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JFK -Staatsstreich in Amerika

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Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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schon gar nicht, was
er mit den Aufzeichnungen anstellte. Einen Monat vor der Verleihung des
Friedensnobelpreises an King im Dezember 1964 ließ der FBI-Direktor eines
dieser Tonbänder an Kings Büro schicken, mit einer Empfehlung, Selbstmord zu
begehen: »Es gibt nur einen Ausweg für dich. Du hast noch 34 Tage Zeit. Du
wählst ihn besser, bevor dein schmutziges, abnormales, betrügerisches Selbst
vor der Nation ausgebreitet wird.« 16
    Auch wenn MLKs außereheliche
Eskapaden ebenso bekannt waren wie die JFKs, scheint auf der Hand zu liegen,
dass der verkappte Homosexuelle Hoover in diesem Erpresserbrief sein
»schmutziges, abnormales, betrügerisches« Eigenleben beschreibt. Der Mafiaboss
Meyer Lansky und der CIA-Gegenspionagechef James Angleton hatten mit
diskriminierenden Fotos von Hoover den FBI-Chef bis zu seinem Tod in der Hand. 17
    Im Rahmen des Unterwanderungs- und
Zermürbungsprogramms COINTELPRO ließ Hoover diffamierendes Material über King
nicht nur in Washington und unter befreundeten Journalisten kursieren, sondern
sorgte auch dafür, dass die von King unter dem Motto der Gewaltlosigkeit
angeführten Demonstrationen mit Agents provocateurs bestückt wurden, die Gewalt
anzettelten und Polizei und Militär Gründe lieferten, ihrerseits gewalttätig
zurückzuschlagen. Diese Strategie der Eskalation führte 1966 zur Gründung von
radikaleren Gruppen wie Black Power oder der Black Panthers, die Kings
Pazifismus kritisierten und zur gewaltsamen Gegenwehr aufriefen, was Hoover
wiederum Argumente lieferte, die gesamte Bürgerrechtsbewegung als gewalttätige
kommunistische Unterwanderung zu diffamieren.
    Am Tag vor seiner Ermordung war King
nach Memphis gereist, um auf dem Poor Peoples March zu sprechen, einer
Massendemonstration für ökonomische Gleichberechtigung, die seine Organisation
Southern Christian Leadership Conference (SCLC) initiiert hatte. Nachdem das
FBI die ursprünglich reservierte Übernachtung im Holiday Inn an Journalisten
ausgeplaudert hatte, damit die sich darüber entrüsten sollten, dass der
schwarze Führer der Armen in einem weiß geführten besseren Hotel nächtigte,
wurde ein Zimmer in dem im Schwarzenviertel liegenden Lorraine Motel für King
gebucht – im Erdgeschoss, zur Straße hin. Am Nachmittag tauchten zwei
vermeintliche Mitarbeiter mit falschen SCLC-Ausweisen auf und buchten auf ein
nach hinten herausgehendes Zimmer im zweiten Stock mit Balkon um, weil King
angeblich auf den (leerstehenden) Swimmingpool schauen wollte. Als er dann um
18 Uhr mit seinen Kollegen Andrew Young und Jesse Jackson auf diesen Balkon
heraustrat, fiel der tödliche Schuss. Als erster »Polizist« am Tatort war der
erwähnte Marrell McCollough, Offizier der Military Intelligence und ab 1974 der
CIA, den Loyd Jowers als Mitverschwörer benannt und den Andrew Young, der
spätere UN-Botschafter, auf einem Foto identifiziert hatte, auf dem er sich
über den tödlich verwundeten King beugt.
    Auch bei diesem Staatsakt zur
Ermordung eines politischen Reformers sind also alle mit im Boot: Geheimdienst,
Militär, FBI, ein ebenso passender wie unwissender Sündenbock und eine nicht
wirklich ermittelnde lokale Polizei. Sowie, wenn man den glaubhaften Aussagen
des ehemaligen FBI-Mannes Donald Wilson über die Papiere aus dem Wagen des
angeblichen Täters folgt, ein Hinweis auf den Finanzier der Operation, den
ultrarechten Ölmilliardär H.L. Hunt.
    Wer die tödlichen Schüsse in Dallas,
in Memphis und in Los Angeles tatsächlich abgegeben hat, ist bis heute
ungeklärt. Klar ist nur: Lee Harvey Oswald, Sirhan Sirhan und James Earl Ray
haben diese Operationen weder alleine geplant noch alleine durchgeführt. Und es
ist weder ein Zufall, dass im Hintergrund dieser vorgeschobenen Sündenböcke
stets die gleichen Institutionen und Figuren auftauchen, noch eine unseriöse
»Verschwörungstheorie«.
    Staatsverbrechen
gegen die Demokratie
    Nicht zuletzt wegen der starken
Indizien, die den Einzeltäterlegenden in den Fällen JFK, RFK und MLK
widersprechen, hat der Politologe Lance DeHaven-Smith, Professor an der
Universität Florida, in seinen jünst erschienenen Arbeiten dafür plädiert, den
pejorativ und diffamierend eingesetzten Begriff »Verschwörungstheorie« nicht
länger zu verwenden, wenn es um Verbrechen unter Beteiligung staatlicher
Behörden geht, um »konzertierte Aktionen (oder Unterlassungen) von Insidern der
Regierung, mit der Absicht, demokratische Prozesse zu manipulieren und die Volkssouveränität
zu

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