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Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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die
zwölfzackige Krone und setzte sie Jim aufs Haupt. Dann nahm er ebenso die
kleine mandalanische Krone und setzte sie seiner Tochter Li Si auf. Nun ergriff
Jim auf einen Wink des Kaisers das Zepter, das Lukas ihm auf dem Kissen darbot.
Den goldenen Reichsapfel aber überreichte er der jungen Königin. Zuletzt
steckte Lukas seinem Freund den roten Stern an den Mantel. Dann setzten sich
die beiden Kinder nebeneinander auf den weißen Thron mit der geheimnisvollen
Inschrift.

    König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte
hatte sich während dieser Zeremonie taktvoll im Hintergrund gehalten, denn er
war ja sozusagen nur zu diplomatischem Besuch in einem anderen Land. Aber nun
hielt es ihn nicht länger, vor Begeisterung riß er sich die Krone vom Kopf,
schwenkte sie in der Luft und rief:
    „Vivat hoch, König Myrrhen! Vivat hoch,
Königin Li Si! Lang lebe das Königspaar! Und mögen unsere beiden Länder immer
in guter Nachbarschaft — eh — ..,“
    Hier verlor er leider vor lauter Freude
den Faden und wußte nicht mehr weiter, aber alle anderen hatten schon in seinen
Jubel eingestimmt, und so bemerkte es niemand. Ping Pong, der neben dem König
stand, sprang unaufhörlich in die Höhe und zwitscherte: „Oh, oh, oh, ich bin außer
mir vor Entzücken, oh, oh, oh, welch ein ‘Anblick!“
    Und Herr Ärmel, der neben Ping Pong
stand, sagte: „Und ich bin sein Lehrer, denken Sie nur, Herr Oberbonze, ich bin
der Erzieher eines Königs! Das ist mehr als erhebend, das ist erhaben!“
    Und nun begann sogar Herr Tur Tur, der
sich vorsichtshalber in Emmas Kohlentender verborgen hatte, mit seiner dünnen
Stimme so laut er konnte zu rufen: „Herzlichen Glückwunsch, alles Gute, es lebe
das junge Königspaar!“ Und Emma pfiff und tutete und stieß in einem fort
Freudenjauchzer aus.
    Der Kaiser von Mandala hob die Hand,
und der allgemeine Jubel verstummte. Als es still war, sprach er:
    „In dieser Stunde, meine lieben
Freunde, schlingt sich auf geheimnisvolle Weise das Ende in den Anfang zurück,
das letzte Glied in der Kette greift wieder in das erste, der Ring schließt
sich.“ Während noch alle schwiegen und über die Worte des Kaisers nachdachten,
ertönte plötzlich vom Meer her der Schall von seltsamen Hörnern.
    „Wer kann das sein?“ flüsterte Jim
Lukas zu.
    „Vielleicht sind’s unsere Freunde, die
Meerleute“, meinte Lukas, „wahrscheinlich wollen sie mit uns feiern.“
    „Wir wollen sie empfangen“, schlug Li
Si vor.
    Damit waren alle einverstanden, und so
zog die ganze Schar samt Emma und den „zwölf Unbesiegbaren“ durch die Stadt,
der nahen Küste zu. Als sie das Meer erreichten, sahen sie ein höchst
wunderbares Schauspiel. Vom Horizont her näherte sich über die leuchtenden
Wogen eine zweite Festgesellschaft: Hunderte von Meerleuten, die Musik auf
Muschelhörnern machten und übermütig durcheinander wimmelten. In der Mitte
schwamm wie ein Kahn eine riesengroße Perlmuttermuschel, die von sechs weißen
Walrössern gezogen wurde. Und darauf saß Sursulapitschi, die einen lang
nachwehenden Brautschleier aus feinen Seidenalgen trug, und neben ihr
Uschaurischuum. Und hinter ihnen schwamm eine zweite Muschelbarke, auf der
etwas stand, das man nicht erkennen konnte, weil es ganz mit großen
Blattpflanzen zugedeckt war. „Ob sie Molly gefunden haben?“ fragte Jim, und
sein Herz begann zu klopfen.
    „Ich müßte mich sehr täuschen, wenn’s
nicht so wäre“, brummte Lukas gespannt.
    Als der Zug der Meerleute am Strand
ankam, begrüßte Jim sie freudig als König dieses Landes und stellte ihnen
gleich die kleine Königin vor.
    Sursulapitschi und Uschaurischuum wechselten
lächelnd einen Blick, dann sagte die Seejungfrau: „Wir feiern heute auch
Hochzeit.“
    „Donnerwetter!“ rief Lukas. „Dann hat
Uschaurischuum also die Aufgabe gelöst, die der Meerkönig Lormoral ihm gestellt
hat?“
    „So ist es“, antwortete der Schildnöck
in seiner melodischen Art, „mit meinem Freunde Nepomuk zusammen, der euch
herzlich grüßen läßt. Es geht ihm ausgezeichnet, und er ist sehr glücklich.
Aber sein Pflichteifer als Wärter der Magnetklippen hindert ihn, selbst zu
kommen. Heute nacht ist, wie ihr seht, großes Meeresleuchten, und deshalb ist
er besorgt, es könnte einem Schiff etwas geschehen, wenn er seinen Posten
verläßt.“
    „Bravo!“ sagte Lukas anerkennend.
„Sagen Sie ihm bitte, wir sind sehr zufrieden mit ihm und lassen ihn auch schön
grüßen.“
    „Habt ihr vielleicht Molly

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