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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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aus.“
    Sabrina schaute sich das genauer an und tatsächlich, es sah aus wie der Schrecken jedes Waldspaziergangs. Auch sie würde da nicht reinlaufen... nicht ohne Schutz.
    Aber sie sagte etwas ganz anderes. „Nein, das sind keine Brennnesseln.“
    „Ich bin mir ganz sicher“, beharrte Jasmine. „Ich wette, dass es welche sind. Warum gehst du nicht rein und findest es heraus?“
    Sabrina hatte eine Idee. „Okay, Jasmine. Lass uns wetten. Ich geh da rein, aber wenn ich keinen Juckreiz bekomme, dann wirst du aufhören, die anderen zum Wetten zu verleiten.“
    Jasmine kratzte sich am Kinn. „Und was bekomme ich, wenn du einen Juckreiz kriegst?“
    „Fünf Dollar“, antwortete Sabrina. „Und du kannst weiterhin deine Wetten abschließen.“
    „Ich glaube nicht, dass Betreuer mit den Ferienkindern wetten dürfen“, sagte Sylvia verschlagen.
    Sabrina drehte sich zu der kleinen Petze herum. „Hast du schon mal jemanden gesehen, der Brennnesseln auf seiner Zunge hatte? Man kann dann kaum noch reden.“
    „Das glaube ich nicht“, antwortete Sylvia bissig.
    „Glaub es lieber“, sagte Sabrina drohend.
    „Also gut“, fügte sie hinzu. „Ich werde uns genügend Zweige besorgen, um einen ganzen Zoo zu basteln.“
    Einen Schutzzauber murmelnd wagte sich Sabrina in die überwachsene Senke. Natürlich hatte Jasmine Recht gehabt, das merkte sie an den kratzenden Blättern. Ohne den Zauber würde es sie jetzt wie verrückt jucken. Deswegen gewann Jasmine vermutlich meistens ihre Wetten: Sie beobachtete einfach gut.
    Sabrina zog ihre Jacke aus und benutzte sie als Trage für die Zweige. Dann lief sie zurück zu den Mädchen als wäre nichts passiert. Jasmine und Sylvia schauten sie misstrauisch an.
    „Das war ja leicht“, sagte Jasmine. „Es scheint dich ja überhaupt nicht zu jucken.“
    „Kein bisschen“, antwortete Sabrina lächelnd. „Warten wir bis heute Abend, und wenn es dann immer noch nicht juckt, habe ich gewonnen. Und der Fairness halber: keine Wetten bis dahin.“
    „Okay“, sagte Jasmine. Sie schien zu befürchten, dass sie irgendwie übers Ohr gehauen worden war.
    Sylvia rieb sich den Bauch. „Ich habe Hunger. Ist es nicht bald Zeit fürs Frühstück?“
    Sabrina sah auf ihre Uhr. „Ja, der Speisesaal ist jetzt schon offen.“ Sie schaute sich um, sah aber keines der anderen Mädchen außer Alicia, die immer noch auf ihrem Baumstamm saß. Sie winkte ihr. „Komm, Alicia!“
    Das Mädchen stand auf und schlenderte hinter ihnen her, wobei sie gleichzeitig ihr Spiel und den Weg im Auge behielt. Sabrina ließ sich zu ihr zurückfallen.
    „Das muss ja ein ziemlich gutes Spiel sein“, sagte sie im Plauderton. „Es scheint viel besser als das echte Leben zu sein.“
    Das Mädchen schaute sie kurz zornig an, wendete sich aber gleich wieder dem piepsenden Gerät zu.
    „Sprichst du auch manchmal?“, fragte Sabrina. Keine Antwort. „Ich möchte nämlich nicht, dass du nach einer Woche abfährst und nichts anderes gemacht hast, als dieses Spiel zu spielen. Wenn du nichts anderes tun willst, hättest du gar nicht herkommen brauchen. Dann wärst du besser zu Hause geblieben.“
    Alicia schnaubte wütend, als hätte sie diese Wahl nicht gehabt. Für einen Moment hoffte Sabrina, dass sie endlich sprechen würde, aber sie blickte schon wieder auf ihren Minicomputer.
    Die junge Hexe überlegte kurz. Minicomputer hatten die dumme Eigenschaft, dass ihre Batterien schlappmachen konnten. Da Alicia sie überhaupt nicht beachtete, bewegte sie ihren Zeigefinger. Die Geräusche aus dem Computer wurden leiser und verstummten dann ganz.
    Das schweigsame Mädchen starrte ihr plötzlich stummes Spiel an und schüttelte es. Es blieb stumm.
    „Was ist los?“, fragte Sabrina. „Sind die Batterien leer?“
    Das Mädchen schaute Sabrina aufgebracht an, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und lief in Richtung Hütte davon. Sabrina lief ihr hinterher. „Hör mal, Alicia“, sagte sie, „wir sind schon fast am Speisesaal. Kannst du dich nicht nach dem Frühstück um dein Gerät kümmern? Ich kaufe dir auch Batterien im Shop.“
    Das Mädchen hielt an und überlegte kurz. Sabrina hoffte, dass sie ihre Einladung annehmen würde. Aber Alicia lief dann doch stirnrunzelnd weiter zur Hütte. Sabrina sah ihr nach und dachte, dass sie mehr als nur Magie brauchen würde, um ihr zu helfen.
    „Sie wird ihre neuen Batterien nicht finden“, sagte eine Stimme von unten.
    Sabrina sah hinunter. Es war Sylvia. „Woher weißt du

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