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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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anschauen.«
    »Wenn ihr das wollt«, rief die Meerprinzessin erfreut, »dann würde ich euch meine sechs Lieblingsschimmel leihen. Es sind die edelsten Vollblutwalrösser des ganzen Ozeans und haben bisher alle Wettschwimmen gewonnen. Wenn wir sie vor euer Schiff spannen, dann bringen sie euch in Windeseile zum Magnet und hierher zurück oder wo ihr sonst noch hinwollt. Ihr würdet gar keine Zeit verlieren, im Gegenteil, ihr kämt sogar schneller an als so!«
    »Famos«, sagte Lukas schmunzelnd, »wenn wir euch einen Gefallen damit tun können, dann haben wir nichts gegen einen kleinen Abstecher ins Barbarische Meer einzuwenden.«
    »Guuuuut!«, rülpste König Lormoral mit abgrundtiefer Stimme und verschwand grußlos und unter schauerlichem Gurgeln im Meer. Und wieder geriet Emma dabei bedenklich ins Schwanken. »Ihr müsst entschuldigen«, raunte die kleine Meerprinzessin hinter vorgehaltener Hand, »mein Papa ist manchmal nicht besonders höflich. Er ist nämlich schon sechzigtausend Jahre alt, wisst ihr, und außerdem leidet er in letzter Zeit dauernd an Sodbrennen. Für einen Meerbewohner ist jede Art von Brennen etwas sehr Unangenehmes.«
    »Das lässt sich denken«, sagte Lukas teilnahmsvoll. »Sechzigtausend ist ja auch schon ein ganz hübsches Alter, wie mir scheint.«
    »Vorher«, versicherte die Meerprinzessin, »als er noch nicht daran litt, war er der reizendste Meerbewohner, den man sich vorstellen kann.«
    »Und jetzt sind Sie es, kleine Dame«, erwiderte Lukas, worauf die Seejungfrau wieder ihr helles, plätscherndes Lachen hören ließ und ein wenig ergrünte, was bei ihr das Gleiche bedeutete, wie wenn wir erröten.

FÜNFTES KAPITEL
     
    in dem Jim und Lukas vom »Kristall der Ewigkeit« erfahren
     
    Inzwischen war in einiger Entfernung ein Meermann aufgetaucht, der ein ziemlich dummes, glotzendes Gesicht hatte, etwa wie ein Karpfen. Er führte an langen Zügeln sechs weiße Walrösser hinter sich her, die beim Anblick der Meerprinzessin freudig zu schnauben anfingen und das Wasser mit ihren Flossen peitschten.
    »Hier, Prinzessin Sursulapitschi«, rief der Meermann mit einer ganz hohen, quiekenden Stimme, »hier bringe ich die sechs Schimmel.«
    »Vielen Dank, Wutschel«, antwortete die Meerprinzessin, »sei doch so nett und spanne sie vor dieses seltsame Schiff hier!«
    Und zu den beiden Freunden gewendet fuhr sie fort:
    »Wutschel ist nämlich unser Stallmeister und er hat alle Reittiere unter sich, vom kleinsten Seepferdchen bis zum größten Walross.«
    Während nun der Stallmeister Wutschel die sechs Vollblutschimmel vor die Lokomotive spannte, zogen Jim und Lukas auf Anraten der Seejungfrau alle Segel ein und verstauten sie sorgsam in der Kajüte.
    Als endlich alle Vorbereitungen getroffen waren, fragte Wutschel: »Soll ich kutschieren, Prinzessin Sursulapitschi?«
    »Nein«, erwiderte die Seejungfrau, »das werde ich selbst tun. Vielen Dank, lieber Wutschel!«
    »Bitte!«, quiekte der Meermann und verschwand in der Tiefe.
    Prinzessin Sursulapitschi setzte sich auf das vordere Ende der Lokomotive und ergriff die Zügel.
    »Nun haltet euch fest!«, rief sie zu den beiden Freunden zurück, dann schnalzte sie nur ein paar Mal ganz leise mit der Zunge und die sechs Vollblutwalrösser legten sich mit aller Kraft ins Gespann. Bald glitt die alte Emma mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit über das Wasser dahin. Der weiße Schaum spritzte links und rechts von ihrem Bug in hohem Bogen auseinander. Und die kleine Lokomotive im Schlepptau tanzte förmlich über die Wellen dahin.
    Nach einer Weile kam die kleine Seejungfrau zu den beiden Freunden auf das Dach des Führerhäuschens und ließ sich zutraulich zwischen ihnen nieder. Die sechs Walross-Schimmel waren so folgsame und gelehrige Tiere, dass sie von selbst die Richtung und die Geschwindigkeit beibehielten, auch ohne dass jemand sie lenkte.
    »Ihr werdet euch vielleicht wundern«, begann die Meerprinzessin, »dass in unserem ganzen Ozean niemand vorhanden ist, der das Meerleuchten ganz machen kann.«
    »Ja, wie kommt denn das?«, fragte Lukas. »Früher müsst ihr doch wohl einen Fachmann für solche Sachen gehabt haben?«
     

     
    »Ja, wir hatten einen«, seufzte die Prinzessin Sursulapitschi. »Bedenkt doch, was alles in Ordnung gehalten werden muss: All die Leuchtfische in der Tiefsee, die Glühblumen, die Glimmerfelsen, die das Meer dort unten erleuchten müssen, wo nie ein Sonnenstrahl hinunterdringt. Aber leider ist unser

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