Jetzt Reichts Mir
Feedback nicht.
Wenn jemand Ihre Leistungen ablehnt oder sehr negativ beurteilt, lohnt es sich danach zu fragen, nach welchen Kriterien Sie beurteilt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Gegenüber erklären, welche Richtlinien oder Normen er hat. Und überprüfen Sie, ob Sie diesen Maßstab übernehmen wollen.
Was wirklich hilft: Nehmen Sie die Kritik nicht persönlich
Es gibt Situationen, da wissen Sie genau, dass gleich eine Rückmeldung auf Sie zukommt. Zum Beispiel wenn der Klassenlehrer Ihrer Tochter Sie zu einem Gespräch in die Schule bittet. Ihre Tochter hat wochenlang den Sportunterricht geschwänzt und Sie haben es nicht gemerkt. Sie ahnen, was der Lehrer zu Ihnen sagen wird. Es wäre doch schön, wenn Sie, bevor das Gespräch beginnt, in Ihre souveräne Feedback-Aufnahme-Haltung gehen könnten.
Ein anderes Beispiel: Ihr Vorgesetzter zitiert Sie ins Büro, um mit Ihnen über Ihre Umsatzzahlen zu sprechen. Die sind leider im letzten Quartal drastisch gesunken. Wollen Sie nägelkauend und mit zitternden Knien in so ein Gespräch gehen? Nein! Es wäre doch auch hier eine große Erleichterung, wenn Sie sich vor der Tür des Chefbüros wappnen könnten, damit die Kritik Ihres Chefs Sie nicht allzu sehr trifft.
Gut geschützt und in einer gelassenen inneren Haltung können Sie eine Kritik leichter aufnehmen und besser verarbeiten.
Da sich viele meiner Teilnehmer so eine gelassene Haltung wünschten, habe ich eine Strategie entwickelt, die das ermöglicht.
Es ist keine Rede-Strategie, es ist eine Seins-Strategie. Ich habe sie den Schutzschild genannt.
Ich wette, Sie kennen Ihren Schutzschild bereits. Sie wussten nur noch nicht, dass Sie ihn absichtlich herstellen können. Ein Schutzschild ist nichts weiter als eine unpersönliche Haltung, die es Ihnen erlaubt, die Kritik rein sachlich aufzunehmen. Im Alltag führen Sie solche unpersönlichen, rein sachlichen Gespräche, beispielsweise mit Verkäufern, bei denen Sie sich über ein Produkt informieren. Die Informationen, die Ihnen der Verkäufer liefert, nehmen Sie rein sachlich auf. Sie können sich das Ganze anhören und Fragen dazu stellen ohne großes emotionales Tamtam. Sie fühlen sich nicht getroffen. Sie kennen diese unpersönliche Art, ein Gespräch zu führen, bereits sehr gut. Aber wahrscheinlich sind Sie noch nie vor einem Kritikgespräch absichtlich in diese unpersönliche Haltung gegangen. Möglicherweise haben Sie unbewusst sogar genau das Gegenteil getan. Sie sind vor einem Kritikgespräch in einen sehr persönlichen, verletzlichen Zustand gegangen, weil Sie eine Art Angriff erwartet haben.
Ihr Schutzschild verhindert, dass Sie sich persönlich treffen lassen
Der Schutzschild ist eine unpersönliche innere Haltung, die es Ihnen ermöglicht, sich nur auf die Sache zu konzentrieren. Welchen Eindruck Sie dabei auf andere Leute machen, kümmert Sie nicht. Ob Ihr Gegenüber viel von Ihnen hält oder nicht, auch das ist Ihnen egal. Sie wollen nicht geliebt werden. Sie wollen keine Anerkennung vom anderen. Sie wollen nur die Sache klären.
Bleiben wir noch kurz bei den Beispielen: In Ihrem unpersönlichen
Zustand, also mit Ihrem Schutzschild, geht es Ihnen nur darum, warum Ihre Tochter den Sportunterricht geschwänzt hat und welche Lösungen es dafür gäbe. Oder wie die gesunkenen Umsatzzahlen zustande gekommen sind, wie Ihr Chef die Sache einschätzt und wie es in Zukunft weitergehen kann. Kurz gesagt: Sie fokussieren die Sache, um die es geht.
Falls Ihr Gegenüber in irgendeiner Weise persönlich wird, winken Sie seine Bemerkungen einfach durch. Sie lassen sich nicht persönlich treffen. Alles, was nichts mit der Sache zu tun hat, prallt an Ihrem Schutzschild einfach ab.
Strategie: So stellen Sie Ihren Schutzschild auf
Wählen Sie ganz bewusst Ihre innere Haltung
Gehen Sie vor einer Rückmeldung oder einem Kritikgespräch ganz bewusst in einen unpersönlichen, sachlichen Zustand.
Lassen Sie sich von Ihrer Vorstellungskraft helfen
Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine dicke durchsichtige Scheibe aus Panzerglas vor sich, an der alles abprallt, was Sie verletzen könnte. Ihre Gefühle und Ihr empfindsames Herz sind durch dieses kugelsichere Panzerglas gut geschützt. Das ist Ihr Schutzschild.
Trainieren Sie Ihren Schutzschild in ruhigen Zeiten
Stellen Sie so ein Schutzschild probehalber ein paar Mal vor, bevor Sie ernst machen und damit in ein Gespräch gehen. Sie können Ihren Schutzschild im Alltag wunderbar trainieren. Gehen Sie
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