blockadelösung. Wenn Sie erst einmal verstanden haben, welche »Lieblings-Glaubenssätze« Sie häufig behindern, kleinmachen und zurückhalten, können Sie daran arbeiten, sie immer schneller zu erkennen und unschädlich zu machen.
    Checkpoint
    Haben Sie die Arbeit an diesem Kapitel abgeschlossen? Dann möchte ich Sie bitten, sich eine Stunde zu nehmen, um den Stand der Dinge zu überprüfen.
Sind Sie zufrieden mit Ihrer Landkarte?

Wie geht es Ihnen, wenn Sie jetzt auf Ihre Jobideen schauen? Was sagt Ihr Bauch dazu? Ist er ein bisschen nervös, weil es so viele sind oder einige davon abwegig und verrückt erscheinen? Dann ist alles im grünen Bereich – und Sie haben sich getraut, auch mal Denkgrenzen zu überschreiten.
Spüren Sie gerade gar kein Gefühl, weder ein gutes noch ein schlechtes? Dann rate ich Ihnen, die Arbeit an dieser Stelle für ein paar Tage zu unterbrechen und diesen Checkpoint dann noch einmal zu starten. Vielleicht brauchen Sie einfach ein wenig Distanz.
Sollte es bei dem »Nicht-Gefühl« bleiben, empfehle ich Ihnen, die Konflikt-Landkarte zu verwenden, um zu klären, ob dies ein Symptom einer mentalen Blockade ist.
Fühlen Sie sich gut und energievoll? Herzlichen Glückwunsch.
Wie

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