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Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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Räucheraal,
Hummermayonnaise und einem großen Topf Kaffee. Und während sie aßen und
tranken, erzählte Jim noch einmal ausführlich und mit allen Einzelheiten, was
die Seeräuber gesagt hatten. Als er zu der Stelle kam, wo von der Krone und dem
Pergament die Rede war, fragte Li Si:
    „Haben sie nicht gesagt, wo diese
Sachen jetzt sind? Das wäre doch sehr wichtig.“
    „Nein“, antwortete Jim, „davon haben
sie nichts gesagt.“
    „Wir werden suchen“, schlug Lukas vor,
„sicher ist es hier irgendwo versteckt.“
    Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten,
nahmen alle Fackeln, zündeten sie an dem Feuer an und durchstöberten dann
einzeln oder in Gruppen die unzähligen Gänge und Kammern der Burg.
    Es dauerte nicht lange, da hatten Jim
und Li Si die Schatzkammer der Piraten gefunden.
    Hand in Hand schritten die beiden
Kinder staunend durch den großen Raum, der von oben bis unten mit funkelnden
und glitzernden Kostbarkeiten gefüllt war. Silberne und goldene Geräte aller
Art standen herum, angefangen von großen Leuchtern und Badewannen, bis herunter
zu Goldpokalen, Silberlöffeln und Fingerhüten! Truhen und Schränke waren
vollgestopft mit Juwelen, Münzen und Edelsteinen, dazwischen lagen ganze Ballen
seidener Decken, die mit Perlen bestickt waren, und dicke Perserteppiche
breiteten sich auf dem Fußboden aus. Natürlich war alles in einem heillosen
Durcheinander, denn auf Ordnung hatten die Piraten nicht viel Wert gelegt.
    Jim und Li Si wanderten langsam durch
den ganzen großen Raum, und plötzlich standen sie vor einem kleinen
Binsenkörbchen, das kalfatert war, denn alle Ritzen waren mit Pech abgedichtet.
    „Das ist es!“ flüsterte Li Si
aufgeregt.
    Jim öffnete den Deckel und guckte
hinein.
    Darinnen lag eine wunderbare Krone mit
zwölf Zacken, ein Reichsapfel und ein Zepter.

    „Ja“, sagte Jim, „das is’ es.“
    Und dann riefen sie Lukas und alle
anderen herbei und zeigten ihnen, was sie gefunden hatten. Lukas untersuchte
sofort das Zepter und fand, daß man es am untersten Ende aufschrauben konnte.
Im Inneren steckte zusammengerollt das alte Pergament. Sie zogen es heraus und
breiteten es aus. Darauf stand:

     
    Jims Augen waren groß und ernst geworden,
während Lukas die Botschaft vorgelesen hatte. Klopfenden Herzens betrachtete er
die herrliche Krone in seiner Hand. Die anderen schwiegen. Es war ein
feierlicher Augenblick.
    Lukas nickte seinem kleinen Freund zu
und sagte leise:
    „Setz sie nur auf, sie gehört dir.“
    Da setzte sich Jim die funkelnde Krone
auf seine schwarzen Kraushaare.
    Der Kapitän und die Matrosen nahmen
ihre Mützen ab, verbeugten sich und murmelten: „Wir gratulieren, königliche
Majestät!“ Und dann rief der Kapitän: „Unser Prinz Myrrhen, er lebe hoch! hoch!
hoch!“ und die Seeleute stimmten ein und warfen ihre Kappen in die Luft.
    „Donnerwetter, Jim, alter Junge“, sagte
Lukas fröhlich, „jetzt bist du auch noch Prinz geworden! Und noch dazu was für
einer! Na, verdient hast du’s ja, das muß man schon sagen. Aber ich hoffe, wir
beide bleiben doch die alten Freunde, he?“
    „Ach, Lukas!“ antwortete Jim, ganz
verwirrt vor Glück.
    „Jim, o Jim, wie freu’ ich mich“,
jubelte Li Si und klatschte in die Hände, „dann sind wir ja jetzt richtig Prinz
und Prinzessin!“
    „Tja“, brummte Lukas schmunzelnd, „und
damit wäre mein junger Kollege vermutlich der erste und einzige Lokomotivführer
der Welt mit einer Krone.“
    Nachdem alle wieder in den Hauptsaal
zurückgekehrt waren und sich um das Feuer gesetzt hatten, berieten sie
gemeinsam, was nun mit den Seeräubern und ihren Schätzen gemacht werden sollte.
Zunächst wurde beschlossen, Gericht über die „Wilde 13“ zu halten, damit sie
nach Recht und Gerechtigkeit verurteilt würde. Die gefesselten Piraten wurden
also heraufgeführt und in eine Ecke des Saales gestellt, zu beiden Seiten von
den Matrosen bewacht.
    „Wenn ihr mich fragt“, begann der
Kapitän, „dann haben die Burschen nichts Besseres verdient als den Tod. Wir
sollten sie den Haifischen vorwerfen, genauso wie sie’s mit uns machen
wollten.“ Die Piraten schwiegen bleich und trotzig. Ein höhnisches Lächeln
glitt über ihre finsteren Mienen.
    „Jawohl“, sagte einer der Matrosen,
„wir sind alle einer Meinung mit dem Kapitän.“
    Jim blickte die Räuber, die noch immer
schwiegen, nachdenklich an. Dann schüttelte er den Kopf und erklärte: „Nein,
das find’ ich nicht gerecht.“
    „Sie haben’s aber

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