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Jhereg

Jhereg

Titel: Jhereg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Sethra Lavode könnte keine Abwehr aufbauen, die diese Leute länger als einen Tag fernhalten würde.«
    »Warum haben sie ihn dann noch nicht gefunden?« fragte sie spitzfindig.
    »Entfernung. Bevor sie die Abwehr zerstören können, müssen sie das Gebiet eingrenzen. Das dauert. Selbst ein gewöhnlicher Spruch, um einen Teleport nachzuweisen, kann schwierig werden, wenn man sich weit genug wegteleportiert. Deshalb glaubt der Demon auch, daß er im Osten ist. Mit den üblichen Zaubern zur Verfolgung kann es Jahre dauern, ihn zu finden, wenn er sich wirklich dorthin abgesetzt hat.«
    »Da hast du wohl recht«, stimmte sie zu. »Aber das macht mich alles nervös.«
    »Mich auch«, sagte ich. »Und das ist auch noch nicht alles.«
    »Wieso?«
    »Zeit. Der Demon will das Ganze wesentlich schneller über die Bühne haben, als ich normalerweise arbeite. Am Ende läuft es darauf hinaus, daß ich Mellar erledigen muß, bevor der komplette Jhereg herausfindet, was er getan hat. Und genau das könnte täglich passieren.«
    Cawti schüttelte den Kopf. »Übel, Vlad. Warum, bei der Dämonengöttin, hast du den Auftrag mit zeitlicher Begrenzung angenommen? So etwas ist, soviel ich weiß, noch nie angeboten worden.«
    »Ich weiß. Ich hab ihn so angenommen, weil das nun mal die Bedingungen waren. Außerdem ist es auch keine richtige Zeitbegrenzung, obwohl der Demon durchblicken ließ, daß es eine werden könnte. Ich muß eben einfach so schnell sein, wie ich kann.«
    »Das ist schlimm genug«, meinte sie. »Wenn man schnell arbeitet, macht man Fehler. Und das kannst du dir nicht leisten.«
    Da hatte sie recht. »Aber du verstehst seinen Standpunkt, oder? Wenn wir ihn nicht kriegen, haben wir schlicht den Ruf des Jhereg-Rates ruiniert. Das Vermögen des Hauses wird nicht mehr zu sichern sein, sobald die Leute sich einbilden, man kann es stehlen. Ich meine, Teufel auch, ich habe gerade fünfundsechzigtausend Imperials in mein Büro gebracht und sie da einfach rumliegen lassen. Ich weiß, sie sind sicher, weil niemand es wagen würde, sie anzurühren. Aber wenn sowas erst mal anfängt …« Ich beendete den Satz nicht.
    »Und außerdem«, redete ich weiter, »hat der Demon mir rundheraus gesagt, wenn einer seiner Leute Mellar eher als ich findet, dann werden sie nicht auf mich warten.«
    »Was sollte dich daran stören? Du hast doch auf jeden Fall deinen Lohn.«
    »Klar. Das ist nicht das Problem. Aber überleg mal: irgendein Tölpel schnappt sich Mellar, um ihn zu erledigen. Aber wer? Auf keinen Fall ein Profi, weil der Demon sagen wird: ›Ey, du, mach den Typen hier und jetzt fertig‹, und kein Profi arbeitet so. Also wird es so ein Gossenschläger sein oder vielleicht irgendein Soldatenwicht, der sich einbildet, das Ganze selbst in die Hand nehmen zu können. Und dann? Dann vermasselt’s der Typ, so sieht’s aus. Und ich muß Mellar dann erledigen, nachdem er gewarnt ist. Klar, der Typ könnte auch Erfolg haben, aber vielleicht auch nicht. Ich hab kein Vertrauen in Amateure.«
    Cawti nickte. »Das verstehe ich. Und langsam wird mir auch klar, warum er so viel bezahlt.«
    Ich erhob mich, nicht ohne sicherzustellen, daß Loiosh seine Mahlzeit beendet hatte. »Laß uns gehen. Vielleicht krieg ich ja heute noch was geschafft.«
    Loiosh entdeckte eine Serviette, wischte sich sorgfältig das Gesicht ab und schloß sich uns an. Natürlich habe ich nicht bezahlt, schließlich war ich hier Teilhaber, aber ich ließ ein ziemlich anständiges Trinkgeld zurück.
    Cawti ging wie gewöhnlich kurz vor mir nach draußen und sah sich die Straße an. Sie nickte, und ich kam hinterher. Einmal, es ist noch gar nicht so lange her, hat sie mir damit das Leben gerettet. Schließlich kann Loiosh nicht überall sein. Dann gingen wir zurück zum Büro.
    An der Tür gab ich ihr einen Abschiedskuß und ging nach oben, während sie weiter zu unserer Wohnung lief. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und ging die Tagesgeschäfte durch. Zufrieden stellte ich fest, daß Kragar den Mistkerl gefunden hatte, der neulich den Teckla überfallen hat, für gerade mal vierhundert in Gold oder so, und er hat meine Anweisungen befolgt. Ich zerriß die entsprechende Nachricht und nahm als nächstes eine Anfrage von einem meiner Soldaten in die Hand, der sich mit einer Spielhölle selbständig machen wollte. Das konnte ich gut nachfühlen, denn genauso hatte ich auch angefangen.
    »Tu’s nicht, Vlad.«
    »Wa –? Kragar, könntest du das bitte lassen?«
    »Der Kerl

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