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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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kein ›Kristall der Ewigkeit‹ mehr gemacht worden. Ihr müsst nämlich wissen, dass kein Wasserwesen allein dieses Glas machen kann, sondern nur mit einem anderen zusammen. Dieses andere muss aber ein Feuerwesen sein. Es hat einmal eine Zeit gegeben, da waren wir noch befreundet mit den Feuerwesen, aber das ist sehr, sehr lange her. Niemand kann sich mehr genau erinnern, wann der Krieg zwischen den beiden Reichen ausgebrochen ist, aber jedenfalls leben wir in Feindschaft. Seitdem ist niemals mehr neues ›Kristall der Ewigkeit‹ gemacht worden.«
    »Aha«, brummte Lukas nachdenklich, »und nun sucht Uschaurischuum also ein Feuerwesen, das zum Frieden bereit ist?«
    »Ja«, nickte Prinzessin Sursulapitschi, »schon seit vierhundert Jahren, und vielleicht sucht er noch zehntausend Jahre. Es ist ja so schwer, eine so große und alte Feindschaft zu überwinden.«
    »Das lässt sich denken«, sagte Lukas, »besonders, wenn sich alle schon so daran gewöhnt haben.«
    Während sie sich so unterhielten, hatten das Meer und der Himmel nach und nach ein anderes Aussehen angenommen. Das Wasser wurde immer schwärzer und unheimlicher und der Himmel war mit wild zerfetzten Wolken bedeckt. Nur noch selten kam der Mond oder ein glitzernder Stern zum Vorschein. Auch gingen die Wellen höher und ihr Rollen und Donnern klang drohend und wild.
    »Jetzt sind wir schon im Barbarischen Meer«, erklärte die Seejungfrau und erschauerte. »Bald werden wir den großen Magneten erreichen.«
    »Is' das nicht sehr gefährlich für Emma und Molly?«, erkundigte sich Jim. »Ich mein, weil sie doch ganz aus Eisen sind und der große Magnet sie vielleicht anzieht?«
    Die Seejungfrau schüttelte den Kopf.
    »Das hätte er schon längst getan, wenn er noch ganz wäre. Früher sind hier manchmal Schiffe gefahren, die vom rechten Kurs abgekommen waren. Dann gab es für sie keine Rettung und kein Entrinnen mehr. Sie wurden mit furchtbarer Gewalt angezogen und mussten zuletzt am Magneten zerschellen. Wenn sie aber zu wenden und davonzufahren versuchten, dann zog der Magnet alle Nägel und Eisenteile aus dem Schiff heraus, sodass es in lauter Stücke zerfiel und jämmerlich unterging. Aber heute wissen das alle Seeleute und hüten sich sehr das Barbarische Meer zu befahren.«
    »Aber es könnte doch trotzdem vorkommen«, meinte Jim, »dass sich ein Schiff hierher verirrt.«
    »Ja«, antwortete die Seejungfrau, »vorkommen könnte es schon. Aber jetzt macht es ja nichts, weil der Magnet kaputt ist.«
    »Ja aber«, beharrte Jim auf seinen Bedenken, »wenn wir ihn reparieren, dann geht er doch wieder.«
    »Ja«, gab die Seejungfrau zu, »dann sind freilich alle Schiffe, die hierher kommen, verloren. Das ist wahr.«
    »Aber dann wär es doch viel besser«, rief Jim aufgeregt, »wenn wir ihn kaputt lassen und wieder wegfahren!«
    Die Meerprinzessin starrte ihn ganz erschrocken an und murmelte:
    »Dann wird das Meer nie wieder leuchten und ewige Finsternis wird in den Tiefen herrschen.«
    Alle drei schwiegen bestürzt und dachten nach. Was sollten sie tun? Sie mussten sich für eine von beiden Möglichkeiten entscheiden, aber was sie auch taten, es würde jemandem Unheil bringen. Schließlich erklärte Lukas, sie wollten sich die Sache erst mal näher ansehen. Vielleicht fände sich doch noch eine Lösung, die für alle gleich gut sei.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis sie am Horizont etwas durch die Dunkelheit blinken sahen. Als sie näher kamen und der Mond wieder einmal für einen Augenblick zwischen den Wolkenfetzen hervortrat, erkannten sie zwei gewaltige, wild zerklüftete Klippen aus blankem Eisen, die aus dem schwarzen Wasser aufragten. Ihre Umrisse hoben sich unheimlich gegen den Nachthimmel ab.

    Sie fuhren erst ein paar Mal um die Klippen herum, bis sie eine flache Stelle fanden, wo sie mit den Lokomotiven landen konnten.
    Als sie Emma und Molly aufs Trockene geschoben hatten, halfen sie zunächst einmal der Meerprinzessin die sechs Seeschimmel auszuspannen, damit sich die Tiere nach der großen Anstrengung ein wenig frei im Meer tummeln und vielleicht auch etwas zu fressen suchen konnten. Während die Meerprinzessin es sich im seichten Wasser am Rand der Klippen bequem machte, zündete Lukas sich erst einmal seine Pfeife wieder an, blies ein paar dicke Wolken und sagte dann zu Jim: »So, mein Junge, jetzt werden wir uns diese Beleuchtungsanlage mal gründlich ansehen.«
    »In Ordnung, Lukas!«, antwortete Jim.
    Sie holten aus der Lokomotive den

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