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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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Jenny ihnen zwei Stunden lang Schauergeschichten erzählt hatte. Immerhin hatte sie so alle in ihre Betten und zur Ruhe gebracht, was schon ein echtes Wunder war. Sogar Linda lag im Bett und war nicht wieder abgehauen.
    Als sie gerade am Einschlafen war, hörte sie piepende und klackernde Geräusche. „Alicia, mach das Spiel aus!“, befahl Sabrina. Gleich war es wieder still in Hütte 13.
    Dann war Kichern an der Reihe. Es begann in einer Ecke und sprang virusartig von einem Mädchen zum nächsten bis in die andere Ecke der Hütte über. Sie versuchten leise zu sein, indem sie in ihre Kissen kicherten, aber das gelang ihnen nicht. Was auch immer Sabrina versuchte, diese Mädchen waren einfach widerspenstig.
    „Ruhe!“, polterte eine tiefe Stimme unter Sabrinas Bett. Sie wusste, dass es Salem war.
    „Wer war das?“, kreischte Karen.
    „Ich bin der Geist von Hütte 13!“, brüllte Salem. „Schlaft jetzt, oder ich fresse euch bei lebendigem Leibe!“
    Das Kichern hörte abrupt auf.
    „Ich wette, das war Sabrina“, sagte Karen mit nervösem Lächeln.
    Sabrina schwieg, sie langte nur unter ihr Bett und streichelte ihren Kater. Es zahlte sich doch aus, wenn man lieb zu seinem Haustier war.
    Dann hörte sie ein wunderbares Geräusch: sanftes Schnarchen. Bald darauf verstärkte sich dieses Lied, weil alle nacheinander ins Land der Träume abdrifteten. Schon nach wenigen Minuten hatte sich das Schnarchen mit dem Zirpen der Grillen so derart vermischt, dass es klang, als ob hunderte Holzfäller-Elfen im Wald Holz sägten.
    Mein erster, schrecklicher Tag, dachte Sabrina, und endlich ist er vorbei.
     
    Irgendwann tief in der Nacht wurde Sabrina von einem eigenartigen Ploppen und Zischen geweckt. „Ääh!“, kreischte jemand kläglich. „Was ist denn jetzt los?“
    Die Betreuerin griff nach ihrer Taschenlampe. Sie hörte ein Wimmern und richtete den Lichtkegel auf Pattys Bett. Das Mädchen war über und über mit weißem Schaum bedeckt. In ihrer Hand hielt sie eine Dose Sprühsahne.
    Sabrina musste sich ein Lachen verkneifen, aber zwei der anderen Mädchen prusteten laut los, als sie Patty mit ihrer Kuchenverzierung sahen. Die meisten schliefen noch und Sabrina wollte, dass das auch so blieb.
    „Was ist passiert?“, flüsterte sie.
    „Ich weiß nicht genau!“, jammerte Patty. „Ich habe diese Dose Sahne nur ein bisschen geschüttelt, dann ist der Deckel abgeschossen und alles ist auf mir gelandet!“
    „Geschieht dir recht“, sagte jemand, der sich wie Sylvia anhörte.
    Sabrina konnte dem nur zustimmen, aber sie versuchte sich ein „Reingelegt!“ zu verkneifen. Stattdessen fragte sie: „Und was hattest du mit der Sprühsahne vor?“
    „Also... hmm, ich weiß nicht“, stammelte Patty.
    „Sie wollte sie in irgendeinen Schlafsack sprühen“, sagte Sylvia. „Aber jetzt hat sie sie selbst abgekriegt!“
    „Leise“, warnte Sabrina. „Patty will sicher nicht, dass noch mehr mitkriegen, was ihr passiert ist. Patty, geh raus zum Wasserhahn und wasch dich. Dann geh wieder schlafen.“
    „Okay“, hörte man das Mädchen jammern, als sie sich ihre Lampe griff und vom Bett runterstieg. „Mir ist immer noch schleierhaft, wie das passiert ist.“
    „Pech gehabt“, warf Karen ein.
    „Schlaft wieder ein, alle zusammen“, bestimmte Sabrina.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis die Mädchen sich wieder beruhigt hatten, aber überraschenderweise klappte es. Sabrina kuschelte sich unter ihre Decke und dachte, dass die Sahne vielleicht für sie bestimmt gewesen war. Gegen Patty einen Zauber auszusprechen war eine echt gute Idee gewesen, allerdings musste sie aufhören, Magie gegen die Mädchen anzuwenden. Sie wusste aus Erfahrung, dass sich Magie im Übermaß schnell gegen sie selbst richten konnte. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie womöglich bald so enden wie Patty, mit Sahne im Gesicht.
    Sabrina schloss ihre Augen und schlief sofort wieder ein.
     
    Es schien Sabrina, als wäre gerade mal eine Sekunde vergangen, als sie von einem dumpfen Schlag, Schreien und weiteren krachenden Geräuschen geweckt wurde. Sie setzte sich auf und knallte mit dem Kopf an das obere Bett. Ächzend suchte sie nach ihrer Taschenlampe, bemerkte dann jedoch, dass sie sie gar nicht brauchte. Das Sonnenlicht brach schon durch die Fenster. Es war früher Morgen im Lager Bärenklaue und Zeit für neue Abenteuer.
    Das Erste ließ auch gar nicht lange auf sich warten: ein Streit zwischen Rhonda und Jasmine. Wie immer saß die Größere auf

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