Jetzt Reichts Mir
können. Wie Sie ein kritisches Feedback aufnehmen können, ohne dass dieses Feedback zu sehr an Ihnen nagt. Bevor ich Ihnen dazu praktische Tipps anbiete, lassen Sie uns diese Empfindlichkeit genauer unter die Lupe nehmen.
Oft steckt hinter dieser Kritikempfindlichkeit die Angst vor Ablehnung.
Diese wird durch eine bestimmte innere Einstellung genährt.
Diese innere Einstellung dazu sieht von Mensch zu Mensch ein wenig anders aus. Aber in groben Zügen lässt sie sich ungefähr so zusammenfassen:
Indem jemand meine Leistung oder mein Verhalten kritisiert, werde ich als ganze Person infrage gestellt. Ist meine Leistung oder mein Verhalten fehlerhaft, dann bin ich fehlerhaft. Ist das, was ich tue, schlecht, dann bin ich als ganze Person schlecht. Wenn jemand mir sagt, was ich falsch gemacht habe, ist es für mich so, als würde man mich insgesamt ablehnen.
Obwohl uns diese innere Einstellung oft nicht bewusst ist, ist sie dennoch wirksam. Sie sorgt dafür, dass wir der Kritik aus dem Weg gehen. Und wenn uns die Kritik doch erwischt, spüren wir, wie sehr unser Selbstwertgefühl dadurch erschüttert wird.
Vielleicht werden Sie durch das, was Sie auf den folgenden Seiten lesen, nicht unbedingt zu einem Liebhaber oder einer Liebhaberin von Kritik. Aber Sie können Ihre innere Einstellung ändern. Mit dieser veränderten inneren Einstellung gelingt es Ihnen, sich ein kritisches Feedback anzuhören, ohne dass Ihr Selbstwertgefühl ins Wanken gerät. Kritik muss Sie weder aufregen noch runterziehen.
Eine kurze Bemerkung vorweg: Was jetzt kommt, ist keine Sache von nur einmal lesen und dann ist alles erledigt. Jetzt kommt eine Lernaufgabe, die bei manchen Menschen (z. B. bei mir) durchaus Jahre in Anspruch nehmen kann. Dabei ist die ganze Sache im Prinzip weder anstrengend noch kompliziert. Nein, es ist leicht. Es ist nur ungewohnt. Es geht hier um eine neue, bisher ungewohnte innere Einstellung. Und weil sie so ungewohnt ist, dauert es etwas, bis das Neue Tröpfchen für Tröpfchen in unser Denken und Fühlen einsickert.
Ich präsentiere Ihnen jetzt acht neue Überzeugungen, die dafür sorgen, dass Sie entspannter mit Kritik umgehen können. Lesen Sie sich diese neuen Überzeugungen durch und lassen Sie jede einzelne in Ruhe wirken. Vielleicht merken Sie, dass Sie bei einigen Punkten bisher eine andere innere Einstellung hatten.
Acht entspannte Überzeugungen, mit denen Sie die Kritik gelassener annehmen können
✓ Es ist vollkommen in Ordnung, wenn andere Menschen mir sagen, was sie stört.
✓ Ich kann das, was andere an mir kritisieren, in Ruhe prüfen, bevor ich etwas dazu sage. Ich muss nicht schlagfertig darauf antworten.
✓ Ich darf mir eine Kritik anhören und nichts dazu sagen.
✓ Manchmal ist das, was andere Leute einen Fehler nennen, gar nicht objektiv falsch. Die Leute vertreten nur ihre Meinung. Und das dürfen sie.
✓ Die Urteile, die andere Leute über mich fällen, sind nur
deren Gedanken, Meinungen und Ansichten. Ich muss die Ansichten der anderen Menschen nicht übernehmen. Ich bin auch nicht gezwungen, ihnen zu widersprechen.
✓ Ich kann aus jeder konstruktiven Kritik etwas herausziehen, das mich weiterbringt.
✓ Auch wenn ich von anderen heftig kritisiert werde, bin und bleibe ich ein wertvoller und liebenswerter Mensch.
Von Ihren tiefen inneren Überzeugungen hängt es ab, ob eine Kritik Sie aufregt oder nicht. Denn das, was andere Menschen zu uns sagen, wird immer von unserem Gehirn interpretiert, also gedeutet. Wir leiden nicht unter dem, was andere zu uns sagen, sondern wir leiden unter den Gedanken, die wir uns darüber machen.
Fehler, Patzer, Missgeschicke und wie Sie die am besten wieder ausbügeln
Natürlich gibt es objektive Fehler, die Sie vielleicht machen. Wie beispielsweise Worte, die Sie falsch schreiben oder eine Rechenaufgabe, bei der sie zu einem falschen Ergebnis kommen. Vielleicht haben Sie sich auch schon mal im Datum vertan oder Ihr Auto im absoluten Halteverbot geparkt. Das sind für die meisten von uns objektive, also nicht strittige Fehler. Einfacher gesagt: Hier ist falsch einfach falsch.
Es ist nicht weiter schwierig, sich so einen Fehler einzugestehen und ihn zu korrigieren. Dabei müssen Sie weder Schuldgefühle haben, noch müssen Sie vor Scham im Boden versinken. Fehler machen kommt vor und solange Sie nicht im Koma liegen, werden Sie hin und wieder auch Fehler machen.
Jeder Fehler entblößt eine simple Tatsache: Wir sind nicht perfekt. Das
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