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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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endet.«
    Abermals stopfte Lukas seine Pfeife, zündete sie an und versank paffend in tiefes Nachdenken. Jim half ihm, so gut er konnte, mit Vorschlägen. Lukas probierte aus, ob es passte. Mühsam und mit sehr viel Geduld näherten sich die beiden Forscher der Lösung des Rätsels. Die Kerzen waren schon über die Hälfte heruntergebrannt, als Lukas endlich zufrieden nickte und sagte:
    »So stimmt die Sache. Jetzt haben wir's.«
    Und dann las er Jim den nunmehr vollständigen Wortlaut der Inschrift vor:
     

SIEBENTES KAPITEL
     
    in dem Jim über die Lösung des Rätsels stolpert und die Kerzen erlöschen
     
    »Verstehst du, was das heißen soll?«, fragte Jim ratlos.
    »Lass uns mal überlegen«, sagte Lukas. »Du hast doch schon mal einen gewöhnlichen Magneten gesehen?«
    »Ja«, antwortete Jim gespannt, »hab ich. Frau Waas hat einen im Kaufladen. Der sieht aus wie ein Hufeisen.«
    »Richtig«, bestätigte Lukas, »jeder Magnet hat eine Tagseite und eine Nachtseite und weil sie in einem Stück sind, ist er magnetisch. Aber das hier ist kein gewöhnlicher Magnet.«
    Lukas zog nachdenklich an seiner Pfeife, dann fuhr er fort:
    »Beim Gurumusch-Magneten ist die Kraft in jeder Seite verborgen, solange die beiden Hälften getrennt sind. Wenn man aber die beiden Klippen miteinander verbindet, dann wacht die GROSSE KRAFT auf. Jim, alter Junge, da haben wir's mit einem ganz besonderen Magneten zu tun!«
    »Aha«, sagte Jim, »und das Besondere is', dass man den Magneten an- und abstellen kann.«
    »Eben«, antwortete Lukas und nickte, »jemand muss also das Verbindungsstück hier zwischen den beiden Wurzelenden herausgenommen haben. Und das müssen wir jetzt finden.«
    Also machten sie sich auf die Suche. Aber das war natürlich in dieser riesenhaften Tropfsteingrotte mit ihren unzähligen Gängen und Seitenkammern keine sehr aussichtsreiche Sache, vor allem auch deshalb, weil sie ja nicht einmal genau wussten, wie dieses Verbindungsstück aussah. Dazu kam noch, dass ihre Kerzen mehr und mehr herunterbrannten.
    »Lang können wir uns hier unten nicht mehr aufhalten«, meinte Lukas nach einer Weile besorgt, »sonst stehen wir plötzlich im Dunkeln.«
    Jim lief bei diesem Gedanken eine Gänsehaut über den Rücken, obwohl es so warm war wie in einem Backofen. Sie hatten sich beide ziemlich weit von dem Eingang in die große Eisenwurzel entfernt. Wie zwei winzige Glühwürmchen bewegten sie sich durch die ewige Nacht dieses phantastischen, untermeerischen Reiches. Wenn nun die Kerzen zu Ende gingen und Finsternis herrschte, dann würden sie niemals mehr ihren Weg zurück finden.
    »Vielleicht sollten wir lieber gleich umkehren«, schlug Jim vor, doch im selben Moment stolperte er über irgendetwas und fiel hin. Seine Kerze ging aus.
    »Hast du dir wehgetan?«, fragte Lukas und kam sofort herbei.
    »Nein«, sagte Jim und war schon wieder auf den Beinen. Lukas hielt ihm sein brennendes Licht hin und Jim zündete das seine wieder an. Dann leuchteten sie auf den Boden, um nachzusehen, worüber Jim eigentlich gefallen war. Da lag ein höchst sonderbares Ding, eine Art Walze, ganz und gar aus wasserklarem Glas, etwa von der Form eines Nudelholzes, nur sehr viel größer. Durch das Innere der Glaswalze ging von einem Ende zum anderen ein Eisenstab.
    Die beiden Freunde starrten sich ein paar Sekunden verblüfft an. »Donnerwetter, alter Junge«, brummte Lukas schließlich, »wenn du nicht darüber gefallen wärst, hätten wir noch lange suchen können. Das ist das Verbindungsstück!«
    Jim war sehr stolz, dass er es gefunden hatte, obwohl es ja eigentlich nicht absichtlich geschehen war. Lukas beugte sich über die Glaswalze und untersuchte sie aufmerksam.
    »Sie scheint in Ordnung zu sein«, sagte er schließlich.
    »Ich möcht wissen«, meinte Jim, »wer sie rausgenommen und hierher gelegt hat.«
     

     
    Sie klebten die beiden Kerzenstummel sorgsam auf einen Felsenvorsprung, hoben das schwere Verbindungsstück vom Boden empor und trugen es Meter um Meter zu der Stelle zwischen den beiden Wurzelausläufern hinüber. Sie mussten immer wieder absetzen, um zu verschnaufen und sich den Schweiß aus den Augen zu wischen, der ihnen bei der Hitze in kleinen Bächen von der Stirn lief. Begreiflicherweise beanspruchte dieser Transport ziemlich viel Zeit und die beiden Freunde vergaßen über ihrem Eifer völlig auf die herunterbrennenden Kerzen zu achten.
    Als sie eben bei dem letzten Meter vor der Verbindungsstelle angekommen waren

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